Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 89

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erhebliche Ausweitung dieser Heizsysteme. Vielerorts ist eine An-
bindung an das lokale Fernwärmenetz gegeben, um austretende
Energie an anderer Stelle wieder verfügbar zu machen. Moderne
Vier-Leiter-Systeme mit gekoppeltem Vor- und Rücklauf für die
Wärme- und Kälteversorgung sind wesentliche Komponenten in
der bedarfsgerechten Energieaufbereitung für einzelne Räume
und Etagen.
INTEGRIERTE TGA-KONZEPTE AUF DEM VORMARSCH
Durch die
digitalisierte Geräteinformation ist eine Fernwartung in vielen
Bereichen der Gebäudetechnik möglich geworden. Die einzel-
nen Komponenten sind dann in das IT-System des Immobilien-
nutzers integriert, der zuständige TGA-Techniker schaltet sich
über einen Remote Connection Service hinzu. Das Berufsbild
des Gebäudetechnikers hat sich dementsprechend weiterent-
wickelt: „Sie müssen heute Fähigkeiten im Umgang mit IT im
Allgemeinen und Spezialsoftware imBesonderen sowie auch be-
triebswirtschaftliches Verständnis zusätzlichmitbringen“, erklärt
Torsten Hannusch, Geschäftsführer der GIG Technologie- und
Gebäudemanagement. Ebenso bedeutsam wie die nachgelagerte
Expertise ist die verstärkte Kooperation zwischen den Parteien
in der frühen Phase der Gebäudekonzeption. „Der Architekt, der
alleine in seiner Kammer ein Gebäude plant, ist Vergangenheit“,
sagt Roggelin von Undkrauss. „Von Beginn an sind Plattformen
geboten, die Architekten, technische Planer und das Bauteam im
Hoch- und Ausbau zusammenführen.“ Das Berliner Bauunter-
nehmen gliederte seinen Fachbereich Gebäudetechnik aufgrund
der zunehmenden Komplexität der Aufträge sogar in eine eige-
ne Gesellschaft aus. Auf diese Weise haben auch Contracting-
Modelle Einzug in die Gebäudetechnik gehalten: Sie umfassen
Vertragspartnerschaften vom Planungsbeginn über die gesamte
Betriebsphase der Immobilie. ZusätzlichenAntrieb erfährt dieser
Trend zur Vereinheitlichung und vertieften Kooperation durch
Building Information Modeling (BIM). Die 2003 erstmalig in
der Praxis gezeigte Arbeitsmethode mit einem digitalen und
verknüpfbaren Gebäudemodell wird aller Voraussicht nach in
den kommenden 20 Jahren das maßgebliche Thema in der Ge-
bäudetechnik sein.
«
Dr. Ulrich Nagel, Berlin
„Wo früher die Stoßlüftung und das Heizungsrad reich-
ten, werden heute exakte Temperaturen und genaue
Luftzuflüsse nachgefragt.“
Hans-Jörg Frieauff,
Geschäftsführer Goldbeck Nord
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