Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 86

86
20 JAHRE SPEZIAL
I
INSTRUMENTE UND RAHMENBEDINGUNGEN
Der ZIA ist unter anderem Mitinitiator der Charta „Stadt und
Grün“, außerdem Gründungsmitglied der ständigen Projekt-
gruppe der Bundesregierung zum „Bau von Großprojekten“. Die
Reformkommission soll den zum Teil erheblichen Kosten- und
Terminüberschreitungen beimBau öffentlicher Großprojekte auf
den Grund gehen. Seit Mai 2016 arbeitet der ZIA mit einer „Task
Force Energie“ an der Lösung von Fragen zur Klimaschutzpolitik.
Präsident Mattner betont zwar immer wieder seinen Willen zur
Kooperationmit der Bundesregierung. Zugleich dürfe der Klima-
schutz aber nicht zuweiter steigendenHerstellungskosten führen.
BFW: VOM WOHNUNGS- ZUM IMMOBILIENBEREICH
Der heutige
BFW Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen, als Ver-
band der mittelständischen Immobilienwirtschaft bereits 1946
gegründet, steht auch für schnellenWiederaufbau ohne bürokra-
tische Hemmnisse in den Nachkriegsjahren. Mehr als die Hälfte
der heutigenMitgliedsunternehmen des BFWnahmen bereits in
den 1950ern ihre Tätigkeit auf. Zur Jahrtausendwende erweiterte
der Verband sein Handlungsfeld auf den gesamten Immobilien-
bereich.
Seit dem Jahr 2010 zeichnen sich eine zunehmende Wohnungs-
knappheit und damit einhergehende Kaufpreis- und Mietpreis-
steigerungen in Ballungsgebieten ab. Der dringend benötigte
Neubau von bezahlbarenWohnungenwird jedoch durchmehrere
Novellen der Energieeinsparverordnung sowie steigende Abga-
ben undAuflagen von Bund, Ländern undKommunen erschwert.
„Mit der Einführung derMietpreisbremse setzt die Bundesre-
gierungjedochweiteraufÜberregulierung“, soBFW-PräsidentIbel.
Der aktuelle Kurs des Gesetzgebers zeige daher einmal mehr, wie
wichtig starke Interessenvertretungen für diemittelständische Im-
mobilienbranche heute noch genausowie imNachkriegsdeutsch-
land sind. BFW, GdW, ZIA, IVD und DDIV, in der BID Bundes-
arbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland vereint,
mühen sich seitdem redlich, diese Interessenvertretung zu sein.
WEITERENTWICKLUNG SOZIALER QUARTIERE IM BLICK DES GDW
Die Wohnungspolitik in den ersten Jahrzehnten nach 1949 war
inDeutschland vor allemgeprägt durch die Bereitstellung ausrei-
chend bezahlbaren Wohnraums für breite Schichten der Bevöl-
kerung, heißt es beimGdW. Der GdW ist der direkte Nachfolger
des GGW, des Gesamtverbands gemeinnütziger Wohnungsun-
ternehmen, der infolge der Abschaffung der Wohnungsgemein
nützigkeit 1989 umbenannt wurde und sich umorientierte.
Die Stadtentwicklungspolitik ist für die vomGdWvertretene
Wohnungswirtschaft von erheblicher Bedeutung, sowie die Ver-
besserung der Wohnversorgung durch Förderung des sozialen
Mietwohnungsbaus und die Verbesserung der Wohnqualität,
aber auch die Förderung des Wohneigentums.
Die wesentlichen GdW-Forderungen im Wahljahr 2017:
„Deutschland braucht dringend mehr bezahlbaren Mietwoh-
nungsbau in den Ballungsregionen, ohne dabei die Bedürfnisse
der Schrumpfungsregionen aus den Augen zu verlieren. Außer-
dem keine Investitionsblocker wie das zweite Mietrechtspaket“,
so GdW-Präsident Axel Gedaschko.
MAKLER: EINER DER ÄLTESTEN BERUFSSTÄNDE DER WELT
Der Be-
rufsstand der Makler zählt zu den ältesten Gewerben in der Ge-
schichte der Menschheit. Mit der Fusion von RDM und VDM
zum heutigen IVD Bundesverband feierten die Interessenver-
treter 2014 ihre 90-jährige Verbandsgeschichte.
Wichtiger als die Vergangenheit ist aber die Zukunft, so der
langjährige Mitstreiter und IVD-Ehrenmitglied Rudolf Koch.
„Der Makler wird mehr und neue Dienstleistungen erbringen,
er muss sich den gesellschaftlichen Gegebenheiten anpassen.“
Was den IVD besonders macht: In 370 Städten und Gemein-
den beobachten IVD-Marktberichterstatter die abgeschlossenen
Kauf- und Mietpreise auf der einen sowie wirtschaftliche und
demografische Entwicklungen auf der anderen Seite. AlsMeilen-
stein bezeichnet IVD-Präsident Jürgen Michael Schick auch die
Gründung von IVD24 vor knapp zwei Jahren. „Wenn alleMitglie-
der ihre Objekte einstellen, haben wir nach ImmobilienScout24
Foto: galaira/shutterstock.com
1...,76,77,78,79,80,81,82,83,84,85 87,88,89,90,91,92,93,94,95,96,...148
Powered by FlippingBook