Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 93

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ten zwischen 350.000 und 400.000 neue
Wohnungen jährlich. Im letzten Jahr
wurden zwar 375.000 Wohnungen ge-
nehmigt, aber immer noch weniger als
300.000 tatsächlich gebaut. Der Bedarf
steigt immer mehr an. Deutschland
wächst. Deshalb werden wir immer
mehr Wohnungen brauchen.
Die europäischen Themen scheinen in
den letzten Jahren weniger geworden
zu sein …
In der Vergangenheit hat der
DV etwas stärker direkt an europäischen
Kooperationsprojekten als Partner teilge-
nommen. Dass dies etwas abgenommen
hat, liegt daran, dass es deutlich aufwän-
diger wurde, diese Projekte vorzubereiten.
Gleichzeitig sind die Inhalte dieser Pro-
jekte stärker auf Innovation und Wirt-
schaftsförderung und weniger auf Stadt-
und Regionalentwicklung ausgerichtet.
Schauen wir voraus: Ihr Wunsch an
die Konstellation nach der Bundes-
tagswahl?
Dass Akteure eine Koalition
bilden, denen gemeinwohlorientierte
sozial verantwortliche Wohnungspolitik
wichtig ist und die dafür auch die Kom-
petenzen des Bundes wieder stärken. Das
begonnene Bündnis ist dafür dringend
fortzusetzen.
Ihre größte Sorge?
Dass der Bund sich
nach 2019 nicht mehr im Wohnungsbau
engagieren darf. Im Moment gilt noch
eine Grundgesetzänderung, wonach er
sich zurückziehen muss. Ich meine, der
Bund sollte sogar etwas mehr Gestal-
tungsmöglichkeiten erhalten, etwa durch
ein Modell wie bei den Gemeinschafts-
aufgaben oder der Städtebauförderung.
Ich hoffe, dass erste Schritte bereits im
Koalitionsvertrag initiiert werden. Denn
ohne ein Engagement des Bundes wird es
nicht gehen …
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Dirk Labusch, Freiburg
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