Immobilienwirtschaft 12/2017 1/2018 - page 31

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2-01.2018
lende Baugrundstücke, mangelnde Unter-
stützung in den Bezirken und aufwändige
Bürgerbeteiligungsverfahren. Lompscher
wies die Vorwürfe zurück und forderte
mehr Konstruktivität ein.
GEGENWIND VOM OB
Der Regierende
Bürgermeister Michael Müller pochte
unlängst darauf, mehr auf die Privatwirt-
schaft zuzugehen. Er wünsche sich eine
Annäherung an private Investoren, damit
sie Wohnungen bauen könnten. Lomp-
scher kontert solche Vorwürfe damit, sie
spreche natürlichmit privaten Bauträgern.
Der Präsident des GdW, Axel Gedaschko,
spricht hingegen von einer bisweilen ex-
trem feindseligen Atmosphäre für Bau-
willige. Der regionale IVD-Vorsitzende
Dirk Wohltorf erklärt: „Wir wollen keine
Förderung, sondern nur, dass man uns
ungestört bauen lässt.“ Und selbst sich
vorsichtig äußernde Entwickler wie Einar
Skjerven von der SkjervenGroup erklären,
es sei nicht mehr so leicht für Private, auf
dem Berliner Markt zu investieren.
Dass Lompscher etwa bei der Bauland-
gewinnung und bei Personalengpässen in
den Bezirken mit den Hinterlassenschaf-
ten früherer Regierungen kämpft, bestrei-
tet die Immobilienwirtschaft nicht. Es sind
eher zwei gegenläufigeWeltanschauungen
über den Wohnungsmarkt, die sich bis-
lang kaum angenähert zu haben scheinen.
Inzwischen ist sogar Andrej Holm
zurück. Als Staatssekretär war der Stadt-
soziologe wegen des Umgangs mit seiner
Stasi-Vergangenheit nicht haltbar. Nun je-
doch holte Lompscher ihn in eines ihrer
wichtigsten Gremien – den Beirat für den
Stadtentwicklungsplan Wohnen.
SUMMARY
»
Nach einem guten Jahr linker Wohnungspolitik in Berlin
wird der Stadtplanerin Lompscher vorgeworfen, mit immer neuen
Reglementierungen falsche Schwerpunkte zu setzen.
»
Zum Schutz von Mietern hat die Landesregierung die Zahl der
Milieuschutzgebiete
erheblich ausgeweitet
.
»
In einer Kooperationsvereinbarung mit den landeseigenen Gesellschaften hat der Senat festgelegt, dass bei Projekten
mit Baustart
nach dem 1. Juli 2017 mindestens die Hälfte der Wohnungen mietpreis- und belegungsgebunden
vergeben werden muss.
»
Allerdings spricht der Präsident des GdW, Axel Gedaschko, von einer bisweilen
extrem feindseligen Atmosphäre für Bauwillige
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Kristina Pezzei, Berlin
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