54
Der jährliche Rückgang des witterungsbe-
reinigten Energieverbrauchs verläuft wei-
terhin schleppend. Das geht aus der Ener-
giekennwerte-Studie 2016 des Energiema-
nagers Techemhervor. Zwischen 2008 und
2015 sank der witterungsbereinigte Ver-
brauch für Erdgas, Heizöl und Fernwärme
im Durchschnitt um rund 1,2 Prozent pro
Jahr. Der witterungsbereinigte Verbrauch
ist ein Maß für die energetische Qualität
des Gebäudebestandes. Um wie geplant
den Wärmeverbrauch von Gebäuden bis
2020 um 20 Prozent zu reduzieren, wäre
ein annähernd doppelt so hoher Rückgang
nötig gewesen. Entsprechend konnten in
den vergangenen Jahren die laufenden
energetischen Modernisierungen des Ge-
bäudebestandes keine wesentlichen Ein-
spareffekte erzielen. Basierend auf einer
insgesamt kühleren Witterung im vergan-
genen Jahr stieg der nicht witterungsbe-
reinigte, tatsächliche Endenergieverbrauch
für Raumheizwärme 2015 sogar merklich
an. Die Analysen der Energiekennwerte-
Studie basieren auf Daten, die im Rahmen
der Verbrauchsabrechnungen für das Jahr
2015 in rund 1,5MillionenWohnungen in
130.000Mehrfamilienhäusern in 140 deut-
schen Städten erhoben und anonymisiert
ausgewertet wurden.
SZENE
WÄRMEWENDE
Nicht ohne den Nutzer
Technologie, IT & Energie
*Entscheidende Faktoren sind die Gebäudedämmung, die Heizungsart,
der Energieträger und das Nutzerverhalten.
Wohnhäuser im Energie-Praxistest
Eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) hat gezeigt, dass energieeffizi-
ent sanierte Gebäude und Neubauten mindestens 60 Prozent weniger Endenergie
verbrauchen als herkömmliche Wohnhäuser. Während die mit Öl, Gas, Fernwärme
oder Holz beheizten Gebäude rund 60 Prozent weniger Energie benötigen, wird der
Verbrauch bei strombeheizten Häusern sogar um 90 Prozent gesenkt.
60
%
weniger Energie
*
90
%
weniger Energie
*
Energieeinsparung
bei sanierten Wohnhäusern
Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: www.dena.de
Zwischen 2008 und 2015 sank
der witterungsbereinigte
Energieverbrauch im Durch-
schnitt um rund 1,2 Prozent
pro Jahr. Um wie geplant den
Wärmeverbrauch von Gebäu-
den bis 2020 um 20 Prozent
zu reduzieren, wäre ein
annähernd doppelt so hoher
Rückgang nötig gewesen.
1
,
2
%
Strom
HEIZFORM
Gas, Öl, Fernwärme, Holz
HEIZFORMEN