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6.2016
SUMMARY
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95 Prozent der Unternehmen
in der Dach-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) sehen laut einer branchenübergrei-
fenden Studie die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Wettbewerb. Aber nur 39 Prozent haben sich bis jetzt mit einer „Digitalen Agenda“
darauf vorbereitet.
»
Besonders die Immobilienbranche
ist noch sehr zurückhaltend.
»
Die digitale Transformation benötigt eine
umfassende
Roadmap
.
mal ein kritischer externer Blick auf die
Prozesse, um tradierte Vorgehensweisen
zu hinterfragen.
In der Informationstechnologie darf
somit das „gesetzte“ ERP-System nicht
als „Klotz am Bein“ die Weiterentwick-
lung beeinträchtigen, sondern muss mit
seinen Stärken in die neu konzipierte IT-
Landschaft eingebunden werden. Diesen
Trend haben die ERP-Lieferanten nun
erkannt und bieten eine wachsende An-
zahl von Cloud-, Mobility- und Big-Data-
Integrationsplattformen an. Alleine die
Auswahl der für Real Estate Management
„richtigen“ Plattform bedarf einer umfas-
senden Beschäftigung mit Technik und
Fachprozessen.
CHANGE MANAGEMENT
Für die Digitalisie-
rung gewinnt insgesamt das kontinuier-
liche ChangeManagement zunehmend an
Bedeutung. War es früher eher ein „Trai-
ningsthema“ in der IT-Implementierung,
sollte es jetzt zu einer festen Größe an der
Schnittstelle zwischen IT- und Fachbe-
reichenwerden. Das ChangeManagement
muss dabei zusehends externe Prozessbe-
teiligte, wie zumBeispiel FacilityManager,
mit ins Boot holen, da diese Prozesse nicht
mehr nur im eigenen Immobilienunter-
nehmen ablaufen.
Die Komplexität der Herausforde-
rung und der Wunsch, viele Themen
auf einmal umzusetzen, führen vielfach
zu einer Überfrachtung eines einzelnen
Vorhabens. Die Projekte scheitern umso
häufiger, je komplexer sie geplant werden.
Deshalb sind präzise Planungsgrundlagen
und eine detailliert ausgearbeitete IT-Stra-
tegie wichtig. Die gemeinsam mit allen
internen und externen Stakeholdern ab-
gestimmte Transformation Roadmapwird
in der Umsetzung von Digital Real Estate
zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
gitalisierung in Immobilienunternehmen
noch zögerlich voranschreiten.
In den Implementierungsprojekten
der letzten Dekaden wurden viele Pro-
zesse standardisiert (und damit vergleich-
bar gemacht). Nun sind sich viele Immo-
bilienunternehmen über ihre Unique Sel-
ling Proposition (USP) amMarkt und die
differenzierenden Prozesse nicht mehr im
Klaren. Diese herauszuarbeiten, erfordert
Ehrlichkeit zu sich selbst, größtmögliche
Offenheit und die Bereitschaft, sich gege-
benenfalls zu verändern.
Hierfür empfiehlt es sich, die anste-
henden Aufgaben gezielt in einer Trans-
formation Roadmap zu beschreiben. Dazu
sind in der Vorphase zu einem Projekt im
Business Case und der Projektdefiniti-
on die von einem Wandel grundlegend
betroffenen Domänen integriert zu be-
trachten, denn nur 30 Prozent aller He-
rausforderungen eines IT-Projekts entfal-
len gewöhnlich auf die Technologie. Der
Löwenanteil, rund 70 Prozent, sind in den
Bereichen Mitarbeiter, Organisation und
Geschäftsabläufe zu finden. Und auch in
diesen Bereichen muss durchaus radika-
ler als bisher gedacht werden. Die nach-
«
Robert Betz, Practice Manager SAP Austria
& Eastern Europe, CSC, München
Das bestehende ERP-System muss gut in die neue IT-Landschaft eingebunden werden.
folgenden fachlichen Domänen müssen
dabei immer integriert mit IT-Bereichen
betrachtet werden:
Fachthemen:
›
Geschäftsprozesse
›
Organisation
›
Lokationen/Standorte
Informationstechnologie:
›
Daten
›
Anwendungen
›
Technologie
Mag es auch wie „Alter Wein in neu-
en Schläuchen“ klingen – in Zeiten der
schnellen und radikalen Transformation
sind die fast schon vergessenen Vorge-
hensweisen des Business Process Reen-
gineerings aus den 1990er Jahren, also
des grundlegenden, aber strukturierten
Neudenkens des Geschäftsmodells und
der Prozesse, gefragter denn je. Die
Fachthemen bedürfen eines dedizierten
Geschäftsprozess-Managements, das die
Organisation und Prozesse überdenkt,
von Altlasten befreit und die wirklichen
USPs herausarbeitet. Hier hilft auch schon
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