IMMOBILIENWIRTSCHAFT 06/2016 - page 24

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
TITELTHEMA
wir zusätzlich die Neuausweisung von Wohnbauflächen im Flä-
chennutzungsplan prüfen.“
Eine Doppelstrategie verfolgt auch Hamburg. Um das Ziel
von jährlich 10.000 Neubauwohnungen zu erreichen, brauche es
sowohl die maßvolle Verdichtung bestehender Quartiere („Mehr
Stadt in der Stadt“) als auch die Ausweisung neuer Baugebiete
in den äußeren Stadtteilen („Mehr Stadt an neuen Orten“), sagt
Behördensprecher Östreicher. München bekennt sich ebenfalls
zu einer mehrgleisigen Strategie, die „eine stadt- und landschafts-
verträgliche Siedlungs- und Freiraumentwicklung amStadtrand“
beinhaltet, wie Dr. MartinKlamt sagt, der persönlicheMitarbeiter
von Stadtbaurätin Elisabeth Merk.
Münchens Blick geht aber auch über die Stadtgrenzen hinaus.
„Interkommunale Entwicklungskonzepte können dazu beitragen,
die Siedlungsentwicklung an den gut erschlossenen (Bestands-)
Standorten zu konzentrieren und so nachhaltige und integrierte
Neubaugebiete zu schaffen“, heißt es im Referat für Stadtplanung
und Bauordnung. Innenentwicklung bezieht sich dann also nicht
mehr nur auf die Kernstädte, sondern auch auf die gewachsenen
Lagen der Umlandgemeinden.
In diesem Sinn haben der Verband Region Stuttgart und
der Regionalverband Frankfurt Rhein/Main Vorschläge für eine
gemeinsame Entwicklungsplanung vorgelegt. „Es braucht einen
Dreiklang aus Konversion ungenutzter gewerblicher Flächen,
der Prüfung neuer Baugebiete und der verstärkten regionalen
Zusammenarbeit“, sagte bei dieser Gelegenheit Frankfurts Ober-
bürgermeister Peter Feldmann (SPD).
Und Berlin? Die Stadt darf zwar weiterhin keineWohnungen
auf dem Tempelhofer Feld bauen. Dafür entwickelt sie jetzt die
derzeit landwirtschaftlich genutzte Elisabeth-Aue, wo bis zu 5.000
Wohnungen entstehen sollen – und zwar schon fast auf demGe-
biet des Landes Brandenburg.
«
Christian Hunziker, Berlin
MÜNSTER
Einwohnerzahl:
303.000
Voraussichtliche Einwohnerzahl 2030:
340.000
Jährlicher Neubaubedarf:
2.000 bis 3.000 Wohnungen
Wichtige Stadtentwicklungsprojekte (Auswahl):
Oxford-Kaserne, York-Kaserne
Lösungsansätze:
primär Innenentwicklung; verstärkt
auch Entwicklung von Außenbereichsflächen
FREIBURG
Einwohnerzahl:
223.000
Voraussichtliche Einwohnerzahl 2030:
245.000
Jährlicher Neubaubedarf:
1.000 Wohnungen
Wichtige Stadtentwicklungsprojekte (Auswahl):
Dietenbach, Güterbahnhof Nord
Lösungsansätze:
sowohl Innen- als auch Außenentwicklung
Quellen: Stadtverwaltungen, Statistische Ämter
Münster verfügt mit der
Oxford-Kaserne (siehe
Visualisierung) und der
York-Kaserne noch über
zwei entwicklungsfähige
Großareale.
Foto: ArGe OXF - Kéré-Architecture - Schultz-Granberg Städtebau + Architektur - bbz landschaftsarchitekten
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