IMMOBILIENWIRTSCHAFT 06/2016 - page 22

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
TITELTHEMA
und Wohnen mit Blick auf die Hafencity und die Elbinsel im Sü-
den der Stadt ausführt. Hinzu kommen einstige Militärflächen.
Vielerorts ist dieses Potenzial allerdings bereits ausgeschöpft.
Glücklich darf sich da Münster schätzen, eine der dynamisch
wachsenden kleineren Großstädte, das mit der Oxford-Kaserne
und der York-Kaserne noch über zwei entwicklungsfähige Groß-
areale mit militärischer Vergangenheit verfügt.
Potenzial für denWohnungsbau bieten aber auch bestehende
Gebäude. 1,5 MillionenWohnungen, so ergab kürzlich eine vom
Verbändebündnis „Impulse für den Wohnungsbau“ in Auftrag
gegebene Studie, könnten deutschlandweit durch Dachgeschoss-
ausbau entstehen. Die Praktiker vor Ort sehen das allerdings
deutlich skeptischer. Bereits in den neunziger Jahren seien in
Hamburg zahlreiche Dachgeschosse ausgebaut worden, gibtTho-
mas Östreicher zu bedenken. Diese seien mitunter schwer ver-
mietbar, da sie über keinen Aufzug und keinen Balkon verfügten.
„Der Ausbau der Dachgeschosse ist schon weitgehend erfolgt“,
sagt auch Ruth Orzessek-Kruppa in Düsseldorf. „Da sehen wir
nicht mehr so viel Potenzial.“
HERAUSFORDERUNG STELLPLATZPFLICHT
Eine zusätzliche Hürde
für den Dachgeschossausbau stellen die Stellplatzsatzungen dar
– jedenfalls dann, wenn sie für jede auf diese Weise geschaffene
Wohnung einen Parkplatz vorschreiben. Flexibel zeigt sich hier
Köln: Falls kein Stellplatz errichtet wird, wird zwar ein Ablösebe-
trag fällig; dieser beträgt bei Dachgeschossausbauten aber ledig-
KÖLN
Einwohnerzahl:
1,05 Mio.
Voraussichtliche Einwohnerzahl 2030:
1,16 Mio.
Jährlicher Neubaubedarf:
6.000 Wohnungen
Wichtige Stadtentwicklungsprojekte (Auswahl):
Deutzer Hafen, Parkstadt Süd, Rondorf Nordwest
Lösungsansätze:
primär Innenentwicklung; Prüfung
der Neuausweisung von Wohnbauflächen
FRANKFURT AM MAIN
Einwohnerzahl:
717.000
Voraussichtliche Einwohnerzahl 2030:
810.000
Jährlicher Neubaubedarf:
4.000 Wohnungen
Wichtige Stadtentwicklungsprojekte (Auswahl):
Europaviertel, Riedberg, Ernst-May-Viertel
Lösungsansätze:
primär Innenentwicklung
(Nachverdichtung, Konversion)
Fotos: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; Tempelhof Projekt GmbH
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