IMMOBILIENWIRTSCHAFT 06/2016 - page 21

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rung sind. Als Beispiel für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung
nennt Axel Fricke vom Amt für Stadtplanung und Stadterneue-
rung dasWohngebiet Fasanenhof amEhrlichweg, wo imRahmen
der Nachverdichtung 120 bis 150 Genossenschaftswohnungen
entstehen könnten. „Wir führen ein mehrstufiges Beteiligungs-
verfahren durch und werben damit um Akzeptanz“, sagt Fricke.
Deutlich größer ist das Stadtquartier Rosenstein, das auf frei
werdenden Bahnflächen in Stuttgart realisiert werden könnte und
Platz für bis zu 7.000 Wohneinheiten bieten soll. Auch hier setzt
die Stadt unter ihrem grünen Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf
eine umfangreiche Bürgerbeteiligung. „Dabei müssen wir auch
die Konsequenzen aufzeigen, falls das Projekt so nicht realisiert
werden kann“, sagt Stadtplaner Fricke. „Es würde dann bezahl-
barer Wohnraum fehlen.“ Für günstige Wohnungen bieten die
Rosenstein-Flächen gute Voraussetzungen, weil sie sich im Ei-
gentum der Stadt befinden.
FLÄCHENKONVERSION UND DACHGESCHOSSAUSBAU
Zwei beson-
ders ehrgeizige Bauvorhaben verfolgt die Hansestadt Hamburg:
dieMitte Altona, wo durch die Verlegung des Altonaer Fernbahn-
hofs 3.500 Wohnungen entstehen werden, und das Gebiet ent-
lang der geplanten Überdeckelung der Autobahn 7 nördlich des
Elbtunnels. Ein ähnliches Projekt hat Frankfurt amMain auf der
Agenda: Mithilfe der Deckelung eines Abschnittes der Autobahn
A 661 soll bis zum Jahr 2028 das Ernst-May-Viertel mit knapp
4.000 Wohneinheiten für bis zu 10.0000 Menschen entstehen.
Die Nutzung einstiger Verkehrsflächen ist ein Strategiebau-
stein, der sich in fast allen Städten findet. Ein anderer ist „die
Konversion bislang gewerblich genutzter Flächen“, wie Thomas
Östreicher von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung
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MÜNCHEN
Einwohnerzahl:
1,52 Mio.
Voraussichtliche Einwohnerzahl 2030:
1,72 Mio.
Jährlicher Neubaubedarf:
8.500 Wohnungen
Wichtige Stadtentwicklungsprojekte (Auswahl):
Freiham, Nordosten
(östlich S 8),
ehemalige Bayernkaserne
Lösungsansätze:
Nachverdichtung von Siedlungen aus den
1950er bis 1980er Jahren; Entwicklung großer Neubaugebiete
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