Immobilienwirtschaft 6/2015 - page 34

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Vermarktung & Bewertung
i
interview
Modelle geben, die es dem Kunden
schmackhaft machen, eine Immobilie,
die er auf einem Portal anbietet, auch auf
dem anderen anzubieten. Eine Entschei-
dung darüber wird aber erst in ein paar
Wochen fallen.
Kommt denn jetzt die große Vereinheit-
lichung der verschiedenen Systeme?
Wir werden das Beste aus beiden Syste-
men nutzen und dabei gleichzeitig die
Selbstständigkeit beider Systeme wahren.
Was bedeutet die Fusion für die Mitar-
beiter? Werden Arbeitsplätze wegfal-
len?
Wir werden uns jetzt nicht klein-
schrumpfen, sondern verfolgen eine klare
Wachstumsstrategie. Das ist für uns alle
eine große Herausforderung. Aber wir
haben die Mittel, wir haben die Möglich-
keiten, wir haben das Wissen und wir ha-
ben das Kämpferherz!Wir werden Immo-
net und Immowelt so zusammenführen,
dass wir mit einem Herz und einer Hand
agieren. Das werdenwir schnell erreichen.
Und wo sehen Sie die Schwerpunkte
der Arbeit für die nächsten Monate?
Der Schlüsselbereich ist sicherlich die
Technologie. Die verschiedenen Systeme
zusammenzubringen, ist eine große He-
rausforderung. Für alle Anforderungen
und alle Endgeräte Lösungen zu bieten
ist anspruchsvoll. Aber unsere Technik-
Mannschaft hat sich durch die Fusion
verdoppelt. Dadurch werden wir ein noch
höheres Tempo vorlegen können. Techno-
logisch waren wir auch bislangmit Immo-
scout auf Augenhöhe. In Zukunft lassen
sich innovative Ideen und neue Techno-
logien noch schneller umsetzen, weil das
Gesamtunternehmen deutlichmehrMan-
power hat.
Wird die Kooperation zwischen Immo-
net und dem IVD bestehen bleiben?
Wird es eine veränderte Kooperation
Herr Schlabritz, können Sie etwas zur
Vorgeschichte der Fusion sagen?
Hinter
uns liegen eineinhalb Jahre intensiver Ge-
spräche undVerhandlungen. Mit unserem
neuen Hauptgesellschafter Axel Springer
haben wir einen weiteren Verlag im Kreis
der Gesellschafter, der seinen Fokus im
digitalen Rubrikenmarkt hat. Für uns
eine optimale Voraussetzung, um schnell
und professionell denMarkt weiter auszu-
bauen.
Wie geht es jetzt weiter mit den bei-
den Marken Immowelt und Immonet?
Beide Marken werden bestehen bleiben.
Aber es wird eine Leitmarke geben – und
das wird Immowelt sein. Derzeit prüfen
wir perspektivisch, wie die Unternehmen
zusammen passen.
Besteht bei der Größe des neuen Unter-
nehmens nicht die Gefahr, dass es nicht
mehr adäquat auf Markterfordernisse
reagieren kann?
Das wird natürlich nicht
geschehen. Wir haben an beiden Stand-
orten kleine, schlagkräftige und relativ
selbständige Einheiten. Viele Teams sind
auf ein Produkt spezialisiert und können
sehr schnell auf neue Markterfordernisse
reagieren. Das gilt natürlich auch für un-
sere Tochterfirmen.
Wird sich für Ihre Maklerkunden in na-
her Zukunft etwas ändern?
Wir werden
dieMakler und Immobilien-Professionals
verstärkt von der geballten Power unserer
beiden Portale überzeugen und sie dazu
ermutigen, auf diese doppelte Kraft zu
setzen.
Aber Sie werden jetzt teurer werden?
Das werden wir sicher nicht!
Wird es Rabatte für den Anbieter bei
Immowelt geben, der seine Immobilie
jetzt bei Immonet einstellen will?
Ra-
batte wären zu einfach. Aber es könnte
Schmackhafte Modelle
Im Februar wurde die Zu-
sammenführung der beiden
Immobilienbörsen Immowelt
und Immonet verkündet.
An dem Gemeinschaftsun-
ternehmen ist Axel Springer
Digital Classifieds mit 55 Pro-
zent mehrheitlich beteiligt.
Springer will so den Rück-
stand auf den Marktführer
ImmobilienScout24 ver-
kürzen. Was wird sich än-
dern? Ein Gespräch mit CEO
Carsten Schlabritz.
„Immonet oder Immo-
welt: Es könnte künftig
Modelle geben, die es
dem Kunden schmackhaft
machen, eine Immobilie
auch auf dem anderen
Portal anzubieten.“
Foto: Immowelt
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