Immobilienwirtschaft 6/2015 - page 35

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6.2015
geben, in die auch Immowelt einge-
bettet ist?
Natürlich stehen in Zukunft
alle Kooperationen auf dem Prüfstand.
Dabei gilt aber: Was sich bewährt hat,
wird auch in Zukunft fortgesetzt oder so-
gar ausgebaut.
Gibt es Rückmeldungen Ihrer Kunden
auf die Fusion?
Uns haben viele positive
Rückmeldungen erreicht. Viele Makler
bewegt zurzeit aber ein ganz anderes
Thema, bei dem es ein Stück weit um ihre
berufliche Existenz geht. Viele fühlen sich
durch die aktuelle Gesetzgebung verunsi-
chert und fragen uns, wie sie auf das Be-
stellerprinzip reagieren sollen. Wir stehen
unseren Professionals zur Seite und ent-
wickeln Konzepte, damit sie ihre Dienst-
leistungen noch besser anbieten können.
Neben den Portalen, die jetzt zusam-
mengebracht werden müssen, gibt es
ja auch diverse Software-Produkte. Ha-
ben die neben online überhaupt eine
Zukunft?
Wir decken bereits heute den
kompletten Markt der IT-Lösungen ab.
Das immowelt i-Tool und der Immonet-
Manager sind unsere Online-Lösungen.
EstateOffice und EstatePro sind unsere
Backoffice-Lösungenmit Schnittstellen zu
Online. Entscheidend ist, Online undOff-
line sinnvoll miteinander zu verknüpfen.
Viele Nutzer wollen nicht, dass sensible
Daten in der Cloud liegen. Wir bieten die
passenden Angebote für die unterschied-
lichen Bedürfnisse.
Wie sehen Ihre Pläne im Bereich Soft-
ware aus?
Wir haben hier sehr große Part-
ner gewonnen und werden unser Angebot
hier weiter ausbauen.Wir haben EstateOf-
fice, EstatePro, immowelt i-Tool und jetzt
haben wir noch den ImmonetManager,
was ein sehr gutes Produkt ist. Wir wach-
sen in allen Bereichenmassiv, insbesonde-
re mit unserer Estate-Produktlinie.
Wird es die Software-Produkte weiter
nebeneinander geben?
Ob bis in alle
Ewigkeit die derzeitigen Softwareprodukte
nebeneinander bestehen werden, lasse ich
dahingestellt. Aber wenn es hier zu einer
Verschmelzung kommt, werden wir den
größten gemeinsamenNenner finden und
nicht den kleinsten. Wichtig ist, dass wir
sowohl für reineOnline-KundenProdukte
anbieten als auch für solche, die mit dem
Portal und der Software arbeiten.
Wie sehen Sie die Entwicklung bei Ih-
rem Konkurrenten Immobilien-Scout?
Wenn ein Unternehmen wie Immoscout
30 Vertreter in 30 deutschen Städten auf-
bauen will – so haben sie das angekündigt
– dann lässt sich das wirtschaftlich nicht
mit Verkäufern erklären, sondern dann
hört sich das eher nach Beratern an, die
für ein Unternehmen vor Ort bestimmte
Konzepte startenwollen. Aus meiner Sicht
dürfen sich die Makler den Mietmarkt
nicht aus den Händen nehmen lassen.
Sie dürften den Privatkunden aber
doch auch weiter im Blick behalten?
Natürlich beobachten wir, welche Auswir-
kungen die neue Gesetzgebung auf den
Markt der privaten Anbieter hat. Aber
die Grundaussage, dass wir für die Profis
da sind und bleiben wollen, können wir
nur vehement für die nächsten Jahre be-
stätigen.
Aber nur, wenn der Profi auch im Ver-
mietungsgeschäft bleibt …
Es wird
tatsächlich die große Frage sein, wie die
Makler auf das Bestellerprinzip reagieren.
Haben Sie eine These, wohin sich der
Maklermarkt entwickeln wird?
Die
Makler sind im Moment von der Ge-
setzgebung rund um das Bestellerprinzip
verunsichert. Aber ich bin davon über-
zeugt, dass sie den Mietmarkt behaupten
werden. Wichtig ist, dass die Profis den
Markt nicht liegen lassen, sondern aktiv
nach Lösungen suchen. Wir stehen ihnen
mit unseren Konzepten und Produkten
zur Seite. Die Privaten werden auf Makler
nicht verzichten wollen. Der Mietmarkt
braucht Profis!
Wie schätzen Sie die Aktivitäten des IVD
Süd ein eine neue Immobilienbörse ins
Leben zu rufen?
Das ist ein Versuch, den
schon viele unternommen haben. Nur:
So einfach ist das mit einem neuen Portal
nicht. Ich bin da sehr skeptisch.
Plant Ihr Unternehmen weitere Ak-
tivitäten?
Ja. Wir sind weiter offen für
Zukäufe von Firmen oder Produkten, die
zu uns passen.
zur person
Carsten Schlabritz
ist Mitbegründer und CEO der Immowelt AG, unter ihm wurde der Immobilienmarktplatz immowelt.de
zu einem der führenden Immobilienportale ausgebaut. Er erweiterte das Angebot auf Österreich und die Schweiz, zusätzlich kamen
Spezialportale wie bauen.de und ferienwohnung.com hinzu. Mit dem Zusammenschluss von Immowelt und Immonet unter dem Dach der
Immowelt Holding AG wird Carsten Schlabritz diese als CEO leiten.
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Dirk Labusch, Freiburg
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