Immobilienwirtschaft 05/2015 - page 29

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5.2015
die Eigentumsquote tendenziell abbauen.
Stärkste Gruppe auf der Verkäuferseite
waren mit Abstand die Asset Manager. Im
Auftrag der überwiegend internationalen
Eigentümer veräußerten sie Unterneh-
mensimmobilien im Wert von rund 280
Millionen Euro. Das erste Halbjahr 2014
wies ein ähnliches Bild auf.
Ausländische Investoren aktiver
Bei
der Herkunft der Akteure ist ein eindeu-
tiges Muster zu erkennen. Auf der Käu-
ferseite sind vor allem deutsche Akteure
aktiv, während auf der Verkäuferseite
das Verhältnis von deutschen zu auslän-
dischen Akteuren relativ ausgeglichen ist.
Für das erste Halbjahr 2014 ist prägend,
dass sich der Anteil der Ausländer auf
der Käuferseite von knapp 16 Prozent im
ersten Halbjahr 2013 auf knapp 23 Pro-
zent im ersten Halbjahr 2014 erhöht hat
– ähnlich wie dies auch in anderen Asset-
klassen zu beobachten ist. Auf dem Logis-
tikimmobilienmarkt prägen ausländische
Akteure inzwischen das Marktgeschehen.
Die Region mit dem höchsten Trans-
aktionsvolumenwar imgesamtenBetrach-
tungszeitraum der Verdichtungsraum
Rhein-Ruhr mit fast 205 Millionen Euro.
Dicht dahinter lag Berlin samt Umland
mit einem Investitionsvolumen von knapp
189Millionen Euro. Auch die RegionWest
jenseits von Rhein-Ruhr war mit gut 150
Millionen Euro ein überdurchschnittlich
liquider Markt. Die wirtschaftsstarken
Großräume Hamburg, München und der
Verdichtungsraum Rhein-Main-Neckar
lagen relativ dicht dahinter. Im ersten
Halbjahr 2014 änderte sich das Bild. Mit
gut 78 Mio Euro lag nun die Region Stutt-
gart ganz vorn, die 2013 auf demTransak-
tionsmarkt kaum eine Rolle spielte.
Über die analysierten vier Objektka-
tegorien hinweg lagen die Bruttoanfangs-
renditen (BAR) mit durchschnittlich 9,6
Prozent nah beieinander. Lager-/Logistik-
immobilien erzieltenmit durchschnittlich
8,9 Prozent BAR die geringste Rendite,
während Gewerbeparks mit 10,6 Prozent
höhere Renditen versprechen.
Nicht nur der Transaktionsmarkt hat
im zweiten Halbjahr 2014 noch einmal
deutlich angezogen, sondern auch der
Vermietungsmarkt. Mit knapp 481.000
Quadratmetern haben die teilnehmenden
Unternehmen rund zehn Prozent mehr
Fläche vermietet als im vorangegangenen
Halbjahr.
Ausblick
In den kommenden zwei bis
drei Jahren erwartet die Initiative Unter-
nehmensimmobilien unabhängig vom
Immobilienmarktzyklus einen weiteren
kontinuierlichen Anstieg des Transakti-
onsvolumens von Unternehmensimmo-
bilien. Sie hätten sich als Anlageklasse
etabliert, wie zu Beginn des Jahres auch
der Rat der Immobilienweisen in seinem
Frühjahrsgutachten festgestellt habe. Die
gestiegene Akzeptanz in der Investoren-
schaft werde sich unmittelbar in einer hö-
herenMarktliquidität niederschlagen. Auf
der Angebotsseite dürfte insbesondere in
den Industrieunternehmen und imMittel-
stand die Bereitschaft zunehmen, mit den
Immobilienspezialisten imMarktsegment
Unternehmensimmobilien die Zusam-
menarbeit zu forcieren. Die Bereitschaft in
den Unternehmen sei gestiegen, sich vom
selbstgenutzten Eigentum zu verabschie-
den und Flächen anzumieten.
summary
»
75 Prozent über Vorjahresniveau
und insgesamt bei 1,62 Milliarden Euro lag das Transaktions- und Vermietungsgeschäft
von Unternehmensimmobilien im zweiten Halbjahr 2014.
»
Spezialfonds und Projektentwickler/Bauträger
waren die größten Käufergruppen,
der Anteil ausländischer Investoren hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen.
»
Die Region mit dem größten Transaktionsvolumen
war Rhein-Ruhr mit fast 205 Millionen Euro. Zuletzt hat jedoch Stuttgart stark aufgeholt.
«
Redaktion „Immobilienwirtschaft“
Quelle: Initiative Unternehmensimmobilien
Verteilung der Transaktionsvolumina nach Zeitraum und Region
in Mio. Euro, absteigend nach Transaktionsvolumen im 1. Hj. 2014
Stuttgart und
Umgebung
20
40
60
80
100
Region Süd
Region Ost
Berlin
und Umland
Verdichtungs-
raum Rhein-Ruhr
Region West
Hamburg und
Umland
München
und Umland
Region Nord
Verdichtungsraum
Rhein-Main-Neckar
0
1. HJ 2014
2. HJ 2013
1. HJ 2013
1...,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,...76
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