Immobilienwirtschaft 05/2015 - page 24

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Investment & Entwicklung
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Titelthema
Geschäftspolitik von Finanzierungspartnern“, sagt der Vorstands-
vorsitzende der Real I.S. Georg Jewgrafow.
Das Volumen der aufgelegten Immobilienfonds bewegt sich
im institutionellen Bereich oft im dreistelligenMillionenbereich.
Um sich einen großen finanziellen Manövrierraum für Vorha-
ben zu sichern, schließt die Real I.S. Rahmenvereinbarungenmit
Immobilienbanken. Darin werden allgemeine Parameter fixiert,
wie der maximale Kaufpreis von Objekten oder die Gestaltung
von Fonds – beispielsweise Multi-Tenant-Variante mit minde-
stens drei, höchstens 20 Objekten – sowie die Objektarten, etwa
Büro- oder Einzelhandelsimmobilien.
Wettbewerbsdruck verschärft sich
„Die Verlässlichkeit eines
Finanzierungspartners ist in der Gesamtbetrachtung viel mehr
wert als das eine oder andere Zehntel beimZinssatz“, betont Jew-
grafow. Ein gesicherter Finanzierungsrahmen habe den Vorteil,
dass Verhandlungspartner bei Kaufgeboten der Real I.S. wüssten,
dass diese nicht nachgebessert oder sogar zurückgezogen wür-
den. Hierfür seien Finanzierungspartner erforderlich, die das
Geschäftsmodell eines Immobilienfonds verstünden.
Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen kom-
men dafür kaum in Frage. „Sie würde der Finanzierungsumfang
nicht schrecken, doch die Besonderheiten unseres Geschäfts-
modells sind ihnen zu arbeitsintensiv“, so Jewgrafow. Für große
Immobilienbanken wie Landesbanken, die Berlin Hyp, die Aare-
al Bank, die zur Unicredit Group gehörende HypoVer-einsbank
(HVB) oder die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) sei das dagegen
kein Problem.
Der Wettbewerbsdruck hat sich in den letzten Monaten
weiter verschärft. „Selbst bei Einzelobjekten sind Immobilien-
banken – beispielsweise über Club Deals – vermehrt bereit, mit
Assekuranzen um großvolumige Kredite zu konkurrieren“, sagt
Schürmann. So finanzierte Mitte des vergangenen Jahres die zur
Sparkassenfinanzgruppe gehörende Berlin Hyp den Kauf eines
Wohnungsportfolios – Kreditvolumen: 710Millionen Euro – der
Deutschen Wohnen.
„Das war keine einmalige Sache, Finanzierungen dieser
Größenordnung wollen wir viel häufiger arrangieren“, signali-
siert Gero Bergmann, Marktvorstand der Berlin Hyp. Mit ins
Boot genommen werden sollen dabei bundesweit Sparkassen via
„Um die Haftung auf die
beliehenen Immobilien zu
beschränken, werden mitunter
spezielle Objektgesellschaf-
ten gegründet.“
Andreas Pohl,
Vorstandssprecher
der Deutschen Hypothekenbank
„Die Verlässlichkeit eines
Finanzierungspartners ist in
der Gesamtbetrachtung viel
mehr wert als das eine oder
andere Zehntel beim Zinssatz.“
Georg Jewgrafow,
Vorstandsvorsitzender der Real I.S.
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