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Investment & Entwicklung
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Unternehmensimmobilien
Ergebnis. Diese Objektkategorie verzeich-
nete sogar einen Anstieg von 140 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr.
Die gröSSten Käufergruppen
Im Jahr
2013 wurden deutschlandweit rund 930
Millionen Euro in Unternehmensimmo-
bilien investiert. Dies entspricht rund 3,5
Prozent des gesamten gewerblichen Inves-
titionsvolumens in Höhe von 26,7 Milli-
arden Euro (ohne Wohnen und Hotel).
Spezialfonds und Projektentwickler/Bau-
träger waren die größten Käufergruppen.
Sie investierten knapp 186 beziehungs-
weise 144 Millionen Euro in Unterneh-
mensimmobilien. Stark vertreten waren
mit gut 103 Millionen Euro unter den
Ankäufern auch die Eigennutzer, was auf
ihre Rolle als größte Eigentümergruppe
in dem Marktsegment zurückzuführen
ist. Deshalb waren sie auch auf der Ver-
käuferseite sehr aktiv und veräußerten
Objekte imWert von rund 174 Millionen
Euro. Bemerkenswert daran ist, dass die
Unternehmenmehr verkauft als zugekauft
haben. Dies kann laut der Untersuchung
als Indiz dafür gelten, dass Unternehmen
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as Transaktions- und Vermietungs-
geschäft mit Unternehmensimmobi-
lien in Deutschland lag im zweiten
Halbjahr 2014 mit rund 1,62 Milliarden
Euro rund 75 Prozent über dem Vor-
jahresniveau. Zu diesem Ergebnis kommt
ein Marktbericht der Initiative Unterneh-
mensimmobilien. Ihr gehören derzeit elf
wichtige Akteure auf dem Markt der Un-
ternehmensimmobilien an (Atos, aurelis,
Beos, Corpus Sireo, Garbe, GSG Berlin,
Hansteen, Investa, SEGRO, Sirius Facili-
ties, Valad), außerdem bulwiengesa als
Researchpartner.
Insgesamt wurden im untersuchten
Zeitraum rund 40,5 Milliarden Euro in
Immobilien investiert, davon machten
Unternehmensimmobilien rund vier
Prozent aus. Unter den gehandelten Un-
ternehmensimmobilien entfiel 2014 mit
mehr als 500 Millionen Euro der größte
Umsatz auf die Kategorie Transformati-
onsimmobilien, was einem Anstieg von
30 Prozent gegenüber dem Vorjahr ent-
spricht. Auch Gewerbeparks waren be-
gehrt und kamen mit 480 Millionen Euro
Investmentumsatz auf ein vergleichbares
Eine Assetklasse mit Potenzial
Der Marktwert von Unter-
nehmensimmobilien liegt
mit rund 543 Milliarden Euro
und einem Anteil von gut
26 Prozent nur noch knapp
hinter den Büroimmobilien,
die 600 Milliarden Euro oder
29 Prozent auf sich vereinen.
Und die Assetklasse ist
weiter auf dem Vormarsch.
Die laufende Marktbeobach-
tung von bulwiengesa weist
für Deutschland aktuell einen
Gewerbeflächenbestand (ohne
Hotel) von gut 3,1 Milliarden
Quadratmetern auf.
Unternehmensimmobilien bilden
mit gut 934 Millionen Quadrat-
metern oder knapp 30 Prozent
nach den Industrieflächen die
zweitgrößte Gruppe. Aufgeteilt auf
die einzelnen Objektkategorien der
Unternehmensimmobilien fällt die
Dominanz der Produktionsimmobi-
lien auf. Diese vereinen 58 Prozent
aller Flächen und 55 Prozent des
Marktwerts auf sich. Allerdings
können nur rund 40 Prozent des
BestBands an Produktionsimmobi-
lien als investmentfähige Objekte
angesehen werden. Wegen ihrer
häufig speziellen Auslegung an
den Produktionsvorgang eines
Unternehmens sind viele Objekte
nicht nutzungsreversibel oder
drittverwendungsfähig. Zudem
prägen Eigennutzer diese Kate-
gorie. Lager- und Logistikimmo-
bilien bilden mit 35 Prozent aller
Flächen die zweitgrößte Gruppe
der Unternehmensimmobilien und
vereinen gleichfalls 35 Prozent des
Marktwerts auf sich. Großflächige
Neubauten für Kontraktlogistiker
sind dabei ausgeklammert. Gewer-
beparks sind mit einem Anteil an
der Mietfläche von 0,8 Prozent
und einem Marktwert von zwei
Prozent unter den Unternehmens-
immobilien zwar eine „Nischen-
kategorie“. Sie weisen aber die
höchste Investmentfähigkeit auf,
da sie nahezu ausschließlich für
Vermietungszwecke entwickelt
wurden und nur einen geringen
Eigennutzeranteil aufweisen. Der
Anteil der Transformationsim-
mobilien ist mit 6,5 Prozent an
der Fläche und 7,8 Prozent am
Marktwert höher. Allerdings ist ihr
investmentfähiger Anteil geringer,
da sie aufgrund ihrer Vornutzung
und Individualität teilweise in ihrer
Weiterentwicklung und -verwen-
dung eingeschränkt sind.
Gewerbeimmobilien
Unternehmensimmobilien bilden 30 Prozent des Bestands