DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2018 - page 25

kann, Quartiersentwicklungskonzepte mit einem
umfangreichen Mobilitätskonzept zu verknüpfen
– sowohl imNeubau als auch imBestand. Die Pro-
jekte sollen anregen, neueMaßnahmen eizuführen
oder bestehende Konzepte zu überarbeiten.
So etwa die Gartenstadt Farmsen in Hamburg.
Hier hat die Mieter- und Wohnungsbaugenos-
senschaft mgf Gartenstadt Farmsen eG eine
Carsharing-Station und einen E-Rad-Verleih für
seine Mitglieder eingerichtet. Darüber hinaus er-
folgten in Verbindung mit einem Parkraumkon-
zept Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung des
Fuß- und Radverkehrs, die maßgeblich zu einem
barrierefreien Umbau der denkmalgeschützten,
in den 1950er Jahren nach den Grundsätzen der
organischen Stadtbaukunst errichteten Sied-
lung beitrugen. Auch andere Maßnahmen der
mgf tragen zur Verkehrsreduktion bei – so z. B.
Sammelaufträge für Reparaturmaßnahmen zur
Reduzierung von Einzelfahrten oder Informati-
onen über Mobilität und Umweltauswirkungen
in der Mieterzeitung.
Die Siedlung „Stellwerk 60“ inKöln dagegenwurde
bereits in der Planung als große Fußgängerzone
gestaltet, die eine hohe Aufenthaltsqualität ge-
währleistet. Das auf demGelände eines ehemaligen
Bahnausbesserungswerkes entstandene autofreie
Quartier im innenstadtnahen Kölner Stadtteil Nip-
pes setzt sich vor allemfür Fuß- und Fahrradfreund-
lichkeit ein und fördert eine bequeme und sichere
Alltagsnutzung von Fahrrädern. In der Siedlungmit
rund 430 Wohnungen gilt das Prinzip „Teilen statt
Besitzen“: EineMobilitätsstation bietet Handkarren
oder Fahrradanhänger zum Verleih an, gewerbli-
ches und privates Carsharing sowie diverse Fahrrad-
verleihsysteme (u. a. auch für Elektro-Lastenräder)
runden das Angebot ab. Eine gute Erreichbarkeit
mit dem ÖPNV und ein Bewohner- und Nachbar-
schaftsverein sorgen zudem dafür, dass das vom
Immobilienentwickler Bouwfonds (heute BPD)
Viel Platz für Fußgänger und
Radfahrer, kaum Autos – so
könnten und sollten Stadtteile
zukünftig aussehen, sofern
integrierte Mobilitätslösungen
Bestandteil von Quartiersplanung
und Immobilienbewirtschaftung
werden
Intelligente Mobilitätskonzepte
existieren bereits in einigen Quar-
tieren der Wohnungswirtschaft,
z.B. bei der Hamburger Mieter-
und Wohnungsbaugenossenschaft
Gartenstadt Farmsen eG oder
der WOGENO München eG (u.)
Quelle: VCD, Foto: Sinnwerkstatt
Quelle:mgfGartenstadtFarmseneG
Quelle:WOGENOMüncheneG,Foto:AnnetteHempfling
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