DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2018 - page 21

Die damit verbundene Abwärtsspirale schrump-
fender Attraktivität, die zu einemReputationsver-
lust des Ortes insgesamt und damit auch zu einem
Verfall der Einfamilienhauspreise im Donut-Ring
führt, lässt sich nur durch konsequentes Gegen-
steuern – durch Reaktivierung des Bestands – um-
drehen. Hier gilt es anzusetzen und auf der Basis
bezahlbarer Grundstücke und durch Sanierungen
mit Augenmaß eine attraktive Zukunftsperspektive
aus dem Bestand heraus zu entwickeln.
In den großen Städten verhält es sich – mit ande-
ren wirtschaftlichen Vorzeichen – ganz ähnlich.
Auch hier sind neben den steigenden Baukosten
vor allen Dingen die Grundstückskosten, also die
Kostengruppe 100, der maßgebliche Kosten-
treiber. Deshalb empfiehlt es sich, den Bestand
genauer anzusehen und mit Aufstockungen, An-
und Erweiterungsbauten die bestehende Stadt
weiterzubauen. Gleichzeitig müssen bei höheren
Dichten auch neue, die Nachteile von Dichte
Der alle zwei Jahre erscheinende
Baukulturbericht ist das wichtigste
Instrument und Medium der Bun-
desstiftung Baukultur. Als offizieller
Statusbericht zum Planen und
Bauen in Deutschland ist er zugleich
ein politisches Instrument und dient
dazu, positive politische Prozesse
zu initiieren und zu fördern:
Die Bundesstiftung Baukultur ist
gesetzlich beauftragt und berech-
tigt, dem Bundeskabinett und dem
Bundestag über das zuständige Ressort alle zwei Jahre sog.
„Berichte zur Lage der Baukultur in Deutschland“ vorzulegen.
Aufgrund dieses Vorlagerechts werden die Baukulturberichte
vom Bundeskabinett behandelt und an Bundestag und Bundesrat
überwiesen. Der erste Baukulturbericht „Gebaute Lebensräume
der Zukunft: Fokus Stadt“ wurde im Sommer 2014 in den jeweili-
gen Fachausschüssen beraten. Der zweite Baukulturbericht „Stadt
und Land“ folgte 2016. Beide wurden im Bundestag öffentlich
debattiert und vom Bundesparlament fraktionsübergreifend mittels
Entschließungsanträgen an die Bundesregierung beschlossen.
Immer noch lesenswert ist, welche Aufträge an Regierung und
Bundesstiftung hierdurch erfolgten – z. B. die Themen „Grün in der
Stadt“ aufzugreifen und „Baukultur und Tourismus“ zu bearbeiten.
Der Baukulturbericht 2018/19 „Erbe – Bestand – Zukunft“ wird nach
Kenntnisnahme durch die Bundespolitik auf dem Konvent der Bau-
kultur im November 2018 in Potsdam der Öffentlichkeit vorgestellt.
Anmeldungen sind auf der Website der Bundesstiftung möglich. Dort
kann auch der neue Baukulturbericht vorbestellt werden.
BAUKULTURBERICHT
Weitere Informationen:
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
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