DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2016 - page 70

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9|2016
MARKT UND MANAGEMENT
Bedürfnissen nicht ganz hinreichend abgebildet.
Diese Themen sollten die Unternehmen in der Aus-
bildung vor Ort verstärkt fokussieren.
Warum wird der Ausbildungsberuf nicht ein-
fach den Erfordernissen angepasst?
Dacol:
Der Berufsausbildung zum Immobilien-
kaufmann /-frau liegt eine Rechtsverordnung
zugrunde, die Inhalte und Ablauf der Ausbildung
festlegt. Eine solche Rechtsverordnung kön-
nen die Unternehmen nicht selbst ändern. Das
ist ein sehr kompliziertes Verfahren: Der AGV
müsste beim zuständigen Bundesministerium
eine Änderung dieser Rechtsverordnung bean-
tragen. Dann würde ein vom Bundesinstitut für
berufliche Bildung gesteuertes Verfahren ein-
geleitet, das die Notwendigkeit einer Änderung
zunächst überprüft. Beteiligt wären aber nicht
nur der AGV. Auch Akteure wie der Deutsche In-
dustrie- und Handelskammertag (DIHK) und die
Gewerkschaften würden darüber beraten. Sie
würden sicher eigene und ggf. andere Vorstel-
lungen von einemnovellierten Ausbildungsberuf
Immobilienkaufmann/-frau einbringen. Es be-
stünde die große Gefahr, dass wir es nicht nur
nicht schafften, unsere Vorstellungen von einem
modernen Ausbildungsberuf durchzusetzen, son-
dern vielmehr, dass die bestehende Rechtsver-
ordnung entgegen unseren Interessen verändert
würde. Das könnte erhebliche Qualitätsmängel
in der Ausbildung zur Folge haben.
Icherinneredaran:DiegeltendeRechtsverordnung
kam nicht zuletzt aufgrund besonderer personel-
ler Konstellationen auf Seiten der Gewerkschaften
zustande. AGV und Gewerkschaften haben sich
seinerzeit auf diesen sehr anspruchsvollen Ausbil-
dungsberuf geeinigt. Ich bezweifle, dass sich die
heute Handelnden bei Verdi und der IG Bau davon
Quelle: Bachler Werbeagentur GmbH
„Was gibt es Schöneres, als jeden Tag seinen Sport
zu machen? Für mich ist es das Größte. Um meine
Ziele im Sport zu erreichen, muss ich viel trainie-
ren. Man braucht Ehrgeiz, Durchhaltevermögen
und Geduld. Mein schönster Moment und größter
Erfolg war 2008 in Jakatar, als wir mit der Frauen-
nationalmannschaft die Bronzemedaille gewonnen
haben. Für mich war das ein Wahnsinns-Teamge-
fühl. Eine tolle Erfahrung. Mir ist es wichtig, mich
beruflich und sportlich weiterzuentwickeln. Eine
große Hilfe war mir in dieser Zeit die Laufbahnbe-
ratung am Olympiastützpunkt, wo man mir direkt
eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau empfohlen
hat und mir das Berufsbild näherbrachte.
Nun bin ich bei Deutschlands größtem Wohnungs-
unternehmen Vonovia und komme schon ins
dritte Lehrjahr. Dort habe ich tolle Unterstützung,
bekomme für Turniere frei, habe flexible Arbeitszeiten. Nur durch diese Unterstützung kann ich meinen Sport auf
höchstem Niveau weiter betreiben. Ich war überwältigt, das meine Ausbilder mich beim Turnier unterstützten und
begleitet haben. Diesen Halt spüre ich auch tagtäglich im Unternehmen, denn die Ausbildung ist sehr anspruchs-
voll. Mein nächstes Ziel ist es, die Prüfung zu bestehen, und ich hoffe, es geht noch spannend weiter...“
Carola B.
ERFOLG BRAUCHT DURCHHALTEVERMÖGEN
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Leistungssport und Ausbildung?
Carola B., Badmintonspielerin
und Azubi zur Immobilienkauffrau bei der Vonovia
, erklärt,
warum Durchhaltevermögen und Zuverlässigkeit unverzichtbar sind
und warum sie Immobilienkauffrau wird
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Quelle: Bachler Werbeagentur GmbH
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