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9|2015
Wohnungsbestände zum 31. Dezember 2014
Baugenossenschaft
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Wiederaufbau
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eG
9.678
›
Wiederaufbau
‹
Immobilien GmbH (Eigentum der GmbH)
243
und in der WEG-, Mietsonder- und Fremdverwaltung
2.635
Gründungsjahr
1951
Anzahl Mitarbeiter
102
Anzahl Auszubildende
6
Leerstand
3,07%
Bilanzsumme 2014
356,9 Mio. €
Modernisierungs-Investitionen 2014 (inkl. Aktivierung)
17,0 Mio. €
durchschnittliche NK-Miete/m
2
2015
5,30 €
Standorte (mit Wohnungsbestand)
Braunschweig
4.883
Bad Harzburg
266
Blankenburg
46
Calbe
98
Cremlingen
75
Gifhorn
87
Goslar
718
Halberstadt
223
Harlingerode
127
Hildesheim
523
Isenbüttel
54
Lutter am Barenberge
6
Obersickte
65
Quedlinburg
151
Salzgitter
791
Schöppenstedt
42
Seesen
646
Vechelde
184
Wendeburg
33
Wolfenbüttel
660
per 31. Dezember 2014
9.678
Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt
erinnerte viele Menschen an die Vorteile einer
Genossenschaft. Zahlreiche Neumitglieder war-
teten auf Aufnahme. Und allein in Braunschweig
standen 1990 etwa 1.300Mitglieder auf der Liste
der Wohnungssuchenden.
Weichenstellungen
In dieser komplizierten Lagewurde 1991 eine neue
Steuergesetzgebung verabschiedet, die Vorstand
und Aufsichtsrat vor eine schwierige Entscheidung
stellte. Die Wohnungsgemeinnützigkeit wurde
aufgehoben. Die ›Wiederaufbau‹ eG musste sich
entscheiden, ob sie voll steuerpflichtig werden
oder den Status einer Vermietungsgenossenschaft
annehmenwollte. Vorstand, Aufsichtsrat und Ver-
treterversammlung entschieden damals, dass die
›Wiederaufbau‹ als Genossenschaft gemeinnützig
bleibt – als eine der wenigen in Niedersachsen. Sie
vermietet seitdem Wohnungen und Garagen nur
noch an Mitglieder – steuerfrei. Für alle anderen
Geschäfte wurde die ›Wiederaufbau‹ Immobilien
GmbH gegründet.
Als große Genossenschaft, deren Bestandsgebiet
an Sachsen-Anhalt grenzt, fiel schnell die Ent-
scheidung, sich am sog. Aufbau Ost zu beteiligen
– allerdings mit Augenmaß, wie der damalige
Aufsichtsratsvorsitzende Dietrich Fürst erklärt.
Da Magdeburg schon vor der Wiedervereinigung
Braunschweigs Partnerstadt war, bestanden zwi-
schen beiden Städten bereits viele Verbindungen.
Kennenlernen und kollegiale Unterstützung
Schon Ende Januar/Anfang Februar 1990 nahmen
Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender Kontakt
mit der damaligen Arbeiter Wohnungsgenossen-
schaft (AWG) Otto von Guericke eG aus Magde-
burg auf. Die ›Wiederaufbau‹ eG engagierte sich
in Sachsen-Anhalt zuerst noch nicht wirtschaft-
lich, sondern leistete personelle Unterstützung.
So halfen z.B. Buchhalter der Baugenossenschaft
der AWG bei der damals anstehenden DM-Eröff-
nungsbilanz. Die Braunschweiger Kollegenwaren
mehrmals drei bis vier Tage in Magdeburg.
Darüber hinaus wurde auch materielle Hilfe ge-
leistet. Viele für westdeutsche Unternehmen
selbstverständliche Dinge fehlten: Papier, Ord-
ner, anderes Büromaterial. Und der damalige Vor-
standsvorsitzende Werner Wedekin weist darauf
hin, dass die ›Wiederaufbau‹ eG mit ihrer damals
schon starken technischen Abteilung bereits im
ersten Halbjahr 1990 half, Architektur und Tech-
nik des neuen Bürogebäudes der AWG in einem
leerstehenden Mietshaus der AWG in Magdeburg
zu planen.
In dieser Zeit nahmen auch kleinere Genossen-
schaften aus dem ländlichen RaumKontakt zu den
Braunschweiger Kollegen auf, die auch Besuche
aus Dresden und anderen Städten der ehemali-
gen DDR bekamen. Parallel dazu informierten
sich Vorstand und Aufsichtsrat bei Fahrten nach
Aschersleben, Halberstadt und Halle über die
Wohnungs- und Infrastruktursituation in demneu-
en Nachbarbundesland. Und aus vielen Kontakten
seien darüber hinaus im Laufe der Jahre Freund-
schaften entstanden, erinnert sich der ehemalige
Vorstandsvorsitzende Werner Wedekin.
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