CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 79

77
Die Insolvenzzahlen steigen und die wirtschaft­
liche Großwetterlage trübt sich deutlich ein. Da-
her ist es jetzt notwendig, die Bilanzstrukturen
zu optimieren und die externe Finanzkommuni-
kation zu aktivieren, um allen Stakeholdern Sta-
bilität und Sicherheit zu signalisieren. Damit
bleiben auch zukünftig das Vertrauen ins Unter-
nehmen und der Zugang zu günstigen Refinan-
zierungsquellen erhalten.
Ein Unternehmens-Rating basiert in der Regel zu
circa 70% auf quantitativen Faktoren aus der
Bilanz und G&V sowie zu circa 30% auf qualita-
tiven Faktoren (vgl. Abbildung 1). Der stärkste
Hebel, um ein Unternehmens-Rating nachhaltig
zu verbessern, sind deshalb die Kennzahlen der
Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage. Diese gilt
es genau zu analysieren und auf ihr Optimie-
rungspotential hin zu überprüfen.
Es gibt weder eine einheitliche Ratingskala
noch einheitliche Ratingkennzahlen oder Ra-
tingmethoden. Jedes Finanzinstitut, jeder Kre-
ditversicherer, jede Ratingagentur und jede
Wirtschaftsauskunftei hat eigene Methoden,
um die Bonität von Unternehmen und damit die
12-monatige Ausfallwahrscheinlichkeit in einer
ebenfalls individuellen Rating- bzw. Grading-
skala auszudrücken. Gemeinsam haben alle
Skalen einen sogenannten Investment-Grade-
Bereich, in dem die Ausfallwahrscheinlichkeit
eher gering ist, sowie einen sogenannten Non-
Investment-Grade bzw. Speculative-Grade-Bereich. Ziel ist es stets, ein Investment Grade
Unternehmens-Ratings & Bonitätszertifikate:
Qualitätssiegel schaffen Transparenz und Vertrauen!
von Christoph Buchmann
Abb. 1: Zusammensetzung eines Unternehmens-Ratings
© Fokussiert – www.stock.adobe.com
CM Juli / August 2019
1...,69,70,71,72,73,74,75,76,77,78 80,81,82,83,84,85,86,87,88,89,...116
Powered by FlippingBook