CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 88

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Empfänger erhält dann nur noch einen Weblink,
über den er jederzeit das in der Cloud-Plattform
abgelegte Dashboard einsehen kann.
Vorteil dabei: Niemand muss mehr lokal ab-
gespeicherte Excel-Sheets zusammensu-
chen. Die Reports werden täglich aktualisiert,
da neue Informationen aus dem Data
Warehouse automatisch dort hineinfließen.
In den Dashboards der Business-Analytics-
Lösung kann der Anwender drill-down navi-
gieren und über Slice&Dice-Selektionsopera-
toren detailliert nachvollziehen, welche Um-
sätze zum Beispiel im Monat Oktober von
welchem Außendienstleister mit welchen
Maschinen generiert wurden.
Wichtige KPIs sind damit auf einen Blick er-
kennbar, wo es früher schwierig war, solche In-
formationen über einzelne Excel-Sheets verteilt
nachzuvollziehen. Jeder hat die gleichen Daten
vor sich und die gleiche Möglichkeit, sie zu ana-
lysieren. Dadurch kann es auch nicht mehr ge-
schehen, das zwei Personen zu zwei unter-
schiedlichen Ergebnisse für die gleiche Anfrage
kommen. Inzwischen wird Excel im Berichts­
wesen bei Romaco nur noch dort genutzt, wo
eine Datenpflege in zentralen Systemen nicht
sinnvoll oder möglich ist.
Ein Team der TIMETOACT Software & Consulting
GmbH implementierte das Data Warehouse
auf Basis der Microsoft SQL-Server-Daten-
bank bei Romaco und installierte zudem ein
Werkzeug für Datenintegrations- und Ge-
schäftsprozesse (Talend Integration Studio).
Über diese Komponenten laufen alle für das
Reporting relevanten Informationen aus den
Vorsystemen automatisiert in das Data
Warehouse hinein: Angebots-, Auftrags- und
sonstige Finanzdaten aus dem ERP-System,
Informationen aus der Zeiterfassung, etwa zu
Einsätzen der Service-Techniker, oder Kun-
densätze aus der CRM-Software. Auch die
SAP-Lösung und der interne Helpdesk am
Standort Bologna kommunizieren mittlerweile
mit dem Data Warehouse.
Tagesaktuelle Daten
Zur Visualisierung der Daten (also ihre grafische
Darstellung) und Auswertungen in Form von
Dashboards nutzt Romaco die Business-Ana-
lytics-Lösung Microsoft Power BI. Über das
klassische BI hinaus befasst sich Business
Analytics zusätzlich mit Zukunftsprognosen.
Mit Power BI erstellt die IT-Abteilung u. a. mo-
natliche Angebotsreportings oder Auswertun-
gen der Kundenzufriedenheit. Dafür muss ein-
malig festgelegt werden, welche im Data
Warehouse liegenden Daten aus welchen Sys-
temen dort einfließen sollen und wer das Re-
porting einsehen soll oder darf. Der jeweilige
sey (USA) und im Elsass (FR). Das hat Aus­
wirkungen auf die IT-Landschaft, die entspre-
chend heterogen ist. Noch Mitte 2016 wurde
bei Romaco mit verschiedenen ERP- und
CRM-Systemen parallel gearbeitet sowie mit
30 weiteren Tools, deren Aufgabengebiete
sich zum Teil überschnitten.
Wenn also Berichte zu erstellen waren, funktio-
nierte dies nicht per Knopfdruck – sondern die
Informationen mussten aus jedem Vorsystem
manuell exportiert, aufbereitet und in Excel-
Listen überführt werden. Diese Listen nutzten
die Fachbereiche dann für Analysen, aggregier-
ten die Daten darin und erstellten aus den Ex-
cel-Sheets Monatsberichte als PDF oder Pow-
erpoint. Die Berichte wurden im Datei-Explorer
abgelegt, unterlagen dort aber keiner einheit­
lichen Verwaltung. Jeder Empfänger eines Re-
ports musste ihn sich dort selbst abholen.
Anzahl der Datentöpfe
wurde minimiert
Ziel von Romaco war es daher, die unübersicht-
liche Zahl an Excel-Tabellen zu reduzieren und
das manuelle Zusammensuchen von Informati-
onen aus einzelnen Systemen zu minimieren.
Jeder, der mit Berichten zu tun hat, sollte den
gleichen, einheitlichen Zugang auf tagesaktua-
lisierte Informationen erhalten. Die Lösung war
ein zentrales Data Warehouse, mit dem das Un-
ternehmen die bisherige Arbeitsweise beendet
hat. Zunächst reduzierte die IT-Abteilung die
vorhandenen Datenquellen in den verteilten
Niederlassungen, indem sie redundante An-
wendungen abschaltete bzw. mit anderen kon-
solidierte. Mit den verbliebenen Quellen wurde
das Data Warehouse anschließend verbunden.
Simon Hopkins, IT Director bei der Romaco
Group: „Sobald man die Anzahl der Datentöpfe
reduziert, vereinfacht sich automatisch das Be-
richtswesen.“ Ziel der IT-Abteilung ist es ferner,
die im Unternehmen eingesetzten Anwendun-
gen künftig so weit wie möglich cloudbasiert
bereitzustellen, wahlweise über Microsoft Azu-
re, Amazon Web Services oder aus der Private
Cloud. Nur solche Systeme, die mit sehr großen
Datenmengen operieren, wie etwa im CAD-Bereich, will Romaco weiterhin im eigenen
Unternehmen betreiben.
Autoren
Dipl.-Volksw. Hans W. Krefeld
ist bei TIMETOACT Software & Consulting GmbH Geschäfts­
bereichsleiter Business Intelligence, Münster.
E-Mail:
Dipl.-Wirt.-Inf. Julian Hans
ist Senior Manager Business Intelligence bei TIMETOACT Software
& Consulting GmbH, Münster.
E-Mail:
Einheitliche Plattform für Analysen
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