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Unternehmen sammeln immer mehr Daten,
nutzen sie aber nur selten strategisch. Verteilt in
Datensilos entfalten sie ihr Potenzial nicht. Da-
bei können CFOs und Controller eine führende
Rolle bei strategischen Unternehmensentschei-
dungen einnehmen, wenn sie interne und exter-
ne Daten für Analysen nutzen. Ein effektives Da-
tenmanagement wird ihre Rolle grundsätzlich
verändern.
Die Zeiten von Klemmbrett, Taschenrechner
und Stoppuhr zur Datenerhebung sind zum
Glück vorbei – Excel und Access dienen noch
als Datensilos, aber auch ihre Hochphase neigt
sich dem Ende zu. Denn angesichts der Daten-
mengen, die Unternehmen heute sammeln,
sind die alten Werkzeuge der CFOs und Cont-
roller unbrauchbar. Das Whitepaper „Data Age
2025“
1
beschreibt die Entwicklung im weltwei-
ten Datenwachstum: Im Jahr 2025 sollen dem-
nach Unternehmen und Privatpersonen welt-
weit rund 163 Zettabyte (ZB) an Daten generie-
ren. Das ist eine kaum noch greifbare Zahl mit
21 Nullen. Im Vergleich zu 2016 wäre das die
zehnfache Menge. Und auch die Datensammler
ändern sich. Lag der Anteil der in Unternehmen
gesammelten Daten 2015 noch bei 30 Prozent,
soll dieser auf 60 Prozent steigen. Dann werden
nur noch 40 Prozent der Daten von Privatperso-
nen erzeugt. 2025 läutet damit endgültig und
unumkehrbar das Zeitalter der Daten ein. Drei-
viertel der Weltbevölkerung werden dann ver-
netzt leben, der Durchschnittsbürger soll pro
Tag bis zu 4.800 Mal mit einem vernetzten Ge-
rät interagieren. Der Anteil der globalen Daten,
die einer Datenanalyse unterzogen werden, soll
bis 2025 um den Faktor 50 auf 5,2 ZB anstei-
gen. Dann verbindet das Internet der Dinge
Maschinen und Menschen, die Datenquellen
und der Datenfluss potenzieren sich. Mobile
Endgeräte, vernetzte Autos, Häuser und Kühl-
schränke bilden nur die Spitze eines Eisberges.
Unternehmen, die sich heute nicht auf das Da-
tenzeitalter vorbereiten, werden Wettbewerbs-
nachteile haben, wenn sie das „Age of Data“
überhaupt erleben.
Controller brauchen
Business Analytics
Die ernüchternde Realität in vielen Unterneh-
men, selbst in Konzernen und bei den meisten
Mittelständlern: Sie nutzen die Potenziale ihrer
Daten nur unzureichend. Für Geschäftsberichte
werden die weitverstreuten Datensilos ange-
fragt, mühsam Daten aus Vertrieb, Buchhal-
tung, Rechnungs- und Personalwesen und
Marketing zusammengetragen. Meistens liegen
sie in verschiedenen Formaten ab, müssen
konvertiert und konsolidiert werden. Und nach
so viel zeitraubender Arbeit entstehen Re-
portings, die bestenfalls ein Abbild der Vergan-
genheit darstellen. Dass sie diese Form der Da-
tennutzung auch angesichts der anschwellen-
den Datenflut nicht weiterbringt, haben viele
CFOs und Controller erkannt – bei der Lösung
aber hapert es. Die Vertriebs- und Marketing-
sowie die Finanz- und HR-Abteilungen vieler
Unternehmen arbeiten nach wie vor auf veralte-
ten und untereinander nicht verbundenen Sys-
Big Data macht Controller zu Strategieberatern
von Hette Mollema
© peshkova – www.stock.adobe.com
Big Data