CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 87

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Viele Anwendungen mit analyserelevanten
Daten und Dutzende Excellisten machten das
Berichtswesen beim Verfahrens- und Ver­
packungstechnikspezialisten Romaco bis vor
einiger Zeit zur mühsamen Angelegenheit. Mit
Einführung eines zentralen Data Warehouse und
einer Business-Intelligence/Business-Ana-
lytics-Software hat das Unternehmen seinen
Fachabteilungen deshalb einen zentralen Ein-
stiegspunkt auf konzertiertes Datenmaterial ver-
schafft. Die Analyse-Möglichkeiten haben sich
dadurch enorm verbessert.
Unter Business Intelligence versteht man ge-
meinhin Verfahren zur systematischen Analyse
von Unternehmen. BI-Systeme sammeln Daten
aus unterschiedlichen Quellen, werten sie aus
und visualisieren sie anschließend. Damit soll
eine verlässliche Basis für unternehmerische
Entscheidungen geschaffen werden. Kann man
nun mit Excel richtiggehende Business Intelli-
gence (BI)-Aufgaben durchführen? Hier ist in
der Tat schon einiges möglich, denn Microsoft
hat seine Tabellenkalkulation dank Kopplung
mit den Produkten PowerPivot, Power Query
usw. bis zum heutigen Power BI im Lauf der
Zeit immer „BI-fähiger“ gemacht. Excel und
Business Intelligence werden daher heute oft in
einem Atemzug genannt. Will ein Unternehmen
Auswertungen über mehr als 100.000 Daten-
sätze durchführen, ist dies also eine gangbare
Variante. Problem sind jedoch größere Daten-
mengen. Denn bei ihnen reduziert sich die Ver-
arbeitungsgeschwindigkeit rasch.
Dass sich die Romaco Group vor einiger Zeit
von Excel als führendem BI-System verab-
schiedete, hat allerdings weniger mit zu großen
Dateien zu tun. Es liegt eher an der hetero­
genen Struktur der Unternehmensgruppe. Ro-
maco ist ein weltweit tätiger Anbieter von Ver-
fahrens- und Verpackungstechnik, der sich auf
die Verarbeitung von pharmazeutischen Solida
spezialisiert hat. Die Anlagen und schlüssel-
fertigen Lösungen des Herstellers werden zur
Produktion und Verpackung von Pulvern, Gra-
nulaten, Pellets, Tabletten, Kapseln, Spritzen
und Medizinprodukten eingesetzt. Daneben
bedient Romaco auch die Lebensmittel- und
chemische Industrie
.
Zu viele gleichartige Systeme
In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe
von Firmen akquiriert – und Romaco betreibt
heute Produktionsstandorte in Deutschland
und Italien, darüber hinaus existieren Ver-
triebs- und Service-Gesellschaften in Mos-
kau, Shanghai, Sao Paulo, Mumbai, New Jer-
Einheitliche Plattform für Analysen
von Hans W. Krefeld und Julian Hans
© everythingpossible – www.stock.adobe.com
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