CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 42

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men zumeist keinen oder wenn, dann nur mar-
ginalen Einfluss auf die Kostentreiber haben
und dass die höheren Kosten im Vergleich zum
Kontraktor überwiegend auf regulatorische
Gründe der Tarifbindung, Betriebsverfassung,
Arbeitssicherheit oder auf management-indu-
zierte Qualitätsstandards zurückzuführen sind.
Im vorliegenden Fall geben die Kostentreiber
somit kaum Raum für interne Optimierung, so-
dass die Make-or-Buy-Entscheidung eher auf
die Gewichtung des Managements im Trade-off
zwischen einem kostengünstigeren deregulierten
Produktionsumfeld einerseits und höheren Qua-
litätsstandards in Verbindung mit Kapazitäts-
auslastungseffekten andererseits abzielen wird.
Literatur:
 Gottmann, J. (2016): Produktionscontrolling –
Wertströme und Kosten optimieren, Wiesbaden.
 Schäffer, U./Weber, J. (2005): Bereichscon­
trolling: Funktionsspezifische Anwendungsfel-
der, Methoden und Instrumente.
 Steven, M. (2016): Produktionscontrolling,
Stuttgart.
Personalkosten ein leichter Kostennachteil, wäh-
rend bei den kalkulatorischen Kosten ein Kos-
tenvorteil sichtbar wird, der aufgrund der Tatsa-
che entsteht, dass das analysierende Unterneh-
men im Gegensatz zum Kontraktor standardmä-
ßig nicht mit kalkulatorischen Kosten kalkuliert.
Schließlich ergibt sich ein weiterer Kostennach-
teil im Bereich der Dienstleistungs- und sonsti-
gen Nebenkosten, weil die entsprechenden
Overheads im analysierenden Unternehmen
analog den Arbeitskosten deutlich teurer zu Bu-
che schlagen als bei dem vergleichsweise güns-
tiger und schlanker operierenden Kontraktor.
Zusammenfassung
Insgesamt ergibt sich auf den ersten Blick ein
klares Bild der Kostenanalyse, wonach die
Fremdfertigung über den Kontraktor eindeutig
kostengünstiger ist. Bei exemplarischer An-
wendung der Kostentreiberanalyse in einem
Teilprozess zeigt sich jedoch, dass dies nicht
unbedingt Folge höherer Kosteneffizienz, son-
dern vornehmlich Konsequenz eines deutlich
deregulierteren Produktionsumfeldes ist.
Im Rahmen der Kostentreiberanalyse wird außer­
dem evident, dass die Prozess- und Funktions­
verantwortlichen im analysierenden Unterneh-
Taktzeit in der Fertigung des Kontraktors, der
die Taktzeit ohne betriebsverfassungsrecht­
lichen Einfluss gestalten kann. Schließlich be-
trägt der Kostenvorteil des Kontraktors beim
Kostentreiber Arbeitskräfteeinsatz fast 50 Pro-
zent. Diese enorme Kostendifferenz rührt im
Wesentlichen daher, dass aus Gründen stren-
ger betriebsinterner Arbeits-, Kontroll- und Si-
cherheitsvorschriften im Prozess mehr Perso-
nal eingesetzt werden muss, obwohl aus Effizi-
enzsicht hier deutlich weniger Personaleinsatz
erforderlich bzw. ausreichend wäre.
Darüber hinaus zeigt sich im Teilprozess Mi-
schen ebenfalls eine substanzielle Differenz
zwischen den Maschinenkostensätzen pro
Stück/Einheit des analysierenden Unterneh-
mens und des potenziellen Kontraktors, wel-
cher Gegenstand des Kostenvergleichs ist, von
36 Prozent. Davon beträgt die Differenz im Be-
reich der Investitionskosten 17 Prozent, die
vornehmlich daher rührt, dass die Qualitäts­
anforderungen und damit verbunden auch die
Bindung an bestimmte Herstellerfirmen im
Rahmen einer weltweiten Vereinheitlichung
und Standardisierung von Maschinen und An-
lagen höher ist als beim Kontraktor, was an
dieser Stelle zu einer signifikant höheren Kos-
tenposition führt. Bei der Betrachtung der
Taktzeit ergibt sich analog der Betrachtung der
… weitere Bilder auf Seite 46
Impressionen
vom Controller Congress 2019
MIT RÜCKENWIND
IN DIE ZUKUNFT!
Kostentreiberanalyse als Steuerungsinstrument
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