CONTROLLER Magazin 4/2019 - page 22

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listischer vorgeplant und die Maschinenlaufzeiten genauer be-
stimmt werden.
Dies hat auch nachhaltige Auswirkungen auf den
Maschinenstundensatz, der dadurch geringer ausfällt, was jedoch nicht
immer zwingend die Reduktion der Gesamtproduktionskosten bedeutet.
Ermittlung der Personaleinsatzzeiten und -kosten
Für die Produktionskostenkalkulation besteht damit die Möglichkeit, die
vorgegebenen Soll-Zykluszeiten durch die Auswertung der aOEE näher
an die tatsächlichen betrieblichen Gegebenheiten mit den Möglichkeiten
des unterschiedlichen Maschineneinsatzes anzupassen. In einem weite-
ren Schritt müssen als wesentlicher Treiber
die variablen Personalkos-
ten Beachtung finden
. Diese können
im MES- System durch die Per-
sonaleinsatzzeiten abgeleitet werden
. Hier gilt die Annahme eines
proportionalen Zusammenhangs zwischen Personaleinsatzzeit und -kos-
ten. Da für die Fertigung eines Artikels mehrere Fertigungsvarianten zur
Verfügung stehen, ist die Variante zu wählen, welche im Gesamten die
geringste Personaleinsatzzeit aufweist. Dieses Vorgehen wird in Abbil-
dung 5 verdeutlicht. Die Darstellung veranschaulicht den Entscheidungs-
pfad bei Betrachtung der einzelnen Kriterien. Die schließlich mit dem
des OEE’s auf Artikelebene notwendig. Die dafür benötigten Daten liegen
ebenfalls im MES-System vor. Bei DEGRO ist hierbei die Fertigung eines
Auftrags i.d.R. die Fertigung eines Artikels.
Als Ergebnis des Produktes dieser drei Faktoren steht eine Auswertung
und automatische Berücksichtigung des nun
maschinenbezogenen
artikelspezifischen OEE’s (aOEE)
zur Verfügung. So ergibt sich, wie Ab-
bildung 4 verdeutlicht, ein unterschiedlicher aOEE in Abhängigkeit von der
Wahl der Maschine, welcher von dem OEE der Maschine selbst abweichen
kann. Die Auswertung dieses speziellen OEE’s gibt nun Aufschlüsse über
Fertigungspotentiale der einzelnen Artikel und dient zudem als Berech-
nungsgrundlage für
weitergehende Investitionsentscheidungen
. Dies
kann sowohl zu der Erkenntnis führen, dass ein Artikel auf einer Anlage –
auch ohne weitere Investitionsnotwendigkeit – besonders effizient produ-
ziert werden kann oder auch, welche Investitio-
nen getätigt werden sollten, um den OEE insge-
samt zu erhöhen. Die automatische Berücksichti-
gung fließt in die Bereinigung des Soll-Zyklus ein
und bietet damit eine
bessere Plangrundlage
für Produktionsentscheidungen im Leit-
stand
. Die bisherigen Erfahrungen mit dieser
Rückkopplung zeigen, dass die Planergebnisse
wesentlich genauer geworden sind und der Ein-
kauf, die Lagerkapazitäten und die Distribution
enger und kostenoptimaler abgestimmt werden
können. Anpassungen bzw. Umplanungen inner-
halb der Produktionsplanung werden zudem sel-
tener notwendig.
Im Rahmen der Produktions-
kostenplanung können die Kapazitäten rea-
Abb. 4: Beispiel für die Auswertung nach artikelbezogenen OEEs
Abb. 5: Ermittlung der Personaleinsatzzeiten auf Basis der artikelbezogenen OEEs
Controlling in Zeiten von Industrie 4.0
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