73
Hubert Burda Media (HBM) ist ein interna-
tional agierendes Medien- und Technologie-
unternehmen. Gemessen am Umsatz zählt
HBM zu den größten Medienunternehmen in
Deutschland. Bekannte Medienmarken sind
neben den Illustrierten „Bunte“ und „Superillu“,
der „Playboy“, das Nachrichtenmagazin „Fo-
cus“ sowie die „Huffington Post Deutschland“.
Außerdem gehören beispielsweise Holiday-
Check und das Business-Netzwerk Xing zum
Konzern.
Im Transformationsprozess von einem reinen
Medien- zu einem Medien- und Technologie-
unternehmen kommt dem Bereich Human Re-
sources eine tragende Rolle zu. Fokussiert
werden dabei die für die digitale Transforma-
tion so wichtigen Fachkräfte. Neben der Tat-
sache, dass Fachkräfte Wettbewerbsvorteile
generieren, sind die über 11.000 Mitarbeiter-
innen und Mitarbeiter in den insgesamt 233
selbstständig agierenden Gesellschaften des
Konzerns auch großer Kostentreiber. Rund ein
Viertel der Umsatzerlöse werden für Personal
aufgewendet.
Als Center of Expertise an der Schnittstelle von
Management-Controlling und HR nimmt das
Human-Resources-Controlling beim Personal-
kosten-Management eine Schlüsselrolle ein.
Um dieser Aufgabe effizient und qualitativ
hochwertig gerecht zu werden, wurde ein inno-
vatives HR-Reporting-Tool entwickelt, welches
in Echtzeit Transparenz innerhalb der Personal-
kostenstrukturen schafft. Der nachfolgende Er-
fahrungsbericht beschreibt die Vorgehensweise
und Implementierung des Projekts.
Ausgangslage
Wie viele andere Unternehmen auch findet sich
HBM in einem Dilemma wieder: Dem besonde-
ren Datenschutz der Vergütungsprozesse ge-
schuldet, haben Kostenstellenverantwortliche
und Financial-Controller bei Personalkosten
nur aggregierten Einblick. Wenngleich Perso-
nalkosten oftmals einen der größten Kosten-
blöcke im Unternehmen ausmachen, ist weder
ersichtlich, wie sich gebuchte Personalkonten
en détail zusammensetzen, noch lassen sich
Abweichungen innerhalb einer Berichtsperiode
erklären. Für Abweichungsanalysen ist das Fi-
nanzcontrolling auf Rückfragen bei der Lohn-
buchhaltung, oder, sofern vorhanden, dem
Personalcontrolling angewiesen. Die Praxisbei-
spiele sind vielschichtig (vgl. Abbildung 1):
·
„Kollegin Müller hat sich doch schon vor 6
Wochen in den Mutterschutz verabschiedet.
Kann es sein, dass etwas mit ihren Personal-
Personalkosten-Controlling mit System
Erfolgreiche Umsetzung in einem sensiblen und komplexen
Datenumfeld. Praxisbeispiel Hubert Burda Media.
von Tristan Maximilian Eckert und Rainer Nock
Abb. 1: Fehlende Transparenz im Kostenstellenbericht
CM Juli / August 2018