nen breiten Ansatz. Ein Blick in die betriebs-
        
        
          wirtschaftliche Standardliteratur zeigt u. a. ent-
        
        
          scheidungstheoretische Modelle, Zusammen-
        
        
          hänge zwischen Informationsstand und Ent-
        
        
          scheidungssituation, Entscheidungsregeln oder
        
        
          auch die Unterscheidung zwischen Zustands-
        
        
          und Ergebnisraum. Kann man mit der reinen
        
        
          Betriebswirtschaftslehre wirklich gute Ent-
        
        
          scheidungen treffen?
        
        
          Dr. Kottbauer:
        
        
          Betriebswirtschaftliche
        
        
          Werkzeuge
        
        
          , wie Kostenstellenrechnung, Kalku-
        
        
          lation, Deckungsbeitragsrechnung oder auch In-
        
        
          vestitionsrechnung bilden eine
        
        
          notwendige
        
        
          Grundlage
        
        
          . Nur wenn diese Werkzeuge geeig-
        
        
          net implementiert sind, können die aus betriebs-
        
        
          wirtschaftlicher Sicht optimalen Informationen
        
        
          und Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung
        
        
          gestellt werden. Das reicht jedoch nicht aus.
        
        
          Biel:
        
        
          Was muss noch zur BWL hinzukommen?
        
        
          Dr. Kottbauer:
        
        
          Aus meiner Erfahrung heraus
        
        
          braucht es neben den Werkzeugen auch die
        
        
          eindeutigen und klaren Verantwortlichkei-
        
        
          ten
        
        
          , Führungskräfte, denen erlaubt ist zu ent-
        
        
          scheiden, die auch wissen was sie entscheiden
        
        
          dürfen, denen klar ist, welchen Kompetenz-
        
        
          spielraum sie haben.
        
        
          Biel:
        
        
          Wenn diese Organisations- und Füh-
        
        
          rungsregeln nicht gegeben sind, was kann
        
        
          dann passieren?
        
        
          Dr. Kottbauer:
        
        
          Manchmal wird entschieden,
        
        
          ohne die eindeutige Erlaubnis zu haben.
        
        
          Manchmal wird nicht (oder sehr spät) entschie-
        
        
          den, weil unklar war, wer entscheiden hätte
        
        
          müssen oder es war unklar, dass überhaupt
        
        
          eine Entscheidung zu treffen gewesen wäre.
        
        
          Biel:
        
        
          Was folgern Sie aus diesen Feststellungen
        
        
          im Konjunktiv für die Entscheidungsstrukturen,
        
        
          vor allem im Hinblick auf neue Führungskon-
        
        
          zepte wie z. B. agile Organisation?
        
        
          Dr. Kottbauer:
        
        
          Die Entscheider sollten so über
        
        
          das Unternehmen verteilt sein, dass entspre-
        
        
          chend den Anforderungen des Marktes bzw.
        
        
          der Kunden
        
        
          agil entschieden
        
        
          werden kann. Ist
        
        
          der Markt schnelllebig, dann muss auch schnell
        
        
          entschieden werden – also sollten die Entschei-
        
        
          dungen dezentralisiert getroffen werden. Das
        
        
          benötigt eine flache Hierarchie und eine Ge-
        
        
          schäftsleitung, die bereit ist für die Delegation
        
        
          von Entscheidungen.
        
        
          Biel:
        
        
          Dabei geht es um optimale Entscheidungs-
        
        
          wege. Was können Sie uns dazu berichten?
        
        
          Dr. Kottbauer:
        
        
          Ja, auch die Entscheidungswe-
        
        
          ge sind nicht immer klar definiert: Wie soll bei
        
        
          zu treffenden Entscheidungen vorgegangen
        
        
          werden? Ein
        
        
          Prozess der Entscheidungsfin-
        
        
          dung
        
        
          oder einzuhaltende Regeln können dabei
        
        
          helfen, den Entscheidungsvorgang zu be-
        
        
          schleunigen und für alle Beteiligten Klarheit zu
        
        
          geben und Unsicherheiten zu verhindern.
        
        
          Biel:
        
        
          Geht es Ihnen dabei um mehr Klarheit und
        
        
          Transparenz oder auch um
        
        
          Sicherheit
        
        
          und viel-
        
        
          leicht Compliance?
        
        
          Dr. Kottbauer:
        
        
          Sie sprechen ein wichtiges
        
        
          Thema an. Das Unternehmen muss manchmal
        
        
          beschützt werden vor den (falschen) Entschei-
        
        
          dungen von Führungskräften.
        
        
          Sicherheitsme-
        
        
          chanismen
        
        
          müssen eingebaut werden, die das
        
        
          - Spezialisierte Lehrveranstaltungen Wirtschaft und Recht
        
        
          rund um Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen
        
        
          - Expertise in deutschem und österreichischem Recht
        
        
          - Bearbeitung von Fallstudien aus der Beratungspraxis
        
        
          - Studienreise mit Vorlesungen und Gesprächen auf
        
        
          Executive-Level
        
        
          -
        
        
          
            Berufsbegleitend
          
        
        
          (Freitag Nachmittag/Samstag)
        
        
          -
        
        
          
            akadem. Grad:
          
        
        
          Master of Arts in Business (MA)
        
        
          -
        
        
          
            Dauer
          
        
        
          : 4 Semester
        
        
          -
        
        
          
            Kosten
          
        
        
          : € 363,36/Sem. (zzgl. ÖH-Beitrag)
        
        
          MASTERSTUDIENGANG
        
        
          UNTERNEHMENSRESTRUKTURIERUNG & -SANIERUNG
        
        
        
          HIGHLIGHTS
        
        
          FAKTEN
        
        
          
            Kontakt:
          
        
        
          FH-Prof. Dr. Markus W. Exler
        
        
          Leiter des Instituts für Grenzüberschreitende
        
        
          Restrukturierung
        
        
          
            Mail:
          
        
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018