Controller Magazin 1/2018 - page 23

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kann die Service-KSt die Abweichung am Jah-
resende nicht mehr vermeiden.
Die Abrech-
nung per ILV deckt auf, was eine Umlage
verschleiern würde.
Die Umlage würde die
angefallenen Kosten von 90 Euro verteilen. Das
entspricht einer nachträglichen Preiserhöhung
auf 2,25 Euro je Einheit.
Die Abweichung ist das Salz in
der Suppe des Controllers
Die Abweichung zeigt, dass für die angebotene
Leistung teilweise keine Nachfrage bestand.
Das will das Service-Center nicht zeigen. Es hat
ein natürliches Interesse, sich „auf Null“ zu ent-
lasten.
Und
genau deshalb sollte ein guter
Controller einer solchen nachträglichen
Preiserhöhung nicht zustimmen
. Denn: „Die
Abweichung ist das Salz in der Suppe des Con-
trollers“, so lautete ein von Deyhle im Seminar
gern getaner Ausspruch.
Im Privatleben würde einer solchen nachträgli-
chen Preisanpassung übrigens auch niemand
zustimmen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in
unserem Seminarhotel „Kaiserin Elisabeth“ in
Feldafing. Sie haben Glück und sind allein auf
der Hotelterrasse. Sie genießen einen wunder-
schönen Abend zu zweit mit Blick auf den
Starnberger See. Am Ende des Abends kommt
der Oberkellner und präsentiert Ihnen eine
Rechnung über 2.000 Euro. Sie protestieren
heftig, dass drei Gänge und offener Wein für
zwei Personen niemals so teuer sein können.
Der Oberkellner entgegnet, dass er dies von
den Seminarteilnehmern der Controller Akade-
mie gelernt habe. In deren Firmen würden die
Kosten schließlich auch auf die anwesenden
Nutzer verteilt. Das habe er heute genauso ge-
handhabt. Vermutlich würden Sie entgegnen,
dass Sie für das zahlen, was sie verzehrt haben,
Erst die Abweichung signalisiert
ein Problem
Erst die Abweichung signalisiert ein Problem:
Unterauslastung im Wert von 50 Euro. Für die
interne Steuerung ist die Wahrnehmung einer
solchen Abweichung extrem wichtig, weil sie in
der knappen Zeit des Tagesgeschäfts die Auf-
merksamkeit auf die betroffene KSt lenkt. Jetzt
kann gezielt nach Gründen gesucht werden:
Eine zu hoch dimensionierte Kapazität, das An-
bieten nicht benötigter Leistungen, Ineffizienz
bei der Leistungserstellung oder eine schlechte
Qualität der Leistung können Gründe für die
Unterauslastung sein.
Eine Abweichung führt
zu kritischen Fragen und bildet so die Basis
für korrigierende Maßnahmen.
Hier findet
„to control = steuern“ statt.
Das wird nicht immer im Interesse der Service-
abteilung sein. Zu schön wäre es, eine Rech-
nung über 90 Euro stellen zu können. Die Rech-
nung lässt sich aber nur über 40 Mengenein-
heiten schreiben. Beim Preis von einem Euro
Im folgenden Beispiel hat die Serviceabteilung
100 Mengeneinheiten (Stück/Vorgänge) zu
100 Euro Kosten geplant. Der Plankostensatz
beträgt also einen Euro. Das kann je Stück oder
je Vorgang sein. Das Beispiel ist unabhängig
davon, ob es sich um eine materielle Leistung
oder eine Dienstleistung handelt. Um das Bei-
spiel weiterhin einfach zu halten, gibt es nur
eine nachfragende Abteilung. Nach einem Jahr
sind 40 Einheiten nachgefragt worden. Die
nachfragende KSt erwartet eine Kostenbelas-
tung von 40 Euro.
Mit der gesunkenen Abnahmemenge seien in
unserem Beispiel auch die Kosten der leisten-
den KSt etwas gesunken. Sie betragen 90. Es
entsteht eine Unterdeckung (nicht gedeckte
Strukturkosten
5
) von 50 Euro. Diese ist auf der
Service-KSt und am Ende der Periode en bloc
in der Ergebnisrechnung auszuweisen. Das ist
die richtige Vorgehensweise.
Abb. 5: Entlastung der KSt durch Umlage vernichtet Motivation
Kombinieren Sie
optimierte Steuerung
und steuerliche
Optimierung
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