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Im letzten Aufsatz wurde gezeigt, dass die bei-
den steuerlichen Verrechnungspreismethoden
Cost Plus (C+) und Resale Minus (R-) zur Steu-
erung nicht geeignet sind. Aus Konzernsicht
führten mit den gewählten beispielhaften Zah-
len beide nicht zum optimalen Ergebnis.
Transferpreise (TP) erzeugen
auch unsinnige Ergebnisse
Das Ergebnis vor Steuern fällt damit eindeutig
anders aus, als es vielfach von Mitarbeitern
der Steuerabteilung behauptet wird. Es ist
also nicht nur eine simple Verschiebung des
Vorsteuergewinns von einer Gesellschaft in
eine andere. Das Ergebnis schwappt nicht –
um im obigen Bild zu bleiben – wie Wasser in
einen anderen Behälter. Die optimale Rendite
nach Steuern verlangt die controllerische
Steuerung des EBIT; hingegen ist die Aufgabe
der Steuerabteilung, die Konzernsteuerquote
zu senken (vgl. Abbildung 1). Andernfalls
droht unter unglücklichen Umständen, dass
ein Becken trockengelegt wird – dass also ein
Geschäft unterbleibt.
Das Problem ist allerdings noch größer als be-
reits in Teil 2 des Artikels gezeigt. Während dort
zumindest ein Geschäft mit externen Kunden
getätigt wurde, lassen sich auch Fälle zeigen, in
denen die steuerlichen Transferpreise dies un-
Macht Transfer-Pricing die Interne Leistungs-
verrechnung (ILV) überflüssig?
von Guido Kleinhietpaß
– Teil 3 –
Abb. 1: Steuerrecht beeinflusst Höhe des operativen Gewinns einzelner Einheiten
Macht Transfer-Pricing die ILV überflüssig?