CONTROLLER Magazin 6/2017 - page 72

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Wir zeigen, wie mit der Nutzung neu entwi-
ckelter Funktionalitäten ein echtes „Realtime-
Ergebnisreporting“ mit neuen Auswertungs-
möglichkeiten erreicht werden kann. Hierfür
haben wir als Beispiel ein Kundenprojektsze-
nario für ein Dienstleistungsunternehmen (z. B.
ein Beratungshaus) ausgewählt.
Die Basis – das Universal Journal
Die Herausforderungen und das damit verbun-
dene Verbesserungspotenzial von SAP ERP
zeigt Abbildung 1 am Beispiel einer Buchung
auf ein Kundenprojekt:
1. Die Prima Nota (Ursprungsbeleg) wird in zwei
Applikationstabellen abgelegt: dem G/L (Ge-
neral Ledger) und dem CO.
2. Die Revenue Recognition läuft als periodi-
sche Aktivität auf Basis der CO-Werte und
persistiert das Ergebnis in eigenen Applikati-
onstabellen.
3. Ein weiterer periodischer Abschlusslauf
rechnet das Ergebnis in das Hauptbuch ab,
entlastet die Werte im CO und transferiert
Marktsegmentinformationen in eine eigene
Persistenz, das CO-PA.
Mit der Entwicklung des Universal Journal
(Datenbanktabelle ACDOCA) in S/4HANA
steht eine Struktur für alle Financials Applika-
tionen bereit. Das „Universal Journal“ enthält
alle Felder der drei Applikationen, die wir in
diesem Artikel betrachten: „Hauptbuch“, „CO“
und „CO-PA“ (Abbildung 2). Die CO-PA Merk-
male – auch die kundenindividuellen – werden
beim erstmaligen Aufsetzen des Universal
Journals (ACDOCA) in die Belegstruktur gene-
riert. Damit gilt auch:
1. Jedes Controlling-Dokument ist ein G/L Do-
kument – es gibt keine exklusive CO-Belege
mehr, es gibt keine eigene CO-Persistenz
mehr.
2. Für Controlling-Dokumente sind nun G/L-
Attribute verfügbar und umgekehrt die Kos-
tenträger-Objekte und das Marksegment
dem G/L.
3. Damit ist nun auch möglich, dass eine neue,
vorgangsbezogene Revenue Recognition in
das Universal Journal integriert ist.
Somit stehen prinzipiell alle Reporting-Attribute
aus dem Hauptbuch, Controlling und dem CO-PA
in einer Buchhaltungsbelegzeile zur Verfügung.
Sie müssen nur Business-Szenario-abhängig ge-
füllt werden. Für jede marktsegmentrelevante
Buchungszeile (Beispiele s. u.) wird zum Bu-
chungszeitpunkt ein Ergebnisobjekt ermittelt und
im gleichen Schritt die einzelnen Profitability-
Attribute in der Belegzeile weggeschrieben.
Das Marktsegment-Reporting kann damit di-
rekt aus Hauptbuchbelegen gelesen werden.
Das Ergebnisobjekt muss zum Reportingzeit-
punkt nicht aus anderen Quellen dazu gelesen
werden. Dies ermöglicht eine völlige Transpa-
renz und gewährleistet ein performantes Re-
porting. Auch ist es mit S/4 HANA Finance nun
möglich, Kostenträger flexibel zu attributieren:
·
Neben dem echten Kostenträger kann es in
einer Belegzeile mehrere lediglich attributierte
– für Reporting relevante – Träger geben.
·
Auch Belegzeilen, die bisher nicht control-
lingrelevant waren wie Bilanzzeilen können
jetzt mit einem Träger attributiert werden.
·
Pro Kostenträgertyp kann es pro Belegzeile
jeweils nur eine Ausprägung geben (z. B. nur
ein Projekt).
Auch das Attributieren der Kostenträger wird
kontextabhängig bei der Verbuchung der Pro-
zesse automatisch vorgenommen. Das nachfol-
gende Beispiel wird diesen Zusammenhang
verdeutlichen.
Abb. 2: Evolution Finance Architecture: S/4HANA Finance mit Universal Journal
Abb. 3: Project assignment to sales order item (screen shot S/4HANA cloud)
Weiterentwicklung von SAP S/4HANA Finance
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