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Der SVERWEIS in Zelle D4 des in Abbildung 1
gezeigten Beispiels liefert fälschlich das Ergeb-
nis 4,79. Das korrekte Ergebnis wäre 1,97. Die
Formel enthält jedoch deutlich mehr Fehler als
nur den unmittelbar ursächlichen Bezugsfehler.
Abbildung 2 zeigt die Funktionsargumente (Ein-
gabeparameter) von SVERWEIS als Teil der Er-
fassungshilfe. Diese Parameter werden im
nachfolgenden Text
kursiv
hervorgehoben, ihre
Bedeutung wird in der Excel-Hilfe ausführlich
erläutert. Die Excel-Hilfe zu SVERWEIS ist über
den blauen Hyperlink unmittelbar erreichbar.
Fehlerquelle Nummer 1:
Falsche Bezugsarten
Bei der Erfassung des SVERWEISes in Abbil-
dung 1 wurde versäumt, den Zellbezug, der das
Suchkriterium darstellt, mit der Taste F4 zu ei-
nem absoluten Spaltenbezug zu machen ($E6,
dazu bei Erfassung 3 x F4 drücken). Das führt
dazu, dass beim Kopieren des SVERWEISes in
eine andere Spalte der Bezug falsch sein wird
und manuell korrigiert werden muss. Auch der
Zellbezug der Matrix sollte bei ihrer Erfassung
gleich als absoluter Bezug übernommen wer-
den, ($B$6:$C$12, 1 x F4 drücken). Unter-
bleibt dies, wird bei jedem Kopieren des SVER-
WEISes in angrenzende Zellen der Bezug
fälschlich angepasst. Dieser Anfängerfehler
wird einem Controlling-Studierenden höchs-
tens einmal und am ersten Arbeitstag im Prak-
tikum unterlaufen, sofern Excel an der Hoch-
schule noch kein Thema war.
Fehlerquelle Nummer 2:
Bereich_Verweis
falsch verwendet
Der Parameter Bereich_Verweis regelt, ob vom
SVERWEIS eine ungefähre oder eine exakte
Übereinstimmung zurückgegeben wird. Un-
glücklicherweise ist dieser Parameter optional,
d. h. er muss nicht explizit erfasst werden. Er-
fasst man ihn nicht, steht
Bereich_Verweis
au-
tomatisch auf WAHR und Excel gibt auch bei ei-
ner ungefähren Übereinstimmung mit dem
Suchkriterium
ein Ergebnis zurück. Genauer
gesagt wird das Ergebnis des größten Werts
zurückgegeben, der kleiner als das
Suchkriteri-
um
ist. Das ist nützlich, wenn man beispiels-
weise Abnahmemengen innerhalb bestimmter
Intervalle bestimmte Mengenrabatte zuordnen
möchte oder Skonti bestimmter Zahlungsfristen
nachschlagen will. Damit eine solche Katego-
riezuordnung mit
Bereich_Verweis
= WAHR
auch funktioniert, müssen die Werte in der ers-
ten Spalte der Matrix allerdings sortiert sein
(Achtung, weitere Fehlerquelle!). Abbildung 3
zeigt als Beispiel das Nachschlagen eines Men-
genrabatts.
In gefühlten 99% der Anwendungsfälle wollen
die Anwender aber ausschließlich exakte Über-
einstimmungen als Ergebnis des SVERWEISes.
Sofern das
Suchkriterium
nicht gefunden wird,
soll „Nicht vorhanden“ als Fehler „#NV“, zu-
rückgegeben werden. In diesen Fällen muss
Bereich_Verweis bei der Erfassung von SVER-
WEIS explizit auf FALSCH gesetzt werden. Wird
das vergessen, gibt der SVERWEIS über kurz
oder lang falsche Ergebnisse zurück. Auch die-
ser Fehler gehört noch zu den Anfängerfehlern.
Fehlerquelle Nummer 3:
Falscher Bezug
Das triviale Beispiel aus Abbildung 1 lässt sich
noch problemlos überschauen. Diese Über-
sichtlichkeit ist bei Anwendungen des SVER-
WEISes in der Praxis häufig nicht mehr gege-
ben. Wenn in sehr großen Tabellen nachge-
schlagen wird, leidet nicht nur die Performance
der Arbeitsmappe, sondern auch ihre Über-
schaubarkeit. Es wird dann außerordentlich
schwierig, mit Sicherheit zu sagen, dass eine
Matrix wie in Abbildung 4 alle notwendigen Zei-
len und Spalten umfasst, das richtige Suchkri-
terium in der ersten Spalte hat und der Spalten-
index stimmt. Das alles müsste letztlich auch
nach jeder Änderung der Datenlage (Aktualisie-
rung der Matrix) überprüft werden.
Microsoft hat längst erkannt, dass die klassi-
schen Zeilen- und Spaltenbezüge auf Tabellen
in Tabellenblättern mit theoretisch bis zu 17,2
Milliarden (sic!) Zellen keine Zukunft haben.
Auch die Benutzung von Namen bzw. benann-
Abb. 2: SVERWEIS-Erfassungshilfe und Zugang zur Excel-Hilfe
Abb. 3: Mengenrabatte mit SVERWEIS und
Bereich_Verweis
= WAHR
Abb. 4: SVERWEIS auf eine große Datenmenge als
Matrix
CM November / Dezember 2017
