CONTROLLER Magazin 6/2017 - page 25

Hier haben „klassische“ Kostenrechnungs-
programme häufig Probleme.
·
Es können spezifische und individuelle Plau-
sibilitätsprüfungen mit geringem Aufwand
durchgeführt werden. Fehler bei Eingabe-
daten und auch Modellfehler können dadurch
schneller entdeckt werden.
Es sind aber auch folgende potentielle Nachteile
aufzuführen:
·
Die Rechensteuerung ist für den Anwender
(zunächst) nicht nachvollziehbar. Hier ergibt
sich die Frage, inwieweit man sich in die Ab-
hängigkeit eines Anbieters begibt. Unabhän-
gig davon, dass das auch bei Standardsoft-
ware ein Thema ist, gilt hier ebenso: Durch
eine Dokumentation und Beschreibung der
Funktionen der einzelnen Abfragen kann in
Kombination mit der guten Nachvollzieh-
barkeit der Abfragen auch ein fachkundiger
Dritter das System erfassen.
·
Auch KMU der Zielgruppe (< 250 Mitarbei-
ter) nutzen mit steigender Tendenz integrierte
ERP-Systeme. Das in ERP-Systemen in der
Regel vorhandene Kostenrechnungsmodul
Vor- und Nachteile des Konzepts
Aus der beschriebenen Vorgehensweise unter
Verwendung von Excel und Access zur Durch-
führung der Kostenrechnung ergeben sich fol-
gende Vorteile:
·
Geringe Kosten für Lizenz- und Wartungsge-
bühren.
·
Das Datenhandling mit Excel ist den meisten
Nutzern bekannt. In Access sind für den An-
wender nur wenige Funktionen im Hinblick
auf Tabellenverknüpfung, Datenexport und
Berichtsaufruf erforderlich. Die Systematik
entspricht dabei der Microsoft-Logik. Das er-
höht wiederum die Akzeptanz und verringert
den Zeitaufwand für den Anwender bei Ein-
führung und laufendem Betrieb der Kosten-
rechnung.
·
Die Funktionalität von MS Excel ist nahezu
ideal geeignet, Ausgangsdaten für Planungs-
und Simulationsrechnungen mit möglichst
geringem Zeitaufwand zu ändern.
·
Flexible bzw. variable Rezepturen (z. B. aus-
beuteabhängige Materialverbräuche) können
mit MS Excel problemlos abgebildet werden.
überstellung von Ist und Soll mit Abweichungen
in Toleranzbereichen auch zu einer hohen Akzep-
tanz der Kostenrechnungsergebnisse.
Eine der wichtigsten Plausibilitätsprüfungen in
diesem Zusammenhang ist die Gegenüberstel-
lung des Periodenergebnisses der Gewinn- und
Verlustrechnung (GuV), aufgeteilt in verschiede-
ne Positionen wie Umsatzerlöse, sonstige be-
triebliche Erträge, Materialaufwand, Rohergeb-
nis u. a. mit den entsprechenden Positionen aus
der Kostenrechnung. Das Ziel dabei ist, bei den
bekannten Unterschieden zwischen GuV und
Kostenrechnung die beiden Ergebnisse bis auf
geringe Differenzen herzuleiten, was wiederum
die Akzeptanz erhöht. Denn gerade Unterneh-
men, die vorher nicht oder nur partiell mit einer
Kostenrechnung gearbeitet haben, sind in der
Regel sehr stark GuV-orientiert. Die neu vor-
handenen Kostenrechnungsergebnisse auf Kos-
tenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerbasis
werden nur dann die erforderliche Anerkennung
finden, wenn verschiedene Positionen des Kos-
tenrechnungsergebnisses auch mit dem GuV-
Ergebnis abgeglichen werden können.
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HIGHLIGHTS
FAKTEN
Kontakt:
FH-Prof. Dr. Markus W. Exler
Leiter des Instituts für Grenzüberschreitende
Restrukturierung
Mail:
CM November / Dezember 2017
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