CONTROLLER Magazin 2/2017 - page 63

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Die Aufgaben des Berichtswesens hängen un-
mittelbar mit der Beherrschung eines ERP-
Systems und den MS Office-Anwenderkennt-
nissen zusammen. Wer eine Führungsposition
einnimmt, fungiert regelmäßig als Ansprech-
partner und Business Partner. Controller in
kleineren Unternehmen sollten besonders ziel-
orientiert sein.
Die Analyse der Stellenanzeigen hat eindeutige
Ergebnisse der wichtigsten Aufgaben und An-
forderungen ergeben. Es wurde festgestellt,
dass der Controller kein bloßer Buchhalter ist.
Er ist aber nur manchmal ein Business Partner.
Der Controller heute ordnet sich, laut der
zugrunde liegenden Untersuchung, auf ei-
ner Achse zwischen Buchhalter und Busi-
ness Partner ein.
Beide Extreme werden je-
doch nicht erreicht. Das Berufsbild des Control-
lers wird sich im Laufe der Zeit weiter wandeln.
Es bleibt abzuwarten, ob der Trend des Control-
lers als Business Partner weiter fortschreitet
und welche anderen Weiterentwicklungen sich
ergeben.
Kennzahlen. Ein Controller führt (Teile) der Kos-
ten- und Leistungsrechnung durch. Es gilt nicht
selten Aufgaben des externen Rechnungswe-
sens zu erfüllen.
Hard-Skills eindeutig bestimmt
Die Hard-Skills des Controllers sind eindeutig
bestimmbar. Auf Basis der Studie verfügt der
„ideale“ Controller über ein abgeschlossenes
betriebswirtschaftliches Studium und eine min-
destens zweijährige Berufserfahrung in einer
vergleichbaren Abteilung und Position. Er ver-
fügt über sehr gute MS Excel-Kenntnisse und
gute Kenntnisse in den restlichen Anwendun-
gen des MS Office-Pakets. Elementar sind
für den Controller mindestens gute Englisch-
Kenntnisse, bevorzugt sind fließende Englisch-
Kenntnisse. Zusätzlich sollte der Controller ein
ERP-System beherrschen.
Bandbreite bei den Soft-Skills
Bei den Soft-Skills ergibt sich eine breite Varia-
tion und das Ergebnis ist dadurch nicht eindeu-
tig. Die wichtigsten sind jedoch mit Abstand die
analytischen Fähigkeiten und die Kommunikati-
onsstärke. Über diese beiden Soft-Skills sollte
ein Controller unbedingt verfügen. Hinzukom-
mend muss ein Controller selbstständig und im
Team gleichermaßen arbeiten können, sowie
motiviert und engagiert sein. Er zeichnet sich
durch eine strukturierte sowie zielorientierte
Arbeitsweise aus.
dend für die Kommunikation und Umset-
zung von Maßnahmen und somit den Erfolg
der Controlling-Tätigkeit im Unternehmen.
Der Controller soll laut den Ergebnissen der Un-
tersuchung außerdem Motivation, Initiative und
Engagement zeigen.
Was sonst noch verlangt wird
Der „ideale“ Controller verfolgt eine strukturier-
te Arbeitsweise und agiert ziel-, lösungs- und
ergebnisorientiert. In kleineren Unternehmen
wird noch mehr Wert auf zielorientiertes Arbei-
ten gelegt. Anforderungen des Controllers, die
miteinander korrelieren, sind die Motivation und
die Flexibilität. Die Motivation wird außerdem
häufig mit Zahlenaffinität und Belastbarkeit ge-
nannt. Diese Abhängigkeiten könnten ein Hin-
weis darauf sein, dass ein Mitarbeiter mit ei-
nem stressigeren Job, für den er belastbar und
flexibel sein muss, auch eine höhere intrinsi-
sche Motivation mitbringen muss. Die Nennung
von analytischen Fähigkeiten steht in einer Ab-
hängigkeit zur gleichzeitigen Nennung von
Kommunikationsstärke, was auf den ersten
Blick konträr wirkt. Wer jedoch analytische Fä-
higkeiten benötigt, um Beobachtungen zu ma-
chen, sollte auch in der Lage sein, diese mitzu-
teilen.
Der Controller ist nicht bloßer Ana-
lyst, sondern zeigt auch Kommunikations-
stärke, um Ergebnisse zu kommunizieren
und von Maßnahmen zu überzeugen.
Fazit – Der „ideale“ Controller
Nach den Ergebnissen der zugrunde liegenden
empirischen Untersuchung kann das Bild des
Controllers wie folgt zusammengefasst werden:
Die wichtigsten Aufgaben des Controllers sind
die des Berichtswesens. Die Ableitung von
Handlungsmaßnahmen aus den betriebswirt-
schaftlichen Daten ist von hoher Bedeutung.
Außerdem ist die Funktion als Ansprechpartner
und die Bildung eines Vermittlers zwischen Ab-
teilungen und internen und externen Personen
elementar für den Controller. Der Controller
strebt nach ständiger Weiterentwicklung der In-
strumente, Reports, Prozesse und Tools und er
arbeitet sehr oft projektbezogen. Ihm unterliegt
die Kostenplanung, Steuerung und die Verant-
wortung für die Generierung und Pflege der
Autoren
Prof. Dr. Peter Werner
ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre insbeson-
dere Rechnungswesen und Controlling an der Frankfurt University
of Applied Sciences.
E-Mail:
Amelie Vester
studierte International Business Administration (B.A.) mit
Schwerpunkt Controlling an der Frankfurt University of Applied
Sciences. Zur Zeit nimmt sie am PreMaster Programm im
Bereich Controlling der Robert Bosch GmbH in Stuttgart teil.
E-Mail:
CM März / April 2017
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