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nisse. 28% der Anzeigen verlangten gute Eng-
lisch-Kenntnisse, 34% sehr gute, also fließen-
de Englisch-Kenntnisse; in 2% der Anzeigen
wurden Englisch Kenntnisse ohne Angabe über
die Ausprägung gefordert. Der ideale Control-
ler sollte demnach über fließende Englisch-
Kenntnisse verfügen. Diese Erkenntnis deckt
sich mit der zunehmenden Internationalisie-
rung und der hohen Anzahl an internationalen
Unternehmen, die in der Untersuchung vertre-
ten waren. Die restlichen Anforderungen, die in
Abbildung 3 zu finden sind, wurden nicht oft
genug genannt, um allgemeine Aussagen zu-
zulassen. Trotzdem runden diese das Anforde-
rungsbild des Controllers ab.
Soft-Skills
Es gab eine Vielzahl von geforderten Soft-Skills
auf Basis des empirischen Materials; vier hier-
von wurden mit Abstand am häufigsten ge-
nannt (siehe Abbildung 4). Diese sind die Key-
Skills des Controllers und geben einen guten
Einblick, welche Persönlichkeitsmerkmale vor-
teilhaft für Controller sind.
Zwischenmenschliche Fähigkeiten sind
entscheidend
Die am häufigsten geforderte Fähigkeit in der
Kategorie der Soft-Skills ist die analytische Fä-
higkeit, die in 68% der untersuchten Stellenan-
zeigen genannt wird. Dies deckt sich mit dem
Ergebnis des Berichtswesens als Hauptaufgabe
des Controllers. Beim Konsolidieren und Verar-
beiten von Daten ist die Fähigkeit analytisch zu
denken unerlässlich. Weiterhin ist in über 50%
der Stellenanzeigen Kommunikationsstärke ge-
fordert. Selbstständige Arbeitsweise ist in
knapp 50% der Untersuchungseinheiten ge-
nannt. Auch Teamfähigkeit ist in fast 50% der
Fälle gefordert. Diese Untersuchungsergebnis-
se lassen darauf schließen, dass ein Controller
zwar in der Lage sein muss selbstständig zu ar-
beiten, gleichzeitig aber trotzdem kommunikati-
onsstark und teamfähig sein muss. Hier werden
zwei konträre Eigenschaften von dem Control-
ler erwartet. Er muss Informationen filtern und
analysieren und die Ergebnisse kommunizieren.
Dies erfordert Feingefühl.
Die zwischen-
menschlichen Fähigkeiten sind entschei-
IT-Affinität
Die IT-Affinität ist eine weitere wichtige Anfor-
derung, die an den Controller gestellt wird.
Dazu gehören Microsoft Office-Kenntnisse, die
mindestens gut ausgeprägt sein sollten. In Ver-
bindung dazu stehen auch die MS Excel-Kennt-
nisse, die in 47% der Fälle explizit genannt
wurden und meist sehr gut ausgeprägt sein
sollten. Zur Gruppe der IT-Fähigkeiten gehört
auch die Fähigkeit, ein oder mehrere ERP-Sys-
teme zu beherrschen. Es sollten in 45% der
Stellenanzeigen Fähigkeiten in ERP-Systemen
vorhanden sein.
Dies lässt darauf schließen,
dass Excel das meistgenutzte Instrument
des Controllers und die Verwendung eines
ERP-Systems für einen Controller uner-
lässlich ist.
Englisch-Kenntnisse
Die letzte Fähigkeit, die in mehr als 25% der
Anzeigen genannt wurde, sind Englisch-Kennt-
wurde am häufigsten ein Studium der Betriebs-
wirtschaftslehre auf dem Level Bachelor ver-
langt, gefolgt von einem Studium der Betriebs-
wirtschaftslehre (Bachelor) mit Schwerpunkt
Controlling, Rechnungswesen oder Finanzen. In
diese beiden Kategorien fallen 75% aller Stel-
lenanzeigen. Diese Erkenntnis wirft die Frage
auf, ob ein
Masterstudium, welches in nur
6% der untersuchten Fälle gefordert wurde
,
eine signifikante positive Auswirkung auf die
Fähigkeiten eines Controllers hat.
Auch die Berufserfahrung ist eine wichtige An-
forderung an den Controller. In 76% der unter-
suchten Fälle wird diese vorausgesetzt. 42% der
untersuchten Stellenanzeigen verlangten Be-
rufserfahrung in einer vergleichbaren Position
und Abteilung, 18% in vergleichbarer Position,
Abteilung und Branche. Die Länge der gefor-
derten Berufserfahrung wurde in den meisten
Fällen als „mehrjährig“ bezeichnet. Dies lässt
darauf schließen, dass Controller idealerweise
mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einer
Controlling-Abteilung mitbringen sollten.
Abb. 4: Soft-Skills des Controllers
Was macht den „idealen“ Controller aus? Eine Analyse von Online-Stellenanzeigen