CONTROLLER Magazin 2/2017 - page 59

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In einer durch Globalisierung und Digitalisierung
dem ständigen Wandel unterliegenden Welt ist
auch das Profil des Controllers unstet. Die Auf-
gaben und die hierfür benötigten Anforderun-
gen an Controller entwickeln sich ständig wei-
ter. Dies erschwert es, das Berufsbild des Con-
trollers eindeutig darzustellen. Auch die Erwar-
tungen, die ein Unternehmen an den Controller
hat, sind dadurch nicht eindeutig zu erfassen.
Ist der Controller tatsächlich der Business Part-
ner im Unternehmen, als der er oft beschrieben
wird? Oder ist er ein klassischer Buchhalter?
Es
ist nötig, das Bild des Controllers mit neu-
en, empirischen Daten zu reflektieren und
aktualisieren.
Der folgende Artikel basiert auf
einer Analyse von 200 Online-Stellenanzeigen,
die im Zeitraum von März bis Mai 2016 von Un-
ternehmen auf verschiedenen Kanälen (Unter-
nehmens-Websites, mehrere Online-Stellen-
börsen und die Jobbörse der Bundesagentur für
Arbeit) veröffentlicht wurden.
Methodik und Vorgehensweise
Stellenanzeigen sind aufgrund ihres standardi-
sierten Aufbaus vergleichbar. In der Studie wur-
de zur Analyse der Stellenanzeigen eine Fre-
quenzanalyse durchgeführt. Hier werden Text-
elemente klassifiziert und dann die Häufigkeit
der Textelemente in den Stellenanzeigen der
Stichprobe ausgezählt. Um die Textelemente
der Stellenanzeigen zu klassifizieren, wurde zu-
nächst eine Vorerhebung durchgeführt und
ein Kategoriensystem gebildet. Dafür nahm
man eine Teilstichprobe von 14 Stellenanzei-
gen. Alle in der Vorerhebung aufgeführten Auf-
gaben und Anforderungen wurden zunächst als
eigene Variable erfasst. Dann wurden ähnliche
Variablen zusammengeführt und so Kategorien
gebildet. Am Ende der Vorerhebung wurden
diese bereinigt. Die Teilstichprobe ist nicht Ge-
genstand der Haupterhebung. Im Anschluss an
die Vorerhebung wurde die Haupterhebung mit
200 Untersuchungseinheiten durchgeführt. Die
Stellenanzeigen wurden analysiert und die Häu-
figkeit der Nennung der entwickelten Kategori-
en gesammelt. Zusätzlich zur Häufigkeit be-
trachtete man auch den Grad der Ausprägung.
Anschließend erfolgte die Datenauswertung mit
dem Statistik-Programm SPSS. Hier wurden
auch die vorhandenen Korrelationen, also Ab-
hängigkeiten zwischen jeweils zwei Variablen,
berechnet.
Verteilung nach Branchen
Die Auswahl der zu analysierenden Stellenan-
zeigen erfolgte nach dem Zufallsprinzip, um ein
allgemeines Bild des Controllers darzustellen.
Die Aufgaben von Controllern unterschiedlicher
Einsatzbereiche können von diesem allgemei-
nen Bild abweichen. Die Größe des Unterneh-
mens nach Mitarbeiterzahl, die Internationali-
Was macht den „idealen“ Controller aus?
Eine Analyse von Online-Stellenanzeigen
von Peter Werner und Amelie Vester
CM März / April 2017
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