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und langfristige operative Ziele entwickeln und
überprüfen. Regelmäßige interne Audits und
das Management-Review stellen die Funktions-
fähigkeit des EnMS sicher und bilden eine Basis
zur Weiterentwicklung des Systems.
Die ISO 50001 eignet sich besonders für
Unternehmen mit Jahresenergiekosten ab
500.000 Euro. Zum einen steigt bei hohen
Kosten die Wirtschaftlichkeit des EnMS, zum
anderen profitieren einige dieser Unternehmen
auf vielfältige Weise von den Ausgleichsrege-
lungen der Bundesregierung. „Wer den Spit-
zenausgleich für Energiesteuern oder die Här-
tefallregelung nach dem EEG in Anspruch
nimmt oder dem Emissionshandel unterliegt,
ist ohnehin zur systematischen Erfassung und
Analyse des Energieverbrauchs verpflichtet –
und muss ein Energiemanagementsystem ein-
regelmäßigen Abständen überprüft“, sagt
Roland Berger, Geschäftsführer der ÖKOTEC
Energiemanagement GmbH und Mitglied des
Sonepar Eco Networks.
Zentraler Bestandteil des EnMS ist ein Energie-
controlling-System. Erst auf Grundlage einer
systematischen Erhebung und Auswertung al-
ler energierelevanten Daten lassen sich mittel-
„Energieaudit und Energiemanagementsystem
(EnMS) lassen sich eng miteinander verzahnen.
Ein gutes Energieaudit deckt konkrete Einspar-
möglichkeiten auf, die als Grundlage für den
Zielprozess eines EnMS herangezogen werden
können. Ein Managementsystem geht jedoch
noch weiter: Es folgt mit dem
Plan-Do-Check-
Act-Kreislauf (PDCA-Zyklus)
einer klaren
Systematik, ist langfristig angelegt und wird in
Autor
Tina Mirtschink
Business Development Energy Efficiency, European Energy
Manager (IHK) bei Sonepar, Düsseldorf.
E-Mail:
Energieeffizienz-Controlling
Abb. 3: Vorgehen Energiemanagement. Das betriebliche Energiemanagement der ISO 50001 folgt dem Plan-Do-Check-Act-Kreislauf (PDCA). Mit dem dynamischen
Modell kann der Energieverbrauch immer wieder neu bewertet werden. Die Ergebnisse eines Durchlaufs bilden die Basis für den nächsten Durchlauf.