CONTROLLER Magazin 2/2017 - page 40

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Problem
Eine an den Bedürfnissen der Kapi-
talmarktteilnehmer ausgerichtete Berichter-
stattung soll dazu beitragen, den Kapitalmarkt
mit verlässlichen Informationen positiv für das
Unternehmen zu gewinnen. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei dem Thema „Wertori-
entierung“ zu, das allerdings in den letzten
Jahren – unter anderem aufgrund der Finanz-
krise – zunehmend in die Kritik geraten ist.
Ungeachtet dessen nimmt die Zielsetzung, den
Wert eines Unternehmens für die Eigenkapital-
geber zu steigern, weiterhin einen hohen Stel-
lenwert, insbesondere für kapitalmarktorien-
tierte Unternehmen, ein.
Ziel
Auf Grundlage der Auswertung der Ge-
schäftsberichte ausgewählter DAX-30 Unter-
nehmen sollen Erkenntnisse darüber gewonnen
werden, ob und ggf. wie die Zielsetzung einer
wertorientierten Unternehmensführung nach
außen kommuniziert, mit welchen Kennzahlen
diese gemessen wird und ob sich anhand der
veröffentlichten Kennzahlen zwischenbetrieb-
liche Vergleiche erstellen lassen.
Methode
Die Untersuchung erfolgte anhand
der Geschäftsberichte 2009 bis 2013. Dieser
Zeitraum ist gerade im Anschluss an die Fi-
nanzkrise im Jahr 2008 besonders interessant.
Analysiert wurden 24 Unternehmen der Bran-
chen Industrie, Handel und Dienstleistungen
(ohne Finanzdienstleistungen).
Beschreibung
Zur Verdeutlichung der Thema-
tik wurden folgende Leitfragen formuliert, an-
hand derer die Auswertung erfolgte:
1. Inwieweit bekennen sich die untersuchten
Unternehmen zur Zielsetzung einer wertori-
entierten Unternehmensführung?
2. Anhand welcher Kennzahlen wird die Zielset-
zung einer wertorientierten Unternehmens-
führung gemessen?
3. Inwieweit lassen sich anhand der veröffent-
lichten Kennzahlen die betrachteten Unter-
nehmen untereinander vergleichen?
Ad 1. Hier hat die Studie ergeben, dass sich
über 90% der untersuchten Unternehmen zur
Zielsetzung einer wertorientierten Unterneh-
mensführung bekennen. Das Ziel „Steigerung
des Unternehmenswertes“ wird bei diesen Un-
ternehmen als wesentliche Zielsetzung im Ge-
schäftsbericht genannt.
Ad 2. Die untersuchten Unternehmen nutzen
v. a. die gängigsten Wertbeitragsgrößen Econo-
mic Value Added (EVA
®
), ROCE-Spread und
Cash Value Added (CVA). Neben diesen wert-
orientierten Kennzahlen, die explizit die gesam-
ten Kapitalkosten (i. d. R. gemessen durch den
WACC) mit einbeziehen, werden häufiger die
eher traditionellen finanziellen Kennzahlen wie
Ergebnisgrößen (z. B. EBIT, EBITDA, Konzern-
ergebnis), Liquiditätsgrößen (z. B. Free Cash
Flow, Operativer Cash Flow, Netto Cash Flow)
sowie kapitalbezogene Rentabilitätsgrößen
(z. B. ROCE, ROE, ROIC, Eigenkapitalrendite)
angegeben. Einen Überblick über Häufigkeit
und Beispiele für steuerungsrelevante finanziel-
le Kennzahlen ausgewählter DAX-30 Unterneh-
men in den Geschäftsjahren 2009-2013 gibt
Abbildung 1.
Ad 3. Eine wesentliche Aufgabe der kapital-
marktorientierten Berichterstattung ist das
Schaffen von Transparenz mit dem Ziel, den
Wertorientierte Berichterstattung
Wertorientierte Berichterstattung
von Heike Langguth
Abb. 1: Steuerungsrelevante finanzielle Kennzahlen ausgewählter DAX-30 Unternehmen in den
Geschäftsjahren 2009-2013
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