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          schaftlich richtige Führungsgrößen zu defi-
        
        
          nieren
        
        
          , deren Optimierung langfristig ange-
        
        
          strebt werden muss.
        
        
          
            Literatur
          
        
        
          Brealey, R., Myers, S., Allen, F.: Principles of
        
        
          Corporate Finance, Global Edition, 12. Edition,
        
        
          McGraw-Hill 2016.
        
        
          Hoberg, P. (2007): BWL in der Praxis: Wie gut
        
        
          arbeiten Makler? - Ein Prinzipal-Agenten-Prob-
        
        
          lem, in: WiSt 10/2007, S. 531-535.
        
        
          Hoberg, P. (2010): Fallstudie: Konjunkturbele-
        
        
          bung durch erhöhte Abschreibungssätze, in
        
        
          Wisu 4/2010, 40. Jg., S. 543-545.
        
        
          Hoberg, P. (2014): Vom externen Rechnungs-
        
        
          wesen zur betriebswirtschaftlichen Wahrheit,
        
        
          in: Der Betrieb, Nr. 11/2014, 67. Jg., S. 553-
        
        
          560.
        
        
          Hoberg, P. (2016): Lufthansa - Pilotenstreik
        
        
          durch Missverständnisse im Controlling? in:
        
        
        
        
        
          T-online vom 6.12.2016: Jeder zweite Opel ist
        
        
          eine Eigenzulassung, in: 
        
        
        
          de/auto/news/id_79744978/neuzulassungen-
        
        
          jeder-zweite-opel-ist-eine-eigenzulassung.html,
        
        
          Abruf am 7.12.2016.
        
        
          Wöhe, G., Döring, U., Brösel, G.: Einführung in
        
        
          die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 26.
        
        
          Überarbeitete und aktualisierte Auflage, Mün-
        
        
          chen 2016.
        
        
          Gewinne nach oben zu treiben. Auch sollten die
        
        
          Zielerreichungen mit denen der Branche ver-
        
        
          glichen werden.
        
        
          Ergänzung des externen
        
        
          Rechnungswesens
        
        
          Der Hauptansatz muss jedoch in der Ergänzung
        
        
          des externen Rechnungswesens durch Zusatz-
        
        
          informationen liegen.
        
        
          Es muss der Übergang
        
        
          geschaffte werden vom externen Rech-
        
        
          nungswesen zu betriebswirtschaftlich zu-
        
        
          treffenden Daten
        
        
          (vgl. Hoberg, P. (2014), S.
        
        
          553 ff.). In welchem Umfang diese extrem
        
        
          wichtigen Zusatzinformationen veröffentlicht
        
        
          werden, muss in jeder einzelnen Situation ge-
        
        
          klärt werden. Auf jedem Fall muss der Auf-
        
        
          sichtsrat bzw. der Board of Directors überprü-
        
        
          fen, wie sich der Wert nicht aktivierter Wirt-
        
        
          schaftsgüter entwickelt hat. Insbesondere bei
        
        
          den Markenwerten sind die Erhöhungen und
        
        
          die Reduktionen der Werte zu dokumentieren.
        
        
          Es darf nicht sein, dass z. B. bei Coca-Cola die
        
        
          wichtigsten Wirtschaftsgüter – nämlich die
        
        
          Marken – nur unzureichend in ihrer Wertent-
        
        
          wicklung erfasst werden.
        
        
          
            Schlussfolgerung
          
        
        
          Die Principal-Agent-Theorie ist bis jetzt haupt-
        
        
          sächlich für die Ergebnisse einer Periode un-
        
        
          tersucht worden, wobei durchaus auch mehr-
        
        
          jährige Zielgrößen vorgeschlagen werden.
        
        
          Wenn die Probleme jedoch dynamisch – also
        
        
          für eine Abfolge von Perioden – betrachtet
        
        
          werden, zeigen sich
        
        
          große Probleme in der
        
        
          Abstimmung der Interessen zwischen den
        
        
          Eigenkapitalgebern als Principals und den
        
        
          beauftragten Managern als Agents.
        
        
          Auch
        
        
          aufgrund des Drucks von außen verhalten sich
        
        
          Manager aus Eigeninteresse nicht selten an-
        
        
          ders als es für die Eigenkapitalgeber gut wäre.
        
        
          Möglich werden die Abweichungen auch durch
        
        
          die Schwächen des externen Rechnungswe-
        
        
          sens, in dem z. B. selbst geschaffene Marken-
        
        
          werte nicht aktiviert werden dürfen. Für Firmen
        
        
          wie Coca-Cola heißt dies, dass die wichtigsten
        
        
          Wirtschaftsgüter gar nicht in den offiziellen
        
        
          Büchern auftauchen. Dem Missbrauch ist Tür
        
        
          und Tor geöffnet.
        
        
          Das Controlling in den Un-
        
        
          ternehmen ist dann gefragt, betriebswirt-
        
        
          genüber der Management-orientierten Strate-
        
        
          gie (Barwert 272,5). Die Unterscheidung zwi-
        
        
          schen der Management-orientierten vs. der
        
        
          Aktionär-zentrierten Vorgehensweise hatte in
        
        
          Abbildung 3 in der Phase 1 begonnen. Zu Recht
        
        
          könnte man einwenden, dass die sich anbah-
        
        
          nende Krise schon vorher hätte bekämpft wer-
        
        
          den müssen. Denn je früher mit der Korrektur
        
        
          begonnen wird, umso leichter lassen sich Kri-
        
        
          sen bewältigen. Daher sei jetzt angenommen,
        
        
          dass schon in der Phase 0 eingegriffen wird.
        
        
          Der Gewinn im Beispiel für die Phase 0 ist dann
        
        
          deutlich niedriger: 20 GE (Spalte 4) vs. 100 GE
        
        
          (Spalte 1) in der Management-orientierten Vor-
        
        
          gehensweise. Aber dafür erholt sich der Gewinn
        
        
          viel schneller, weil leichter und früher gegenge-
        
        
          steuert werden konnte.
        
        
          Allerdings stellt sich wieder die berechtigte
        
        
          Frage, ob der ehrliche Manager in Phase 0
        
        
          überleben würde. Denn die Eigenkapitalgeber
        
        
          können angesichts des Ergebnisrückgangs nur
        
        
          schwer beurteilen, ob die Ursache des Rück-
        
        
          gangs in einem schwachen oder in einem ehr-
        
        
          lichen Management liegt.
        
        
          Hilfe durch externe Branchenexperten
        
        
          Wenn es zum Austausch des alten Manage-
        
        
          ments kommt, empfiehlt sich die Schaffung
        
        
          eines externen Kreises (z. B. Beirat), welcher
        
        
          beratend bei Krisenmaßnahmen mitwirkt und
        
        
          damit Übertreibungen entgegenwirkt. Wichtig
        
        
          ist es, dass einige Mitglieder eine tiefe Bran-
        
        
          chenkenntnis besitzen, so dass sie sich ein fun-
        
        
          diertes Urteil erlauben können. Im Weiteren
        
        
          kann die Principal-Agent-Problematik dadurch
        
        
          entschärft werden, dass die Manager langfris-
        
        
          tige Ziele erhalten, so dass die Manipulationen
        
        
          ab Phase 4 keine Vorteile bringen würden. Eine
        
        
          Variante bestünde darin, in Phase 4 Optionen
        
        
          oder verzögerte Boni mit dem zukünftigen Akti-
        
        
          enkurs als Basis zur Bestimmung der Leis-
        
        
          tungsprämien zu verwenden. Diese dürften
        
        
          aber erst viel später (z. B. nach 5 Jahren) einge-
        
        
          löst werden können. Im Beispiel wären sie dann
        
        
          wertlos, weil der Aktienkurs durch den Gewin-
        
        
          neinbruch dramatisch sinken würde. Auch
        
        
          mehrjährige Ziele wären vernünftig, indem z. B.
        
        
          die Summe der Gewinne der nächsten 5 Jahre
        
        
          die Basis für Boni bilden würde. Das würde die
        
        
          Manager sicherlich bremsen, kurzfristig die
        
        
          
            Teuflischer Zyklus gegen Aktionäre