Controller Magazin 3/2017 - page 98

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zum Fachkonzept der Wissenschaftler. Der Titel richtet sich an einen brei-
ten Leserkreis, belebt die Auseinandersetzung um ökonomische Fragen
und deren „richtige Lösungen“.
Eine Online-Leseprobe lag zum Zeitpunkt der Rezension nicht vor.
Felixberger, Peter / Nassehi, Armin
Kursbuch 187: Welt verändern
Hamburg: Murmann 2016 – 200 Seiten, € 19,–
Die Autoren und ihr Buch
Peter Felixberger rezensiert den Angaben
zufolge Wirtschaftsbücher von brand eins
bis Süddeutsche Zeitung. Er ist außerdem
Programmdirektor im Murmann Verlag. Ar-
min Nassehi ist laut Verlag Professor für
Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Uni-
versität in München. Das Kursbuch ist eine
von 1965 bis 2008 in der Bundesrepublik
Deutschland erschienene vierteljährlich
Kulturzeitschrift. Das Kursbuch wurde
1965 von Hans Magnus Enzensberger gegründet und war lange Zeit einer
der wichtigsten kritischen Begleiter der bundesdeutschen Öffentlichkeit.
Nachdem es 2008 eingestellt wurde, hat der Murmann Verlag das Kurs-
buch im Jahr 2012 wiederbelebt. Das Anliegen dieser Schriftenreihe ist,
kritische Themen in die Diskussion zu bringen und der Gesellschaft den
Spiegel vorzuhalten. Diese Kulturzeitschrift war ursprünglich auch ein Or-
gan der 68er-Studentenbewegung, hat sich aber unter neuen Herausge-
bern und neuem Verlag deutlich weiterentwickelt, inhaltlich und konzepti-
onell verändert.
Die Themen (auszugsweise)
Editorial – Die große Weltveränderung – Im Namen des weißen Mannes
– Die letzte Reise in den Dschihad – Flucht des Mammons – Tante
Emma, Big Brother – Schweigen für eine bessere Welt.
Mein Resümee
Der 187. Band dieser Reihe befasst sich mit Veränderungen.
„Es muss
also jemand verändern, und jemand muss etwas verändern“
, wie
es in den Vorbemerkungen des Herausgebers Armin Nassehi heißt. Die
Beiträge befassen sich mit dem Verändern und dem Sich-Verändern
aus unterschiedlichen Perspektiven, wie auch der Untertitel „Welt
verändern“ den inhaltlichen Schwerpunkt vermittelt. Dabei geht es vor
allem um die Mühen und Schwierigkeiten der Veränderung. Der Cha-
rakter einer Kulturzeitschrift bestimmt auch die 187. Ausgabe. Die
Veröffentlichung unterscheidet sich daher sprachlich und inhaltlich von
einem Sachbuch. Eine anspruchsvolle Lektüre u. a. mit Essays von
Michael Lind, Birger Priddat, Stefan Rammler, Irmhild Saake, Hans
Hütt, Alfred Hackensberger und einer Kunststrecke von Olaf Unverzart.
Eine Veröffentlichung, die Veränderungsaspekte aus kultureller Sicht-
weise aufgreift und behandelt.
Zum Zeitpunkt der Rezension lag keine Online-Leseprobe vor.
hat das Buch einen hohen Wissens- und Orientierungswert. Die bei den
verschiedenen Kapitalsammelstellen
befindlichen finanziellen Vermö-
gensgegenstände werden
transparent und konkret
. Der Einsatz des Ka-
pitals wird kritisch hinterfragt. Die Konzentration dieser Vermögensge-
genstände und des damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Einflus-
ses wird unter wirtschaftlichen und politischen Aspekten für bedrohlich
gehalten. Ansatzpunkte, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden
kurz skizziert. Das Buch bietet eine exzellente Grundlage und vielfältige
Impulse für themenspezifische Auseinandersetzungen.
Zum Zeitpunkt der Rezension ohne Online-Leseprobe.
Beise, Marc / Hoffmann, Catherine / Schäfer, Ulrich (Hrsg.)
Denk doch, wie du willst
Überraschende Einblicke von Deutschlands
wichtigsten Ökonomen
München: Süddeutsche Zeitung Edition 2016 – 271 Seiten, € 14,90
Die Autoren und ihr Buch
Dr. Marc Beise leitet gemeinsam mit Ul-
rich Schäfer die Wirtschaftsredaktion der
Süddeutschen Zeitung. Catherine Hoff-
mann ist Wirtschaftsredakteurin der Süd-
deutschen Zeitung. In diesem Buch stel-
len SZ-Redakteure 36 herausragende
Forscher vor, die das aktuelle ökonomi-
sche Denken in unterschiedlicher Weise
beeinflussen.
Die Themen
Vorwort – Wirtschaft von oben: Makroökonomik und Konjunkturfor-
schung – Auf den Menschen kommt es an: Arbeit, Familie, Bildung – Wer
soll das alles bezahlen?: Finanzmärkte und Schulden – Die sichtbare
Hand: Wettbewerb und Unternehmen – Wenn Forscher es bunt treiben:
Verhaltensforscher und Wirtschaftssoziologie.
Mein Resümee
Das Buch gibt einen Überblick über
Vielfalt und Unterschiedlichkeit
der Ansätze bedeutender deutscher Ökonomen
unter 50 Jahren. Die
ausgewählten 36 Wissenschaftler werden in kurzen Beiträgen vorgestellt,
und sowohl hinsichtlich ihrer Persönlichkeit als auch bezüglich ihres For-
schungsansatzes charakterisiert. Den fünf Themenblöcken mit den ein-
zelnen Fachvertretern sind zusammenfassende und einführende Abhand-
lungen von SZ-Redakteuren vorgeschaltet. Der Band gibt Aufschluss da-
rüber, welche Fragen und Probleme in der Wissenschaft thematisiert wer-
den – und vor allem darüber, wie breit und „bunt“ das Themen- und
Meinungsspektrum ist. Drei Porträts als Beispiel: Wettbewerbsökonom
Justus Haucap knackt Monopole, Professor Till van Treeck hinterfragt
Etabliertes und Volkswirt Georg Weizsäcker beschäftigt sich mit dem,
was Menschen bewegt: Angst, Glück, Unsicherheit. Der Band ergänzt
klassische Lehrbücher, bereichert die ökonomische Diskussion und hilft,
die eigene Meinung zu fundieren. Die Beiträge sind flüssig und verständ-
lich, spannend und recht informativ geschrieben. Je ein Zitat sowie je-
weils zwei Lieblingsbücher verstärken den Zugang zur Persönlichkeit und
Literaturforum
Alfred Biels Literaturforum
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