Controller Magazin 3/2017 - page 17

auch in den anderen Studien ein gewohntes
Vorgehen. Wir wissen dadurch, wie sich er-
folgreiche und weniger erfolgreiche Unter-
nehmen in den jeweils betrachteten Control-
ling-Techniken und -Gestaltungsdimensionen
signifikant unterscheiden.
Neben derartigen speziellen Ratschlägen kön-
nen wir auch allgemeinere Aussagen treffen,
die plausible Wege zu mehr Erfolg der Control-
ler betreffen. So finden wir z. B. so gut wie
kei-
nen Zusammenhang zwischen den ver-
wendeten Kostenrechnungs-Instrumenten
und dem Unternehmenserfolg
. Ebenso we-
nig gibt es – wie die Abbildung 7 zeigt – einen
signifikanten Zusammenhang zwischen den
von den Controllern wahrgenommenen Aufga-
ben und dem Unternehmenserfolg. Die Aufga-
ben der Controller scheinen derart eng zusam-
menzuhängen, dass Controller nicht beliebig
andere Aufgabenschwerpunkte wählen kön-
nen. Oder pointiert formuliert:
Auch ein Busi-
ness Partner muss sich um die Basissyste-
me kümmern!
Eine Dekade Entwicklung
des Controllings – Was hat
sich wirklich verändert?
Ein Panel kann aber nicht nur wichtige Einzeler-
kenntnisse zu bestimmten Zeitpunkten liefern.
Sein großer Vorteil liegt darin, zusätzlich Ent-
wicklungen über die Zeit nachzeichnen zu kön-
nen. Dies trifft auch für das WHU Controller Pa-
nel zu. Es führte seine ersten Studien im Jahr
ebenen so gut wie keine Branchenabhän-
gigkeit.
Ähnliches gilt für die Nutzung von Con-
trolling-Instrumenten oder beim Standardisie-
rungsgrad der Controllingprozesse.
Alles in allem legt das WHU Controller Panel
also den Schluss nahe, dass die Übereinstim-
mungen des Controllings in den unterschied-
lichen Branchen die auf inhaltlicher Spezialisie-
rung beruhenden Unterschiede bei weitem
übersteigen, die landläufige gegenteilige Mei-
nung also eher revidiert werden sollte.
Wann ist das Controlling erfolgreich – und
wie kann es erfolgreicher gemacht werden?
Zum Abschluss dieses Teils der Ergebnisse un-
serer Studien wollen wir noch auf einen weite-
ren wesentlichen Nutzen des WHU Controller
Panels eingehen. Die umfangreiche Zahlenba-
sis liefert nicht nur – wie bisher beschrieben –
grundsätzliche Orientierung, sondern kann
auch Hinweise dafür geben, was den Erfolg des
Controllings beeinflusst.
Damit werden zu-
gleich Hebel sichtbar, die helfen, das Con-
trolling besser zu machen.
Ein Beispiel hierfür zeigt die Abbildung 6. Sie
fasst die wichtigsten empirischen Erkenntnis-
se zur Gestaltung der Budgetierung zusam-
men. Die meisten der dort aufgeführten Emp-
fehlungen beruhen auf der Analyse der Wir-
kung einzelner Merkmale der Budgetierung
auf den Erfolg des Controllerbereichs und/
oder des Unternehmens – dies ist für uns
Autoren
Prof. Dr. Utz Schäffer
ist Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC) der
WHU – Otto Beisheim School of Management Campus Valendar,
Burgplatz 2, D-56179 Vallendar;
ist
zudem Mitglied des Kuratoriums des Internationalen Controller
Vereins (ICV).
E-Mail:
Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Weber
ist Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC)
der WHU – Otto Beisheim School of Management, Campus Vallendar,
Burgplatz 2, D-56179 Vallendar. Er ist Vorsitzender des Kuratori-
ums des Internationalen Controller Vereins (ICV).
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