 
          
            82
          
        
        
          es allgemeine Leitlinien; für einen
        
        
          Selbsttest
        
        
          eignen sich diese Fragen:
        
        
          18
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Kennen Sie alle kritischen Wertschöpfungs-
        
        
          ketten und deren Ersatzmöglichkeiten, wenn
        
        
          wichtigste Ressourcen ausfallen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Werden Ersatzpozentiale regelmäßig getestet
        
        
          und aktualisiert?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Gibt es definierte und bekannte strategische
        
        
          Grundsätze, wie beim Eintreten besonders
        
        
          fataler Ereignisse zu handeln ist?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Sind alle relevanten Großstörungen identifiziert
        
        
          und analysiert worden?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Sind die zu ergreifenden Maßnahmen doku-
        
        
          mentiert und Verantwortlichkeiten bestimmt?
        
        
          Stehen die benötigten Ressourcen ständig/
        
        
          auf Abruf zur Verfügung?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Stellen Sie sicher, dass Schlüsselpersonen,
        
        
          -rezepturen, -produkte, -anlagen und -pro-
        
        
          zesse abgesichert werden und schnelle Al-
        
        
          ternativlösungen bereitstehen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Sind Notfallpläne stets aktuell und mit inter-
        
        
          nen und externen Stellen abgestimmt?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Testen Sie sämtliche BC-Pläne, Notfall- und
        
        
          Krisenpläne regelmäßig und bei bedeuten-
        
        
          den Veränderungen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Haben Sie geregelte Verfahren für den Um-
        
        
          gang mit der Presse/den Medien bei beson-
        
        
          deren Störungen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Gibt es ein klares Vorgehen für solche Fälle,
        
        
          die weder in BC- noch Notfallplänen erfasst
        
        
          wurden?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Haben Sie eine zentrale Koordinationsstelle
        
        
          (BCM-Leitung) sowie eine zentrale Krisen-
        
        
          kommunikation (Krisenstab)?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Sind Verantwortlichkeiten geklärt und ggf.
        
        
          Störungsmanager benannt?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Hat sich bei den Beteiligten ein Bewusstsein
        
        
          für Störungen entwickelt?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Werden Störungen nicht nur reaktiv behan-
        
        
          delt, sondern antizipiert und proaktiv Siche-
        
        
          rungsmaßnahmen eingeleitet?
        
        
          
            Phase 7: Übung, ggf. Anwendung,
          
        
        
          
            Wartung und Revision
          
        
        
          Nichts ist fataler als Pläne, die das Gewissen
        
        
          beruhigen und in der Schublade vergammeln.
        
        
          Im Notfall greifen sie nicht, weil sie nicht getes-
        
        
          tet wurden, unvollständig, nicht praktikabel
        
        
          oder veraltet sind – oder weil das Personal
        
        
          nicht damit vertraut ist.
        
        
          Ein Unternehmen muss daher sicherstellen,
        
        
          dass die Pläne verstanden werden und greifen.
        
        
          Deshalb müssen regelmäßig
        
        
          Übungen
        
        
          stattfin-
        
        
          den; man unterscheidet:
        
        
          19
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Trockenübung am Schreibtisch (‚Desk check‘).
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          ‚Walk-Through‘/Inaugenscheinnahme.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Div. Tests (Plausibilitätscheck, Überprüfung
        
        
          der Kontaktadressen und Plan-B-Kapazitäten).
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Simulation unter Einbeziehung der BC-Ver-
        
        
          antwortlichen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Probe einzelner Komponenten und Diskussi-
        
        
          on mit Personal bzw. BC-Verantwortlichen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Echte „Live“-Übung (entweder partiell, z. B.
        
        
          auf einzelne Prozesse, Funktionen oder
        
        
          Störungen bezogen, oder unternehmensweit).
        
        
          Bei einem Pharmahersteller z. B. werden alle
        
        
          kritischen Produkte 2x im Jahr in anderen
        
        
          Werken des Konzerns, beim Lieferanten, Kon-
        
        
          kurrenten
        
        
          20
        
        
          (oder wo auch immer die Ersatz-
        
        
          produktion im Fall der Störung stattfinden soll)
        
        
          tatsächlich hergestellt:
        
        
          Mit dieser Live-Übung
        
        
          wird erreicht, dass sämtliche Roh- und Hilfs-
        
        
          stoffe ins Ersatzwerk fließen, die Produkte ein-
        
        
          wandfrei sind, alle Güterbewegungen stö-
        
        
          rungsfrei klappen und sämtliche Informationen
        
        
          (z. B. Warenwirtschaftssysteme) harmonieren.
        
        
          Dies mag mit gewissem Aufwand verbunden
        
        
          sein, doch auch hier gilt: Ein Störfall ohne sol-
        
        
          che erprobten Routinen würde das Unterneh-
        
        
          men unendlich mehr kosten, vielleicht sogar
        
        
          die Existenz.
        
        
          Die Übung dient auch der Kontrolle, ob die Plä-
        
        
          ne wie gewünscht funktionieren; Abweichun-
        
        
          gen sind zu hinterfragen und läuten dann eine
        
        
          Revision ein. Dies ist auch der Fall, wenn bei ei-
        
        
          ner realen Störung, also im tatsächlichen
        
        
          An-
        
        
          wendungsfall
        
        
          , ein Nachbesserungsbedarf er-
        
        
          kannt wird. Regelmäßig werden die Pläne, Ein-
        
        
          richtungen usw. gewartet. Zur
        
        
          Wartung
        
        
          zählen
        
        
          diese Auslöser:
        
        
          21
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Ersatzkapazitäten und deren Zuwegung
        
        
          müssen gesichert werden, BC-Manuale wer-
        
        
          den aktualisiert, Kenntlichmachung von
        
        
          Fluchtwegen erneuert usw.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          neues Personal mag – neben Trainings –
        
        
          auch eine Umverteilung von BC-Aufgaben
        
        
          nötig machen;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          aufgrund von Änderungen in der Organisati-
        
        
          on (geänderte Bestellrhythmen oder Kapazi-
        
        
          täten, Transport- oder Produktionsumstel-
        
        
          lung, Restrukturierung usw.) wird oft eine
        
        
          Anpassung der BC-Pläne nötig;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          wesentliche Änderungen im Umfeld (neue
        
        
          Zuständigkeiten bei Behörden, Auflagen,
        
        
          Veränderung in der Infrastruktur, Wegfall von
        
        
          (Ersatz-)Lieferanten usw.);
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Mängel, die bei Übungen oder im Anwen-
        
        
          dungsfall erkannt werden, müssen beseitigt
        
        
          werden (gegenseitige Behinderungen, Dop-
        
        
          pelfunktionen, erkannte Lücken usw.).
        
        
          Unternehmen und ihre Umwelt befinden sich
        
        
          in stetem Wandel.
        
        
          Deshalb müssen Konti-
        
        
          nuitätsstrategien und BC-Pläne ständig
        
        
          angepasst werden
        
        
          . Während die Wartung
        
        
          eher operativen ad-hoc-Charakter hat, geht
        
        
          
            Business Continuity Management
          
        
        
          
            Abb. 6: Kontinuitätsoptionen für Werkstoffe und Waren