CONTROLLER_MAGAZIN_04/2016 - page 74

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4. Sensitivitäten mit Datentabellen
berechnen
Das
Kalkulieren von Sensitivitäten/Szenari-
en
beispielweise im Rahmen von Investitions-
analysen ist eine
typische Controlling-Aufga-
be
. Auch im Rahmen der Planung steht dem
Ziel einer möglichst genauen Planung die
Schwierigkeit unsicherer Zukunftsentwicklun-
gen gegenüber. Die hieraus resultierende Unsi-
cherheit ist durch Anwendung geeigneter Pla-
nungsmethoden möglichst zu begrenzen. Bei
einer Planung mit lediglich einem Planwert
bleibt oft unklar, in welchem Umfang positive
(Chancen) und negative (Risiken) Planabwei-
chungen möglich sind und von welchen inter-
nen oder externen Faktoren diese abhängen
können. In der Controlling-Praxis ist es daher
nicht unüblich, zur Plausibilisierung verschiede-
ne Szenarien der künftigen Entwicklung zu er-
stellen und/oder Sensitivitäten zu berechnen.
Ziel ist die Überprüfung der geplanten Entwick-
lung des Unternehmens/Produkts/(Investi-
tions-)Projekts
auf Veränderung der kriti-
schen Erfolgsfaktoren.
2012 bis 2015 entspricht letztlich dem Zins für
ein Darlehen in Höhe des Startwerts (BW muss
negativ eingegeben werden), für das während
der Laufzeit (Zzr; hier 3 Jahre) keine Zinszah-
lungen (RMZ) getätigt werden und das am
Ende mit dem Endwert (ZW) zurückbezahlt wird
(vgl. Abbildung 8).
hen zu kalkulieren. Als Wachstumsrate be-
zeichnet man dabei die relative Zunahme einer
Größe in einem Zeitraum. Eine spezielle und
für Fragestellungen im Finanzbereich häufig
genutzte (bzw. die hierfür auch für viele Frage-
stellungen korrekterweise anzuwendende)
Wachstumsrate ist die jährliche Wachstums­
rate (engl. Compound Annual Growth Rate,
abgekürzt CAGR). Sie stellt das
durchschnitt-
liche jährliche Wachstum
einer zu betrach-
tenden Größe dar. Zur Berechnung wird der
aktuelle Wert durch den Ausgangswert geteilt.
Von dem Ergebnis wird die n-te Wurzel gezo-
gen, wobei n die Anzahl der Jahre ist, die be-
trachtet werden.
In Excel kann die CAGR sowohl über eine ein-
fach manuelle Formel berechnet werden, als
auch über die Funktion ZINS.
Abbildung 10 zeigt die Berechnung über eine
Formel mit Teilung des aktuellen Werts durch
den Ausgangswert. Von diesem Ergebnis wird
die dritte Wurzel (^1/3) gezogen, da sich die
Betrachtung über 3 Jahre (2012-2015) er-
streckt (vgl. Abbildung 7).
Die Funktion ZINS berechnet den Zinssatz einer
konstanten Zahlung je Periode und kann insbe-
sondere verwendet werden, um den Zinssatz
von Guthabenverzinsungen oder Annuitäten-
darlehen zu berechnen. Diese Logik kann für
die Berechnung der CAGR etwas angepasst
werden: Die Wachstumsrate des Umsatzes von
Autor
Dipl.-Kfm. Daniel Unrein
arbeitet als Senior-Controller bei der NORMA Group SE, einem im
MDAX gelisteten Industrieunternehmen und ist Mitglied im ICV. Er
ist Verfasser des bei Vahlen erschienenen Fachbuchs „Excel im
Controlling“ und zahlreicher Fachbeiträge mit den Schwerpunkten
Controlling und IFRS sowie als Referent für Excel tätig.
Abb. 7: Ermittlung der CAGR über eine Formel
Abb. 8: Ermittlung der CAGR über die Funktion ZINS
Excel-Top-Tipps zum Analysieren und Visualisieren
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