 
          
            81
          
        
        
          nichtung von Anlagen, negative Berichterstat-
        
        
          tung. Klassische Aufgaben sind:
        
        
          16
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Evakuierung von Menschen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Rettungsdienste, Sicherheitskräfte und
        
        
          Krisenstab usw. mobilisieren.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Löschen, Bergungsarbeiten.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Notversorgung sicherstellen
        
        
          (z. B. Stromversorgung, Telefonie).
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Notunterkünfte und -verpflegung für
        
        
          Betroffene bereitstellen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          ständige Kommunikation mit Mitarbeitern
        
        
          und Rettungskräften sowie Krisenbespre-
        
        
          chungen.
        
        
          Ziel des
        
        
          Kontinuitätsmanagements
        
        
          ist es in
        
        
          1. Linie, den Betrieb möglichst störungsfrei
        
        
          fortzusetzen bzw. bald wieder aufzunehmen
        
        
          und zum Normalzustand zurückzuführen. In
        
        
          diesem Sinne enthält der BC-Plan:
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          die kritischen Prozesse, Anlagen usw., die
        
        
          vorrangig zu schützen bzw. wieder hochzu-
        
        
          fahren sind, bis wann und wie hoch der ab-
        
        
          solute Mindestbedarf ist (z. B. bei Stromver-
        
        
          sorgung);
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          welche Ressourcen wo, von wem und wie
        
        
          schnell zur Verfügung stehen, um die kriti-
        
        
          schen Ausfälle zu kompensieren;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          wie bzw. wodurch diese Ressourcen mobili-
        
        
          siert werden;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Details von Aufgaben, Erfordernissen und
        
        
          Handlungen, um die Kontinuität zu wahren
        
        
          und eine schnelle Rückkehr zum Normalbe-
        
        
          trieb zu erreichen.
        
        
          In der Praxis haben sich zahlreiche Checklisten,
        
        
          Templates und Plan-Formulare bewährt.
        
        
          17
        
        
          Schließlich ist zu prüfen, dass die einzelnen
        
        
          Pläne sich nicht widersprechen (z. B. eine Per-
        
        
          son doppelt eingeteilt ist), insgesamt koordi-
        
        
          niert werden können, verstanden werden und
        
        
          realisierbar sind.
        
        
          
            Phase 6: Maßnahmen umsetzen
          
        
        
          Im nächsten Schritt müssen alle Pläne sorg-
        
        
          fältig, vollständig und funktionsfähig um
        
        
          gesetzt werden. Die unterschiedlichen Plan-
        
        
          eigner und sonstigen Verantwortlichen sind
        
        
          zu beteiligen. Alle Betroffenen müssen die
        
        
          Maßnahmen kennen und wissen, was das im
        
        
          Fall X für sie bedeutet (vgl. Abbildung 6). Ob-
        
        
          wohl die Umsetzung individuell erfolgt, gibt
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Querverbindungen zu anderen Plänen/
        
        
          Maßnahmen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Verantwortlicher für diese Maßnahmen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Kontaktadressen für Ersatzlösungen usw.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Dringlichkeit der Sicherung?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Wirksamkeit der Maßnahmen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Kontrollrhythmus?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Kontrollart usw.
        
        
          Die Angaben können qualitativ erfolgen, aber
        
        
          auch z. B. die Reduktion eines Ausfalls in Stück
        
        
          o. ä. bzw. in Zeit angeben.
        
        
          BC-Pläne
        
        
          Aus der Vielzahl von Optionen und unter Be-
        
        
          rücksichtigung der generellen Ziele und der
        
        
          Wirksamkeit
        
        
          sind für jede einzelne Störung
        
        
          detaillierte Pläne zu erstellen
        
        
          . Dabei sind
        
        
          die Verantwortlichen der einzelnen Prozesse
        
        
          und Bereiche einzubeziehen. Oft taugen diese
        
        
          Maßnahmen auch für ähnliche Störungen bzw.
        
        
          auch für Situationen, deren Ursache bislang
        
        
          unbekannt war (z. B. Evakuierung; alternative
        
        
          Produktionsstätte; Lagerpuffer; Vertreten von
        
        
          Personal).
        
        
          Ein BC-Plan enthält:
        
        
          15
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Zweck und Umfang des (Teil-)Plans. Quer-
        
        
          verbindungen zu anderen Plänen müssen
        
        
          aufgezeigt werden.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Planeigner bzw. Prozessverantwortliche
        
        
          müssen benannt sein; ihnen obliegt auch die
        
        
          Umsetzung, Übung, Wartung und Überprü-
        
        
          fung der Maßnahmen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Wer übernimmt welche Rolle bei der Imple-
        
        
          mentierung des Plans?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Was und wer löst den Plan aus? Wer/was
        
        
          wird dadurch mobilisiert und welche Schritte
        
        
          werden dadurch eingeleitet?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Kontaktdaten aller Verantwortlichen und
        
        
          sonstigen Betroffenen (intern und extern),
        
        
          wie z. B. Krisenstab, Prozessverantwortliche,
        
        
          Ersatzlieferanten, Ansprechpartner bei Medi-
        
        
          en, Rettungskräfte.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Alle Aufgaben im Rahmen des Notfall- sowie
        
        
          des Kontinuitätsmanagements.
        
        
          Der letzte Punkt bedarf der kurzen Erläuterung:
        
        
          Notfallmanagement
        
        
          umfasst alle Pläne und
        
        
          Maßnahmen, um die weiteren Auswirkungen zu
        
        
          mindern, z. B. Verletzung von Personen, Ver-
        
        
          Deutlich wurden hier
        
        
          zwei Ansatzhebel
        
        
          , näm-
        
        
          lich -1- die
        
        
          Störung
        
        
          selbst (deren Ausmaß, An-
        
        
          steckungsgrad, Größe, Heftigkeit usw.), aber
        
        
          auch -2- deren
        
        
          Auswirkungen
        
        
          (betroffene
        
        
          Nachbarbereiche, Folgewirkungen, Schadens-
        
        
          ersatzforderungen oder Verluste aufgrund der
        
        
          Störung, Imageverschlechterung, Verlust von
        
        
          Marktanteile aufgrund von Produktionsaus
        
        
          fällen usw.).
        
        
          Hinzu kommt eine
        
        
          dritte Stoßrichtung
        
        
          , näm-
        
        
          lich Maßnahmen, die -3- das
        
        
          Entstehen einer
        
        
          Störung
        
        
          angehen, mithin die Ursachen proaktiv
        
        
          angehen. Hierzu eignen sich die klassischen
        
        
          Handhabungsoptionen Vermeiden, Vermindern,
        
        
          Transferieren und nichts Tun/selbst Tragen (vgl.
        
        
          Abbildung 5).
        
        
          In allen Fällen geht es einerseits um
        
        
          präventive
        
        
          ,
        
        
          aber auch
        
        
          reaktive Optionen
        
        
          .
        
        
          13
        
        
          Präventiv:
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          insgesamt Robustheit, Resilienz und Flexibili-
        
        
          tät der Organisation erhöhen;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Krisenstab für den Fall X einrichten;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          alternative Sourcing- und Produktionspartner
        
        
          aufbauen;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Imitierbarkeit der Produkte verringern usw.
        
        
          Reaktiv
        
        
          :
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Wiedergutmachung anbieten;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Goodwill-Kampagne wie nach dem Elch-Test;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Umbenennung nach Schadensfall (z. B. San-
        
        
          doz = > Novartis);
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Gutschein als Ausgleich für Lärmbelästigung
        
        
          im Kurort usw.
        
        
          Überprüfung
        
        
          Maßnahmen müssen daraufhin entwickelt und
        
        
          überprüft werden, ob sie zielführend sind und
        
        
          die betrachtete Störung wirksam kompensieren
        
        
          bzw. bekämpfen. Die aus der Analyse bekann-
        
        
          te
        
        
          Störungsmatrix
        
        
          14
        
        
          kann hierzu fortgeführt und
        
        
          um entsprechende Spalten ergänzt werden:
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          bestehende Maßnahmen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          schnell verfügbare Maßnahmen?
        
        
          Dauer bis Verfügbarkeit/Rüstzeit;
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          reichen Maßnahmen aus?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          was fehlt? zeitliche und mengenmäßige
        
        
          Lücke, die es zu schließen gilt?
        
        
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          worauf wirken diese Maßnahmen?
        
        
          
            CM Juli / August 2016