 
          
            80
          
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Umfang:
        
        
          Kann die (externe) Lösung die Be-
        
        
          einträchtigung bzw. den Ausfall komplett
        
        
          ausgleichen oder nur in Teilen?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Kosten
        
        
          der Umstellung bzw. Verlagerung
        
        
          sowie ggf. höhere Kosten im Betrieb.
        
        
          Bewältigungsoptionen
        
        
          Nach der Abfederung durch bestehende oder
        
        
          zu schaffende Kompensationslösungen müs-
        
        
          sen für die restlichen Störungen geeignete
        
        
          Maßnahmen getroffen werden. Dazu kommen
        
        
          die aus dem Risikomanagement bekannten
        
        
          Risikostrategien
        
        
          analog in Frage, und zwar
        
        
          durchaus in Kombination:
        
        
          12
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Störung bzw. Auswirkung
        
        
          verhindern
        
        
          , z. B.
        
        
          Datenausfall durch parallele Speicherung auf
        
        
          redundanten Systemen; gesonderte Lage-
        
        
          rung feuergefährlicher Materialien; frühzeitig
        
        
          Lücken in F+E erkennen; allgemein: poten-
        
        
          zielle und latente Krisen früh erkennen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Störung bzw. Auswirkung
        
        
          vermindern
        
        
          , z. B.
        
        
          schnelles Evakuieren bei Brand und dgl.; op-
        
        
          timierte und vertrauensbildende Kommunika-
        
        
          tion gegenüber wichtigsten Stakeholdern;
        
        
          weg von Me-Too-Produkten hin zu unver-
        
        
          wechselbaren und begehrten Produkten;
        
        
          Pflege der Lieferantenbeziehung, um bei ei-
        
        
          nem Engpass bevorzugt beliefert zu werden;
        
        
          Aufbau + Pflege eines guten Kundenimages,
        
        
          um bei möglichen Produktionsverzögerungen
        
        
          wenig Kunden zu verlieren; Entscheidungs-
        
        
          prozesse verkürzen sowie insgesamt Flexibi-
        
        
          lität und Resilienz erhöhen (womit mehreren
        
        
          Störungsarten entgegengewirkt wird).
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Störung bzw. Auswirkung
        
        
          intern transferie-
        
        
          ren
        
        
          , z. B. Substitution durch andere Produk-
        
        
          te; Mitarbeiter, die sich gegenseitig vertreten
        
        
          können; Mehrarbeit am anderen Standort.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Störung bzw. Auswirkung
        
        
          extern überwäl-
        
        
          zen
        
        
          , z. B. Katastrophenschutz; Versiche-
        
        
          rungen; Umgehen von Schadensersatz bei
        
        
          Stromausfall; Reduzierung von Leiharbeit;
        
        
          Insourcing, um eigene Kapazitäten auszu-
        
        
          lasten.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Störung bzw. Auswirkung
        
        
          selbst tragen
        
        
          (bezieht sich bei Großschäden realistisch nur
        
        
          auf das verbliebene Restrisiko, nachdem mit
        
        
          den anderen Maßnahmen insgesamt eine
        
        
          Schadensreduktion erzielt wird); ggf. den
        
        
          Niedergang eines strategischen Geschäfts-
        
        
          feldes über Diversifikation kompensieren.
        
        
          nur dann eine Alternative zur Straße 1 in der-
        
        
          selben Halle, falls es um einen reinen techni-
        
        
          schen Defekt geht. Im Falle eines Brandes
        
        
          wäre die gesamte Halle betroffen und insofern
        
        
          fiele Straße 2 als Alternative aus. Würde diese
        
        
          zweite Produktionsstraße im selben Werk in
        
        
          gewisser Distanz stehen, so wäre wieder ein
        
        
          echter Ersatz gegeben. Der fiele wiederum
        
        
          weg, wenn durch Hochwasser der gesamte
        
        
          Standort komplett ausfiele.
        
        
          Für
        
        
          betriebsexterne Produktionsstätten
        
        
          ,
        
        
          Lager und Verwaltungsorte müssen folgende
        
        
          Aspekte beachtet werden:
        
        
          10
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Geografische Lage:
        
        
          Entfernung, Dauer und
        
        
          mögliche Störungen beim Transport; ge-
        
        
          wünschter Abstand zwischen Standorten;
        
        
          11
        
        
          möglicherweise fällt ein geografischer Raum
        
        
          komplett aus (vgl. Japan beim Fukushima-
        
        
          Unglück).
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Zugang und Zeit:
        
        
          Wie lange dauert es, bis
        
        
          der Ersatzort voll funktioniert?
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Sicherheit:
        
        
          Der Ausweichort, die Kommu
        
        
          nikationseinrichtungen und das Personal
        
        
          müssen den Sicherheitsbedürfnissen ent-
        
        
          sprechen.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Umgebung:
        
        
          Die Struktur- und Umweltbedin-
        
        
          gungen des Standorts müssen den Anforde-
        
        
          rungen entsprechen (z. B. Temperatur, Luft-
        
        
          feuchtigkeit, Verkehrsanbindung, Vorhan-
        
        
          densein von Schutzeinrichtungen, z. B. Feu-
        
        
          erwehr, Rettungsdienste).
        
        
          nie und ggf. Maschinen. Alles steht bereit,
        
        
          um im Bedarfsfall weitere Maschinen und
        
        
          Personal zu empfangen und anzulaufen. Oft
        
        
          dient die ‚Warm Site‘ anderen operativen
        
        
          Zwecken und macht im Störfall Platz für vor-
        
        
          rangige Störungsbehebung bzw. dient dann
        
        
          schnell als Ersatzstandort.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Hot Site:
        
        
          Ist bereits für bestimmte Zwecke
        
        
          genau mit spezifischer Hard- und Software,
        
        
          Infrastruktur und Personal ausgestattet und
        
        
          kann daher schnell anlaufen. Im Falle extern
        
        
          bezogener ‚Hot Sites‘ wurden alle Anforde-
        
        
          rungen im Vorhinein spezifiziert.
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Mirrored Site:
        
        
          Darunter versteht man Spie-
        
        
          gelstandorte als voll redundante, identische
        
        
          Anlagen, die quasi parallel laufen, auf die
        
        
          gleiche Information zugreifen wie der Haupt
        
        
          standort und daher unmittelbar zur Verfügung
        
        
          stehen (z. B. früherer Atombunker der Bun-
        
        
          desregierung; Ersatzserver; Datenspeicher).
        
        
          9
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Mobile Site:
        
        
          I. d. R. mietbare Anlagen (z. B.
        
        
          Bürocontainer, Verkaufswagen), die im Vor-
        
        
          feld bzgl. Ausstattung, Transport, Verfügbar-
        
        
          keit und Bauauflagen o. ä. abgeklärt werden
        
        
          müssen.
        
        
          Alternative Anlagen bzw. allgemein Ersatzlö-
        
        
          sungen können, müssen aber nicht teuer sein.
        
        
          Wo sie unverzichtbar sind, müssen sie recht-
        
        
          zeitig geplant und umgesetzt werden. Es gilt,
        
        
          dass eine Alternative auch tatsächlich Bestand
        
        
          haben muss. So ist z. B. Produktionsstraße 2
        
        
          
            Abb. 5: Drei Ansatzhebel für Maßnahmen
          
        
        
          
            Business Continuity Management