 
          
            22
          
        
        
          delle mit einer pfadabhängigen Monte-Carlo-
        
        
          Simulation über die Zeit.
        
        
          Die auch im IDW PS 340 geforderte Aggregati-
        
        
          on von Risiken über die Zeit (und die entspre-
        
        
          chenden Anforderungen aus den „Grundsätzen
        
        
          ordnungsgemäßer Planung“) ist also eine
        
        
          Pflicht, um den gesetzlichen Anforderungen der
        
        
          Früherkennung bestandsbedrohender Entwick-
        
        
          lungen Genüge zu tun.
        
        
          
            Literatur
          
        
        
           Bartram, S.: Corporate Risk Management,
        
        
          Bad Soden, 1999
        
        
           Flath, Th./Biederstedt, L./Herlitz, A.: Mit Si-
        
        
          mulationen Mehrwerte schaffen, in: Controlling
        
        
          & Management Review, 59. Jg., Heft 1, März
        
        
          2015, S. 82-89
        
        
           Füser, K./Gleißner, W./Meier, G.: Risikoma-
        
        
          nagement (KonTraG) – Erfahrungen aus der
        
        
          Praxis, in: Der Betrieb, 15/1999, S. 753-758
        
        
           Gleißner, W.: Erwartungstreue Planung und
        
        
          Planungssicherheit – Mit einem Anwendungs-
        
        
          beispiel zur risikoorientierten Budgetierung, in:
        
        
          Controlling, 02/2008, S. 81-87
        
        
          auslösen. Bei einem Unternehmen mit einem
        
        
          überdurchschnittlichen Rating reicht dabei das
        
        
          vorhandene Risikodeckungspotenzial (Eigenka-
        
        
          pital und Liquiditätsreserve) meist aus, risikobe-
        
        
          dingt mögliche Verluste eines Jahres zu tragen.
        
        
          Durch die Risikoauswirkungen in einem Planjahr
        
        
          (t) wird aber das Risikodeckungspotenzial des
        
        
          Folgejahres (t + 1) reduziert. Um mögliche Kri-
        
        
          sen oder gar Insolvenzen frühzeitig zu erkennen,
        
        
          ist es daher notwendig,
        
        
          eine Aggregation von
        
        
          Risiken über mehrere Planjahre vorzuneh-
        
        
          men.
        
        
          Durch den zeitlichen Verlauf der Risiken
        
        
          selbst und die Verknüpfung der Planungspositi-
        
        
          on zwischen einzelnen Planjahren reicht dabei
        
        
          eine separate Monte-Carlo-Simulation in jedem
        
        
          Planjahr nicht aus. Die Aggregation von Risiken
        
        
          über die Zeit erfordert integrierte Planungsmo-
        
        
          Ertrag-Risiko-Profile verglichen werden können
        
        
          (z. B. über die Ableitung vom Ertrag risikoab-
        
        
          hängiger Kapitalkostensätze)
        
        
          25
        
        
          .
        
        
          Für das Risikomanagement des Unternehmens
        
        
          ist die
        
        
          Risikoaggregation die wichtigste Auf-
        
        
          gabe
        
        
          überhaupt. Die gesetzliche Kernaufgabe
        
        
          des Risikomanagements besteht nämlich gera-
        
        
          de darin, „bestandsbedrohende Entwicklungen“
        
        
          des Unternehmens früh zu erkennen (siehe § 91
        
        
          Absatz 2 Aktiengesetz). Solche
        
        
          bestandsbe-
        
        
          drohenden Entwicklungen
        
        
          sind jedoch
        
        
          nur
        
        
          selten das Resultat von bestandsbedrohen-
        
        
          den Einzelrisiken
        
        
          . Fast immer sind sie die
        
        
          Konsequenz der Kombinationseffekte
        
        
          meh-
        
        
          rerer Risiken, die schwerwiegende Verluste und
        
        
          eine deutliche Verschlechterung des Ratings
        
        
          
            Autor
          
        
        
          Prof. Dr. Werner Gleißner
        
        
          ist Vorstand bei der FutureValue Group AG in Leinfelden-
        
        
          Echterdingen und Honorarprofessor für Betriebswirtschaft,
        
        
          insb. Risikomanagement, an der TU Dresden. Er ist Mitglied
        
        
          im Internationalen Controller Verein (ICV) und im Beirat der
        
        
          Risk Management Association RMA.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
        
          
            Abb. 5: Risiko, Rating und Wert: Zusammenhänge im wertorientierten Management
          
        
        
          
            24
          
        
        
          
            Risikoaggregation – auch über die Zeit