 
          
            13
          
        
        
          feld. Dafür beziehen die Autoren die Lärmbe-
        
        
          lastung der Anwohner ein sowie den Ausbau
        
        
          des nahegelegenen Hotels Kempinski, das ei-
        
        
          ner der ersten Anlaufpunkte für Business-Kun-
        
        
          den des Flughafens ist. Der Reiseanbieter TUI
        
        
          berichtet für das Jahr 2014 über Risiken wie
        
        
          veränderte Bedürfnisse der Kunden – so wer-
        
        
          den Reisen zunehmend kurzfristig gebucht.
        
        
          Dazu zählen auch Naturkatastrophen, lokale
        
        
          und regionale politische Instabilitäten oder das
        
        
          sehr regulierte Umfeld, in dem sich das Unter-
        
        
          nehmen bewegt, sowie Regularien hinsichtlich
        
        
          des Verbrauchers, der Umwelt oder der Luft-
        
        
          fahrt. Bezüglich des Ausblicks löste die Voda
        
        
          fone Gruppe dies 2011 mit einer Gegenüber-
        
        
          stellung, wo die Industrie sich heut befinde und
        
        
          wie sie sich entwickle.
        
        
          
            Einheitliches Kennzahlensystem
          
        
        
          
            ist der neue Kern
          
        
        
          Eine
        
        
          integrierte Unternehmenssteuerung
        
        
          fordert damit ein
        
        
          vernetztes Denken über
        
        
          Abteilungs- und Bereichsstrukturen
        
        
          hin-
        
        
          weg. Ob Marketing, Vertrieb, Nachhaltigkeit
        
        
          oder Investor Relations, alle Bereiche müssen
        
        
          Informationen austauschen und auf gegenseiti-
        
        
          ge Anforderungen reagieren. Sie müssen eine
        
        
          gemeinsame Reporting-Strategie entwickeln.
        
        
          Oder anders herum gesagt:
        
        
          Sie benötigen Kennzahlen, mit denen sie
        
        
          ihre Leistungen messen können und die da-
        
        
          bei zum neuen, unternehmensweit einheitli-
        
        
          chen Kennzahlensystem im Verhältnis ste-
        
        
          hen. Dieses Kennzahlensystem ist der Kern
        
        
          der integrierten Unternehmenssteuerung.
        
        
          Ein Unternehmen zu steuern, bedeutet, die
        
        
          Funktionen messbar zu machen.
        
        
          Das heißt,
        
        
          die Daten zu erfassen, zu analysieren und rich-
        
        
          tig zu interpretieren, die für die strategischen
        
        
          Unternehmensziele relevant sind, und zwar
        
        
          stringent durch alle Ebenen des Unternehmens
        
        
          hinweg. Diese Messergebnisse – die zentralen
        
        
          Kennzahlen des Unternehmens – dienen als
        
        
          Entscheidungsgrundlage und Handlungsemp-
        
        
          fehlung, unter der Voraussetzung, dass es die
        
        
          passenden, validierten und richtig interpretier-
        
        
          ten Daten sind. Es geht also darum, ein
        
        
          Kenn-
        
        
          zahlensystem zu etablieren, das abtei-
        
        
          lungsübergreifend genutzt wird
        
        
          und das
        
        
          sollen, dass sie prägnant ein Bild über die Wert-
        
        
          schöpfung des Unternehmens ergeben. Zu den
        
        
          Inhaltselementen zählen:
        
        
          1. Organisationsüberblick und externes Umfeld
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Was macht das Unternehmen und unter
        
        
          welchen Umständen?
        
        
          2. Governance
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Inwiefern unterstützt die derzeitige Gover-
        
        
          nance-Struktur des Unternehmens dessen
        
        
          Wertschöpfung?
        
        
          3. Geschäftsmodell
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Worin besteht das Geschäftsmodell des
        
        
          Unternehmens?
        
        
          4. Risiken und Chancen
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Welche Chancen und Risiken beeinflussen
        
        
          die Wertschöpfung und wie wird mit ihnen
        
        
          umgegangen?
        
        
          5. Strategie und Ressourcenallokation
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Welche Ziele setzt sich das Unternehmen
        
        
          und wie will es sie erreichen?
        
        
          6. Leistung
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Inwiefern wurden die bisher gesteckten
        
        
          Ziele erreicht?
        
        
          7. Zukunftsperspektive
        
        
          ·
        
        
          ·
        
        
          Welchen Herausforderungen und Unsicher-
        
        
          heiten begegnet das Unternehmen in der
        
        
          Verfolgung seiner Strategie und welche
        
        
          Auswirkungen haben diese auf das Ge-
        
        
          schäftsmodell und die Leistung?
        
        
          Dabei zeigt sich, dass ohne die
        
        
          Umsetzung ei-
        
        
          nes sogenannten „Integrated Thinking“
        
        
          die
        
        
          Unternehmen an die Grenzen der reinen Be-
        
        
          richtsoptimierung stoßen. Um diese Berichts-
        
        
          bestandteile überhaupt darstellen zu können,
        
        
          bleibt Unternehmen kaum eine andere Wahl,
        
        
          als entsprechende Steuerungselemente zu im-
        
        
          plementieren. Für den
        
        
          Überblick über die Or-
        
        
          ganisation und das externe Umfeld müs-
        
        
          sen relevante Einflussfaktoren
        
        
          identifiziert
        
        
          werden. Um eine
        
        
          Strategie und Ressourcen-
        
        
          allokation
        
        
          darstellen zu können, müssen diese
        
        
          Einflussfaktoren in die strategischen Ziele
        
        
          aufgenommen und entsprechende Maßnah-
        
        
          men definiert und umgesetzt werden. Schließ-
        
        
          lich kann eine Leistung nicht ohne die Definiti-
        
        
          on von bestimmten Leistungsindikatoren statt-
        
        
          finden.
        
        
          Ein paar Beispiele: Im Jahresbericht des Flug-
        
        
          hafen München 2013 beschreibt das Unterneh-
        
        
          men seine Organisation und das externe Um-
        
        
          eine Transparenz der Aktivitäten durch alle
        
        
          Ebenen hinweg gewährleistet. Dabei kommt
        
        
          nicht-finanziellen Kennzahlen eine größere Be-
        
        
          deutung zu.
        
        
          
            Kennzahlen an der Unternehmens
          
        
        
          
            strategie ausrichten
          
        
        
          Kennzahlen wurden bisher häufig an verschie-
        
        
          denen Stellen im Unternehmen gleichzeitig kul-
        
        
          tiviert. So ergibt sich statt der gewünschten Ver-
        
        
          gleichbarkeit ein schierer Wust an Konzern- und
        
        
          Abteilungskennzahlen, quantitativen und quali-
        
        
          tativen Kennzahlen, intern und extern kommuni-
        
        
          zierten Kennzahlen.
        
        
          Das „KPI-Chaos“ führt
        
        
          schließlich zu logischen, technischen und
        
        
          strategischen Brüchen quer durch das Un-
        
        
          ternehmen.
        
        
          Sollte eine einzelne Kennzahl noch
        
        
          so viel zur Transparenz der einzelnen Abteilung
        
        
          beitragen, sie kann als Steuerungsinstrument
        
        
          im Unternehmenskontext absolut nutzlos sein.
        
        
          Die Ursache des Chaos’ – das Bereichsdenken
        
        
          und die monolithisch abgesteckten Controlling-
        
        
          Bemühungen – ist eine der größten Bremsen in
        
        
          der Umsetzung übergreifender Strategien. Denn
        
        
          Ziel sollte es sein, den Wertbeitrag jeder
        
        
          Abteilung transparent zu machen.
        
        
          Dafür be-
        
        
          nötigen die Abteilungen natürlich individuelle
        
        
          Kennzahlen. Deren Anzahl sollte jedoch be-
        
        
          grenzt sein und sie sollten sich in das unterneh-
        
        
          mensweite System einfügen.
        
        
          Hilfreich sind
        
        
          also wenige, relevante Kennzahlen
        
        
          .
        
        
          Zusätzlich geht es bei der ganzheitlichen Sicht
        
        
          durch die integrierte Steuerung auch darum,
        
        
          jene Aspekte zu berücksichtigen, die in her-
        
        
          kömmlichen Kennzahlensystemen oftmals un-
        
        
          tergehen.
        
        
          Vor allem mittelständische Unter-
        
        
          nehmen fokussieren finanzielle Kennzah-
        
        
          len wie Umsatz, Eigenkapitalquote und
        
        
          Auftragsvolumen.
        
        
          Sie bilden jedoch nicht im-
        
        
          mer genau die Faktoren ab, die mit den Zielen
        
        
          des Unternehmens korrelieren.
        
        
          Besondere
        
        
          Beachtung sollte daher die Implementie-
        
        
          rung nicht-finanzieller KPIs finden
        
        
          (siehe
        
        
          dazu auch Abbildung 1).
        
        
          Ob finanzielle oder nicht-finanzielle Kennzahlen
        
        
          –
        
        
          ausnahmslos alle KPIs sollten sich an der
        
        
          Unternehmensstrategie orientieren
        
        
          . Eigent-
        
        
          lich eine Selbstverständlichkeit, ging diese
        
        
          Maxime gerade mit dem bisherigen singulären
        
        
          
            CM Juli / August 2016