CONTROLLER_MAGAZIN_04/2016 - page 6

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Viele Unternehmen haben begonnen, ihre Pla-
nungsansätze und -prozesse radikal zu über-
denken. Das klare Ziel: Qualität und Steue-
rungswirkung erhöhen sowie Effizienz steigern.
Dabei lässt sich immer häufiger eine Abkehr
von den traditionellen Ansätzen hin zu moder-
nen, innovativen Formen der Unternehmens-
planung beobachten. Diese postulieren laut
einer WHU-Studie als Erfolgsfaktoren Prozess­
effizienz, Fokussierung auf das Wesentliche
sowie eine Verknüpfung der Planung mit der
Unternehmensstrategie (vgl. Schäffer/Weber/
Mahlendorf, 2012, S. 83).
Der in dem vorliegenden Beitrag
vorgestellte
Planungsansatz „Middle-up-“ oder „Ma-
nagement-Planung“ zielt darauf ab, den
Schwächen der traditionellen Ansätze der
operativen Planung zu begegnen
und die
oben genannten Ziele zu fördern. Der beschrie-
bene Ansatz ist bereits mehrfach erprobt und
hat jeweils zu starken Effizienzsteigerungen
und einer höheren Zufriedenheit mit der Quali-
tät der ermittelten Planwerte geführt.
Aus den visionären Ideen ergeben sich aber
auch entsprechende neue Anforderungen an
unterstützende Software-Lösungen. Pro-
jekterfahrungen von BARC zeigen immer wie-
der, dass der Wunsch nach einer zusätzlichen
Steigerung der Effizienz durch eine Manage-
ment-Planung mittels einfacher und integrier-
ter Planungswerkzeuge seitens der Manager
deutscher Unternehmen stets lauter wird. Da-
her wird im Folgenden untersucht, inwieweit
dieser Paradigmenwechsel in der Planung
durch den Einsatz einer integrierten moder-
nen Planungssoftware über den gesamten
Planungsprozess hinweg optimal unterstützt
und somit IT als weiterer Effizienzhebel einer
Management-Planung identifiziert werden
kann.
Planungsansätze in der Praxis
und resultierende Problemfelder
Problemfelder
In der
Unternehmenspraxis
kommt laut einer
Befragung des WHU-Controllerpanels überwie-
gend das
Gegenstromverfahren zur Anwen-
dung
(vgl. Weber/Schäffer, 2011, S. 258).
Beim Gegenstromverfahren werden, ausge-
hend von einer „Top-down“-Rahmenvorgabe,
die Plandaten in den dezentralen Einheiten er-
arbeitet und sukzessive „nach oben“ verdichtet.
Nach Abschluss der Bottom-up-Planvorstellun-
gen werden die Sichtweisen verglichen und
eventuell Anpassungen vorgenommen. Da-
durch wird versucht, die dargestellten Risiken
der beiden anderen Verfahren zu reduzieren.
Allerdings liegt der
Nachteil dieses Verfah-
rens in einem hohen Koordinationsbedarf
und langen Abstimmungsrunden.
Management-Planung – Ansatz zur Steigerung
der Effizienz und Planungsqualität
von Andreas Rauh, Leonie Bunnenberg und Christian Fuchs
Management-Planung
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