CONTROLLER_MAGAZIN_04/2016 - page 9

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Da die Management-Planung für die Interaktion
im Planungsprozess i. d. R. entsprechende
Möglichkeiten für das
Berichtswesen und die
Analyse von Planungsergebnissen
erfordert,
bieten moderne Planungswerkzeuge häufig
auch Funktionen für die beiden Themenberei-
che. Handelt es sich dabei um integrierte Lö-
sungen, die Planung, Berichtswesen, Analyse
und ggf. auch Finanzkonsolidierung auf einem
einheitlichen Datenmodell in einer einheitlichen
Oberfläche anbieten, entfallen fehleranfällige
Datentransfers und Zeitbrüche.
Vordefinierte
Berichtstemplates
unterstützen dabei die
Übermittlung von betriebswirtschaftlichen
Steuerungsinformationen in strukturierter und
komprimierter Form oder ermöglichen den Ver-
gleich von geplanten Sollgrößen mit tatsächlich
erreichten Ist-Werten.
Analysefunktionen
helfen Abweichungen zu analysieren und Ursa-
chen sowie deren Auswirkungen auf den Ge-
schäftsverlauf zu ermitteln.
Einige Anbieter offerieren auch Möglichkeiten
zur
Darstellung
von aggregierten ökonomi-
schen
Kennzahlen in Management-Cock-
pits bzw. Dashboards
für die Unterneh-
mensführung. Anbieter, die insbesondere die
Finanzabteilungen in Unternehmen fokussie-
Planung regelmäßig Funktionen für
Wert- und
Struktur-Simulationen mit Szenarienbil-
dung, Analysen oder Datenverteilungen
(„Splashing“)
angeboten werden, sind für Bot-
tom-Up-Planungen Funktionen wie die
Erfas-
sung von Plandaten über Web-Frontends
inkl. Validierung von Dateneingaben sowie
Workflow-Mechanismen zur Prozesssteuerung
der Plandatenerfassung zu finden.
Für den Aufbau des Planungsmodells der Ma-
nagement-Planung, also zur
Abbildung von
Kennzahlen, Treiberbäumen
sowie zur ma-
thematischen
Abbildung von Abhängigkeiten
und Beziehungen zwischen Treibern
und
Einflussgrößen, ist eine entsprechende Flexibi-
lität notwendig, die das Planungswerkzeug mit-
bringen muss. Das Hinterlegen von Manage-
ment-Vorgaben als Planungsprämissen bzw.
Vorgabewerte ermöglicht die Abbildung der ge-
forderten Leitplanken im Planungsmodell und
deren Visualisierung in den entsprechenden
Planungsmasken.
Entwicklungsorientierte
Planungswerkzeuge mit einem geringen
Standardisierungsgrad können hier ggf. im
Vorteil
sein, da das Planungsmodell individuell,
gemäß den individuellen Anforderungen aufge-
baut werden kann.
f. Identifikation der „Ziellücke“ zwischen Leit-
planken und Planwerten der Geschäftsberei-
che. Entwurf erster Maßnahmen und Darstel-
lung der Effekte auf die ermittelten Planwerte
der Zielgrößen. Gemeinsame Validierung der
vorgeschlagenen Maßnahmen und Aktualisie-
rung der Planwerte – Dieser Schritt kann je
nach Größe der identifizierten Ziellücke durch-
aus einige Iterationen erforderlich machen.
g. Überführung der Planungen der Geschäfts-
bereiche in konsolidierte GuV, Bilanz und
Kapitalflussrechnung.
h. Gemeinsames Commitment des Manage-
ment-Teams auf das finale Zahlenset, Verab-
schiedung und Präsentation.
Phase 3: Ausplanung
i. Ausplanung der Budgets (für erstes Planjahr)
durch die Geschäftsbereiche auf gewähltem
Detailniveau (z. B. Kostenstelle).
j. Überleitung in die Legalsicht (Gesellschaften)
unter Berücksichtigung der legalen Anforde-
rungen an Detailniveau.
k. Abschluss Budget und Übergang zu Progno-
seprozess.
Anforderungen an Planungswerkzeuge
Ein Planungswerkzeug, welches den darge-
stellten Prozess der Managementplanung voll-
ständig und integriert abbilden soll, muss zahl-
reiche Anforderungen bezüglich abzubildender
Modelle, Masken, Funktionen, Prozesssteue-
rung und Anwenderfreundlichkeit erfüllen. Die
wesentlichen ableitbaren Kriterien sind in Abbil-
dung 2 überblicksartig dargestellt.
Softwaremarkt
für Planungswerkzeuge
Moderne Planungswerkzeuge haben mittlerweile
einen Reifegrad erreicht, um die in Abbildung 2
genannten Anforderungen zur
Abbildung von
Business-Logiken
mit Funktionalität für Analy-
sen, zur
Automatisierung und Prozesssteue-
rung
fachanwenderfreundlich adäquat zu un-
terstützen. Generell geht der Trend am Markt
dahin, dass Planungswerkzeuge zunehmend
eine breite Unterstützung der Top-down- als
auch der Bottom-up-Planungsstrategie in einem
Werkzeug bieten. Während für die Top-Down-
Abb. 2: Katalog wesentlicher Anforderungen an Planungswerkzeuge zur Abbildung einer Management-Planung
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