72
          
        
        
          vereinfachte Beschaffungsprozesse, da die be-
        
        
          nötigte Software einmal im Rahmen der Audit-
        
        
          ergebnisse beschafft werden kann.
        
        
          
            Literatur
          
        
        
          Gadatsch, A.; Kütz, J.; Juszczak, J.: Ergebnis-
        
        
          se der 4. Umfrage zum Stand des IT-Controlling
        
        
          im deutschsprachigen Raum (2013), in: Schrif-
        
        
          tenreihe des Fachbereiches Wirtschaft Sankt
        
        
          Augustin, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Band
        
        
          33, Sankt Augustin 2013
        
        
          Buchalik, Barbara: Hört, die Auditoren kom-
        
        
          men! Durchführung von Lizenzaudits aus Her-
        
        
          steller- und Anwendersicht; in: Big Data & Co –
        
        
          Neue Herausforderungen für das Informations-
        
        
          recht, Tagungsband Herbstakademie 2014, Ol-
        
        
          denburg 2014
        
        
          Huppertz, Peter; Schneider, Mathias: Soft-
        
        
          ware-Lizenzaudits im Unternehmen – Daten-
        
        
          schutzrechtliche Aspekte bei der Überprüfung
        
        
          von Softwarenutzung, Zeitschrift für Daten-
        
        
          schutz (ZD) 2013, S. 427-433.
        
        
          Strittmatter, Marc; Harnos, Rafael: Soft-
        
        
          wareaudits – Zulässigkeit, Durchführung und
        
        
          Verteidigung, Computer und Recht (CR) 2013,
        
        
          S. 621-627.
        
        
          
            Fußnoten
          
        
        
          1
        
        
          Das Urheberrecht kennt das Computerpro-
        
        
          gramm (Objekt/Source Code) einschließlich
        
        
          Schnittstellen. Software ist ein Bündel aus
        
        
          Computerprogramm, Sprachwerken (Doku-
        
        
          mentation) und anderen Werken (Grafiken, ggf.
        
        
          GUI). Im Rahmen dieser Arbeit wird sprachlich
        
        
          vereinfachend von Software gesprochen.
        
        
          2
        
        
        
          ?sdid=JRSIX&skwcid=AL!3085!3!492635418
        
        
          77!e!!g!!adobe%20creative%20cloud&ef_id=
        
        
          CRFN-5jSsHYAAIv3:20141101135719:s
        
        
        
        
        
        
          folgt in der Regel ein sog. Grund-
        
        
          lagenworkshop (vgl. Abbildung 1), in dem die
        
        
          IT-Strategie des Unternehmens sowie die An-
        
        
          forderungen der anderen Unternehmensteile
        
        
          an die Serviceleistungen der IT-Abteilung so-
        
        
          wie die vorhandene Infrastruktur bzw. die Ab-
        
        
          sicht aktueller Projekte durchgesprochen
        
        
          wird. Im Anschluss erfolgt in der Regel ein de-
        
        
          dizierter Software-Assetmanagement-Work-
        
        
          shop mit der Zielsetzung, einen umfassenden
        
        
          Überblick über die zum Einsatz kommenden
        
        
          Lizenzen sowie die im Unternehmen zugrunde
        
        
          liegenden Softwarenutzungsrechte zu erhal-
        
        
          ten. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse
        
        
          kann dann im Anschluss in Abstimmungen
        
        
          mit den unternehmensinternen IT-Service-
        
        
          dienstanforderungen sowie der zugrunde lie-
        
        
          genden IT-Strategie ein Lizenz- sowie Be-
        
        
          schaffungskonzept aufgestellt werden. Nach
        
        
          Abschluss des eigentlichen Softwaremanage-
        
        
          mentprojektes bietet sich zumeist das Etablie-
        
        
          ren nachhaltiger SAM-Prozesse an, um ein
        
        
          dauerhaftes Management des Assets Soft-
        
        
          ware in Verbindung mit Compliance-Sicher-
        
        
          heit zu gewährleisten.
        
        
          
            Einführung von Software-
          
        
        
          
            Assetmanagement
          
        
        
          Die Einführung erfordert einen hohen
        
        
          Rückhalt durch die Unternehmensleitung,
        
        
          da die Endanwender in ihrer Handlungs-
        
        
          freiheit eingeengt werden.
        
        
          Konnten sie frü-
        
        
          her u. U. Hardware und Software frei beschaf-
        
        
          fen, ist dies nun nur über standardisierte Pro-
        
        
          zesse möglich. Werden die Prozesse nicht ein-
        
        
          gehalten, ist die Datenbasis nach kurzer Zeit
        
        
          nicht mehr aktuell und wertlos. Veränderun-
        
        
          gen betreffen u. a. die Beschaffung von Hard-
        
        
          ware und Software, Wartung und Umbau von
        
        
          Hardware, Installation oder Deinstallation von
        
        
          Software und die Standortverlagerung von
        
        
          Hardware und der installierten Software (z. B.
        
        
          Umzug).
        
        
          Abschließend bietet sich eine jährliche Über-
        
        
          prüfung des Software-Assetbestandes im
        
        
          Rahmen eines SAM-Projektes an. Dies ge-
        
        
          währleistet eine dauerhafte wirtschaftliche und
        
        
          compliancegerechte Nutzung der zum Einsatz
        
        
          kommenden Softwareprodukte und ermöglicht
        
        
          je nach zugrunde liegenden Lizenzverträgen
        
        
          
            Nutzen des Software-
          
        
        
          
            Assetmanagements
          
        
        
          Ein durchgängiges IT-Lizenzmanagement
        
        
          kann die Kosten durch Vermeidung von
        
        
          Überlizenzierungen reduzieren.
        
        
          Weiterhin
        
        
          können juristische Streitigkeiten mit den Her-
        
        
          stellern von lizenzpflichtiger Software infolge
        
        
          Unterlizenzierung vermieden werden, da die ge-
        
        
          nutzten bzw. ungenutzten Lizenzen dokumen-
        
        
          tiert sind. Wirtschaftsprüfer bzw. auf das The-
        
        
          ma ‚Lizenzberatung’ spezialisierte Anbieter,
        
        
          können die Prüfung auf Basis der Bestands-
        
        
          Listen inhaltlich vereinfachen und zeitlich ver-
        
        
          kürzen. Dies ist umso bedeutsamer, wenn die
        
        
          intern durch ein Lizenzaudit entstehenden Kos-
        
        
          ten zulässigerweise auf das betroffene Unter-
        
        
          nehmen abgewälzt werden. Weitere Effekte
        
        
          treten im Bereich der IT- und Datensicherheit
        
        
          auf. Insbesondere die Reduzierung von Risiken
        
        
          durch Vermeidung der Installation nicht autori-
        
        
          sierter und potenziell risikobehafteter Software
        
        
          durch eigene oder fremde Mitarbeiter stellt ei-
        
        
          nen nicht unerheblichen Vorteil dar.
        
        
          
            Referenzmodell eines
          
        
        
          
            typischen Projektablaufs
          
        
        
          Ausgangspunkt für die unternehmensinterne
        
        
          Auseinandersetzung mit Softwarenutzungs-
        
        
          rechten und daraus resultierenden Compli-
        
        
          ance-Fragen können sowohl IT-Projekte wie
        
        
          Hardwareneubeschaffung, Serverkonsolidie-
        
        
          rung, Softwarebereitstellungsverfahren (Stich-
        
        
          wort: Terminalserverdienste) und Outsourcing-
        
        
          Projekte, eine Due Diligence vor einem Unter-
        
        
          nehmenskauf wie auch externe Anfragen zur
        
        
          Selbstauskunft durch Softwarehersteller bzw.
        
        
          direkte Audit-Durchführung sein. Dabei muss
        
        
          man in der Praxis zwischen von Unternehmen
        
        
          selbst initiierten Compliance-Projekten und
        
        
          durch extern angestoßene Projekte unter-
        
        
          scheiden.
        
        
          Kommt die Motivation, sich mit dem Thema
        
        
          Compliance im Softwareumfeld auseinander-
        
        
          zusetzen, aus dem Unternehmen selbst und
        
        
          gibt es hier keine dedizierten Spezialisten,
        
        
          welche sich mit dem Thema befassen (Stich-
        
        
          wort: interner Software-Assetmanagement-
        
        
          Verantwortlicher), empfiehlt es sich zuerst
        
        
          eine externe Unterstützung auszuwählen. Im
        
        
          
            Lizenz-Controlling für Software