82
          
        
        
          Daten die folgenden prognostizieren sowie ggf.
        
        
          Gegenmaßnahmen überlegen. Das entspräche
        
        
          dem Konzept der rollenden Hochrechnung und
        
        
          Planung.
        
        
          19
        
        
          Kontrolle
        
        
          Es liegt nahe nach Ablauf des Zeitraums die an-
        
        
          fangs verwendeten Annahmen zu prüfen und
        
        
          anzupassen, bspw. die tatsächliche Korrelation
        
        
          der Absatzdaten zu vergleichen mit der in der
        
        
          Planung verwendeten. Es empfiehlt sich jedoch
        
        
          hier nicht vorschnell zu handeln.
        
        
          Die tatsächli-
        
        
          chen Absatzdaten sind immer auch Ergeb-
        
        
          nis von Einflüssen, die einmalig sind oder
        
        
          deren Natur nicht bekannt ist.
        
        
          Eine zu starke
        
        
          Orientierung an einzelnen Schwankungen der
        
        
          Vergangenheit führt zu einer Überbetonung sol-
        
        
          cher singulärer Effekte, die sich in der Zukunft
        
        
          nicht exakt so wiederholen. Nicht umsonst wird
        
        
          das als data fitting oder curve fitting bezeichnet.
        
        
          Die auf solche Methoden aufbauenden Progno-
        
        
          sen sind meist ungenauer als wenn man die
        
        
          Vergangenheitsdaten etwas gröber betrachtet
        
        
          und nur den wesentlichen Trend verwendet.
        
        
          20
        
        
          In Summe bietet die stochastische BEP-
        
        
          Analyse Einsichten, die eine statische BEP-
        
        
          Analyse nicht liefern kann: (a) sie erlaubt die
        
        
          monetäre Quantifizierung des Verlustrisikos,
        
        
          was wiederum eine Vorarbeit ist für unter-
        
        
          nehmerische Entscheidungen im Umgang
        
        
          mit diesem Risiko, und (b) sie lässt sich
        
        
          leicht in die Planung, Steuerung und Kontrol-
        
        
          le einbinden, etwas was bei der statischen
        
        
          BEP-Analyse nicht so offensichtlich ist.
        
        
          Es empfiehlt sich
        
        
          für den ersten Einsatz der
        
        
          Methode nicht zu versuchen, die „Welt abzubil-
        
        
          den“ und möglichst alle Details zu integrieren,
        
        
          was Modelle sehr umfangreich, komplex und
        
        
          kaum noch handhabbar geschweige denn ver-
        
        
          steh- und erklärbar macht. Vielmehr sollte man
        
        
          mit einfachen aber realistischen Modellen
        
        
          zu arbeiten
        
        
          , die nur das wesentliche einer Fra-
        
        
          gestellung enthalten. Details kann man immer
        
        
          noch hinzufügen. Das begründet sich auch da-
        
        
          rin, dass das Ziel der Analyse ist, eine Vorstel-
        
        
          lung über die Größenordnung des Risikos zu er-
        
        
          halten. Alles andere lassen die Unsicherheiten
        
        
          der Modellparamater und der Modellstruktur
        
        
          meist auch gar nicht zu.
        
        
          3
        
        
          Vgl. hierzu und nachfolgend Ewert/Wagenho-
        
        
          fer 2014, S. 196ff. und Coenenberg/Fischer/
        
        
          Günther 2012, S. 338ff.
        
        
          4
        
        
          Vgl. ebd. S. 353.
        
        
          5
        
        
          Die Chance, einen höheren Gewinn als ge-
        
        
          plant zu erzielen, wird dagegen nicht weiter
        
        
          betrachtet. Sie ist a) gewünscht und b) meist
        
        
          mit positiven Konsequenzen verbunden.
        
        
          6
        
        
          Vgl. beispielhaft zur Darstellung in den Lehr-
        
        
          büchern Friedl/Hofmann/Pedell 2013, S. 288ff.
        
        
          7
        
        
          Vgl. weiterführend zu Insolvenzwahrschein-
        
        
          lichkeit und Rating (Gleißner 2011)
        
        
          8
        
        
          Siehe dazu die Ausführungen von Gleißner
        
        
          zum Problem der Nicht-Quantifizierung von
        
        
        
        
          9
        
        
          Für dieses Beispiel wird das Excel Add-In Risk
        
        
          Kit
        
        
          ®
        
        
          verwendet 
        
        
        
           gibt
        
        
          darüber hinaus natürlich noch viele andere am
        
        
          Markt. Die Excel-Tabelle ist vom Autor erhältlich.
        
        
          10
        
        
          Oft wird der „Value at Risk“ (VaR) ausgewie-
        
        
          sen als Höhe des Verlustes bei einem vorab de-
        
        
          finierten Quantil, bspw. Verlust der in 95% der
        
        
          Fälle nicht überschritten wird. Das ist hier aber
        
        
          nicht anwendbar, da das Quantil für die Ge-
        
        
          winnschwelle nicht vorab bekannt ist. Auch gibt
        
        
          der VaR nur eine Untergrenze an.
        
        
          11
        
        
          Wir sehen hier davon ab, dass Unternehmen
        
        
          auch ihre Risiken diversifizieren und damit ver-
        
        
          ringern könnten, um die Diskussion nicht zu
        
        
          sehr zu komplizieren.
        
        
          12
        
        
          Das gilt in diesem Fall, da die einzelnen sto-
        
        
          chastischen Größen (Preis, Stückkosten, Ab-
        
        
          satzmenge) unabhängig voneinander sind. In
        
        
          den weiteren Szenarien wird diese Annahme
        
        
          fallen gelassen. Wir gehen hier davon aus, dass
        
        
          die Häufigkeiten auch die wahren Wahrschein-
        
        
          lichkeiten widerspiegeln.
        
        
          13
        
        
          Siehe die Statistik dazu: 
        
        
        
          com/infografik/1161/absatz-von-tablets-und-
        
        
          notebooks-in-deutschland/
        
        
          14
        
        
          Wir beschränken uns hier auf lineare Abhängig-
        
        
          keiten, die man über Korrelationen abbilden kann.
        
        
          15
        
        
          Daneben wären auch andere Verläufe im Zeit-
        
        
          ablauf denkbar, so bspw. saisonale Schwan-
        
        
          kungen, lineare und nicht-lineare Trends.
        
        
          16
        
        
          Vgl. allgemein zum Einbezug in den Planungs-
        
        
          und Kontrollprozess bspw. Gleißner/Romeike 2012.
        
        
          17
        
        
          Vgl. ausführlicher bspw. Vanini 2012, S. 225ff.
        
        
          18
        
        
          Vgl. Gleißner 2011, S. 349.
        
        
          19
        
        
          Vgl. dazu Rieg/Bork 2015.
        
        
          20
        
        
          Vgl. Hibon/Makridakis 2000 sowie weiter-
        
        
          führend Armstrong 2006
        
        
          
            Literatur
          
        
        
          Armstrong, J. Scott (2006), Findings from
        
        
          evidence-based forecasting: Methods for redu-
        
        
          cing forecast error, in: International Journal of
        
        
          Forecasting, Vol. 22, S. 583-598.
        
        
          Coenenberg, Adolf Gerhard/Fischer, Thomas
        
        
          M./Günther, Thomas (2012), Kostenrechnung
        
        
          und Kostenanalyse, 8. Aufl., Stuttgart.
        
        
          Ewert, Ralf/Wagenhofer, Alfred (2014), Inter-
        
        
          ne Unternehmensrechnung, 8. Aufl., Berlin,
        
        
          Heidelberg.
        
        
          Friedl, Gunther/Hofmann, Christian/Pedell,
        
        
          Burkhard (2013), Kostenrechnung. Eine ent-
        
        
          scheidungsorientierte Einführung, 2. Aufl.,
        
        
          München.
        
        
          Gleißner, Werner (2011), Der Einfluss der
        
        
          Insolvenzwahrscheinlichkeit (Rating) auf
        
        
          den Unternehmenswert und die Eigenkapital-
        
        
          kosten. Zugleich Stellungnahme zum Fach-
        
        
          text Lobe, CORPORATE FINANCE biz 3/2010
        
        
          S. 179 (182), in: CORPORATE FINANCE biz,
        
        
          S. 243-251.
        
        
          Gleißner, Werner (2011), Risikoanalyse und
        
        
          Replikation für Unternehmensbewertung und
        
        
          wertorientierte Unternehmenssteuerung, in:
        
        
          WiSt, S. 345-352.
        
        
          Gleißner, Werner/Romeike, Frank (2012),
        
        
          Bandbreitenplanung und unternehmerische
        
        
          Entscheidungen bei Unsicherheit, in: Risk,
        
        
          Compliance & Audit, S. 17-22.
        
        
          Hibon, Michèle/Makridakis, Spyros (2000),
        
        
          The M3-Competition: results, conclusions and
        
        
          implications in: International Journal of Fore-
        
        
          casting, Vol. 16, S. 451-476.
        
        
          Rieg, Robert/Bork, Carsten (2015), Rollie-
        
        
          rende Planung und rollierende Hochrech-
        
        
          nung: Konzept und Bewertung, in: Gleich,
        
        
          Ronald/Gänßlen, Siegfried/Kappes, Michael/
        
        
          Kraus, Udo/Leyk, Jörg/Tschandl, Martin
        
        
          (Hrsg.), Moderne Instrumente der Planung
        
        
          und Budgetierung, 2. Aufl., Freiburg im Breis-
        
        
          gau, S. 55-72.
        
        
          Vanini, Ute (2012), Risikomanagement.
        
        
          Grundlagen, Instrumente, Unternehmens-
        
        
          praxis, Stuttgart.
        
        
          
            Fußnoten
          
        
        
          1
        
        
          Vgl. beispielhaft (Coenenberg/Fischer/Gün-
        
        
          ther 2012), Kap. 8.
        
        
          2
        
        
          Vgl. Friedl/Hofmann/Pedell 2013, S. 294f.
        
        
          
            Stochastische Break-Even-Analyse