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          und
        
        
          zu kommentieren
        
        
          . Erfolgt eine
        
        
          zu hohe
        
        
          Budgetplanung
        
        
          , die nicht ausgeschöpft wer-
        
        
          den kann, dann
        
        
          werden finanzielle Mittel ge-
        
        
          bunden
        
        
          , die an anderer Stelle im Unternehmen
        
        
          benötigt werden oder gar fehlen. Aus diesen
        
        
          Gründen ist es sinnvoll, ein Modell zu entwi-
        
        
          ckeln, mit dem Ziel ein realistisches Budget zu
        
        
          ermitteln.
        
        
          Vergangenheitsbetrachtung und Prognose
        
        
          für die Zukunft
        
        
          Die Grundidee des Planungsmodells ist die Be-
        
        
          trachtung der Aufwendungen aus der Vergan-
        
        
          genheit und die Ableitung einer Prognose für
        
        
          die Zukunft. Basis für die Prognoserechnung
        
        
          bilden die tatsächlichen Kosten (Ist-Kosten) der
        
        
          laufenden Periode. Da die Budgetplanung für
        
        
          das Folgejahr meistens unterjährig stattfindet
        
        
          und die Ist-Kosten für das Gesamtjahr noch
        
        
          nicht vorliegen, empfiehlt es sich eine Hoch-
        
        
          rechnung vorzunehmen. Eine mögliche Hoch-
        
        
          rechnung sieht wie folgt aus:
        
        
          mit
        
        
          K
        
        
          *
        
        
          Ist
        
        
          Hochrechnung Ist-Kosten
        
        
          K
        
        
          Ist
        
        
          Ist-Kosten (bis zum aktuellen Monat
        
        
          aufgelaufen)
        
        
          p
        
        
          M
        
        
          aktueller Monat/Buchungsperiode
        
        
          Der Ansatz ist, die bisherigen Ist-Kosten auf die
        
        
          einzelnen Monate gleichmäßig zu verteilen, und
        
        
          sie anschließend auf 12 Monate hochzurech-
        
        
          nen. Annahme ist dabei, dass die Kosten von
        
        
          Monat zu Monat annähernd konstant sind. Sind
        
        
          saisonale Effekte bekannt, können diese ent-
        
        
          sprechend berücksichtigt werden. Vorteilhaft
        
        
          ist, dass die Ist-Kosten der laufenden Periode
        
        
          die aktuellen Tendenzen und Preisentwicklun-
        
        
          gen einzelner Kostenbestandteile abbilden. Al-
        
        
          ternativ können auch die Ist-Kosten der Vorpe-
        
        
          riode verwendet werden. Hier ist zu beachten,
        
        
          dass die Aktualität nicht gegeben ist und damit
        
        
          auch die Prognosequalität abnehmen kann. Die
        
        
          konkrete Berechnungsformel für die Budget-
        
        
          prognose lautet wie folgt:
        
        
          mit
        
        
          B
        
        
          t
        
        
          +1
        
        
          Budgetprognose
        
        
          K
        
        
          *
        
        
          Ist
        
        
          Hochrechnung Ist-Kosten
        
        
          K
        
        
          kompi
        
        
          Kostenkomponente i
        
        
          r
        
        
          i
        
        
          Preissteigerung/Änderung der Kosten-
        
        
          komponente
        
        
          z
        
        
          Budget für Sondersachverhalte
        
        
          n
        
        
          Anzahl Kostenkomponenten
        
        
          Die Logik des Modells ist die
        
        
          Aufteilung
        
        
          der
        
        
          Gesamtkosten nach den
        
        
          einzelnen Kosten-
        
        
          komponenten
        
        
          und die
        
        
          Multiplikation
        
        
          dieser
        
        
          mit den entsprechenden
        
        
          Preissteigerungsra-
        
        
          ten
        
        
          . Anhand einer Beispielrechnung soll das
        
        
          Modell veranschaulicht werden. Ausgehend
        
        
          von hochgerechneten Ist-Kosten
        
        
          K
        
        
          *
        
        
          Ist
        
        
          für 2014
        
        
          in Höhe von 30 Mio. € und den entsprechenden
        
        
          Komponenten und Preissteigerungsraten ergibt
        
        
          sich die in Abbildung 3 dargestellte Budgetpro-
        
        
          gnose für 2015.
        
        
          Das Ergebnis der Berechnung zeigt, dass für
        
        
          das nächste Jahr ein Budget von ca. 30,97
        
        
          Mio. €. erforderlich wäre.
        
        
          Ist das Ergebnis
        
        
          nicht zufriedenstellend, so können die
        
        
          Preissteigerungen entsprechend verändert
        
        
          und mehrere Szenarien simuliert sowie
        
        
          Sensitivitätsanalysen durchgeführt wer-
        
        
          den.
        
        
          Diese können dem Management präsen-
        
        
          tiert und damit Entscheidungsoptionen gewähr-
        
        
          leistet werden. Eine gewisse Ungenauigkeit bei
        
        
          der Prognose lässt sich nicht vermeiden. Dem-
        
        
          zufolge ist ein unterjähriges Reporting und Mo-
        
        
          nitoring essentiell.
        
        
          Die zukünftige Prognose der Preissteigerungen
        
        
          bzw. Änderung einzelner Komponenten lässt
        
        
          sich aus der Vergangenheitsbetrachtung ablei-
        
        
          ten. Preissteigerungsraten können auch negativ
        
        
          sein; in der Praxis konnte insbesondere bei der
        
        
          
            Abb. 3: Beispielrechnung zur Budgetprognose
          
        
        
          
            10
          
        
        
          
            Abb. 4: Kraftstoffpreisentwicklung 2009-05/2014
          
        
        
          
            12
          
        
        
          
            CM Juli / August 2015